Angeblich würde Google zwischen 100 und 200 Millionen US-Dollar in den Browsergames-Spezialisten Zynga investieren, so berichtet TechCrunch gestern. TechCrunch würde über mehrere Quellen verfügen, die das bestätigen können. Nebenbei sucht Google einen Product Manager für Games, es könnte also bald ein Google Games-Portal geben. Das würde sich auch mit den Chrome OS-Entwicklungen decken.
Zynga sind die Entwickler der wohl bekanntesten Games, die derzeit so im Netz schwirren: Neben "FarmVille", welches sehr beliebt auf Facebook ist, entwickeln die Jungs auch "Mafia Wars", "Cafe World" und andere "Social Games", die vor allem die junge Zielgruppe ansprechen. Sie entwickeln für die Social Networks von Yahoo!, MySpace und Facebook, sind aber auch mit ihren Spielen auf dem iPhone präsent.
Google soll nun diese Firma mit Geld unterstützt haben, so berichtet TechCrunch gestern. Die Rede war zwischen den angesprochenen 100 und 200 Mio. US-Dollar, die Google investiert haben soll. Der Deal sei schon "vor einem Monat oder so ähnlich" von statten gegangen, so TechCrunch und er sei von Google selbst, nicht von Google VC, realisiert wurden. Es wäre ein strategisch wichtiger Deal gewesen, deshalb verheimlicht man das.
Warum sollte aber Google bei Zynga mit einsteigen? Es gibt zwei oder drei Faktoren, die sehr wichtig sind: Der erste ist natürlich der offensichtlichste, wenn man Zynga und Google vergleicht: Google möchte Games haben, auf Android, in seinen Entwicklungen wie iGoogle und auch in Google Chrome OS (wir berichteten). Vielleicht könnte man auch in "Google Me", dem neuen Social Network (wenn es nach Gerüchten geht), Spiele geben - und damit Facebook echte Konkurrenz machen. Google braucht also Spiele, um auch ein anderes Publikum anzusprechen. Der zweite Grund ist natürlich Google Checkout, wie TechCrunch schön beachtet hat. Checkout ist derzeit Paypals härteste Konkurrenz und hat auch einen mobilen Abrechnungsdienst (via Android). Und um so mehr Google in andere Apps vertreten ist, um so weiter ist auch die Reichweite und umso bekannter wird Checkout. Der dritte Punkt ist natürlich die Konkurrenz auch auf seine Seite zu ziehen. Das macht man am Besten, indem man seine Partner ins Boot holt. Google könnte mit Zynga den idealen Partner gefunden haben, wenn denn die Gerüchte wahr sind.
Ein etwas anderer Faktor, der diese Sache noch belegt, ist der, dass Google einen Product Management Leader für Games in Mountain View sucht. Ganz klar, dass der dann Spiele schreiben muss und ein Team zusammenstellt, die dann vielleicht an einem Portal für mobile und stationäre Games arbeitet. Google ist eine Web-Firma und wird sicher auch auf Web-Games statt auf Software-Games setzen. Daher ist die Stellenausschreibung nicht so neu, aber bedeutend. Sowohl für Android, als auch für Chrome OS sowie für das Web möchte - und muss irgendwie, um mithalten zu können - Games haben. Der Product Manager soll Märkte analysieren, Strategien planen und Partnerschaften knüpfen - passt also perfekt zur Zynga-Investition.
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