In einer Anhörung vor mehreren Mitgliedern des US-amerikanischen Senats stellte Google Director Alan Davidson klar, dass die Gewinnentwicklung stark zurückgeht, wenn Länder im Internet zensieren. Deshalb forderte er, dass die Entwicklungshilfe für Länder gestrichen wird, sollten diese die Zensur nicht einstellen.
Google-Director Alan Davidson war vor einem Expertengremium beim US-Kongress. Es ging um China und die immer stärker verbreitete Zensur in anderen Ländern. So sagte Davidson, dass "die Fortsetzung des Wirtschaftswachstums" auf dem Spiel steht, "Dies wird durch ein freies und weltweit zugängliches Internet vorangetrieben". Unternehmen seien darauf angewiesen, ihre Kunden über das Internet erreichen zu können, so Davidson.
Weiter sagte er: "Wenn eine ausländische Regierung Zensurpolitik in einer Weise verfolgt, dass die inländischen Unternehmen im Internet begünstigt werden, geht dies gegen grundlegende Prinzipien des internationalen Handels und des diskriminierungsfreien Zugangs zu Märkten", somit wären lokalen Konkurrenten ein geschäftlicher Vorteil gemacht und die Verbraucher werden der Möglichkeit beraubt, selbst zu entscheiden, was für sie richtig ist.
Er betone nochmals, dass bereits 40 Länder zensieren und in 25 Ländern einige der Google-Services zensiert werden. Man soll den Ländern, die weiterhin zensieren, die Entwicklungshilfe sperren und das Abkommen über ein freien Zugang ins Internet solle außerdem in einem internationalen Handelsabkommen festgehalten werden.
Schlagwort: zensur
Google soll jetzt auch in Brasilien zensieren, das berichtet die Nachrichtenagentur AFP. In Orkut befinden sich mehrere Gruppen, in denen AFP-Angaben zufolge Jugendliche beleidigt werden. Deshalb soll Google täglich umgerechnet 2100 Euro zahlen, bis die Gruppen aus dem sozialen Netzwerk verschwunden sind.
Was in China geht, kann auch in Brasilien funktionieren, dachte sich zumindestens das obere Gericht des nordbrasilianischen Bundesstaats Rondonia und fordert, dass Google blechen soll, solange sich die zwei Gruppen "Scharf gewürzter Tratsch" und "Scharf gewürzter Tratsch, die Rückkehr" im sozialen Netzwerk Orkut befinden.
Das Argument, dass Google Brasilien nicht genügend Mitarbeiter für einen technischen Ausbau des sozialen Netzwerkes hat, lässt das Gericht dabei nicht gelten: In China habe man ja auch entsprechende Vorkehrungen getroffen.
Google hat soeben eine Pressemeldung bezüglich China veröffentlicht. Heute hat Google damit begonnen, die Zensur in China komplett zu stoppen und hat eine neue Domain geschalten, die ein Kompromiss darstellt und vorerst legal ist. Google hat auch angekündigt, vorerst in China zu bleiben.
Nutzer, die auf die chinesische Domain google.cn zugreifen, werden nun auf Google.com.hk weitergeleitet. Dies ist die Domain von Hongkong und wird in einfachem Chinesisch ohne Zensur angeboten. Außerdem sind die Server erstmal nach Hongkong umgesiedelt wurden, dort arbeiten jetzt einige Mitarbeiter bei der "neuen" alten Suchmaschine. Diese Lösung soll allen Beteiligten zugutekommen - es ist legal und die chinesischen Benutzer können es aufrufen. Google hofft dabei vor allem, endlich mit der chinesischen Regierung in Einklang zu kommen und weniger oder gar nicht zensiert zu werden.
Google betont aber nochmals, dass die Verwaltung in den USA für diese Änderung verantwortlich ist, nicht etwa die Mitarbeiter in Google China/Hongkong. Die werden übrigens weiterhin beschäftigt bei Google.com.hk, jedoch nur, wenn China die entsprechenden Abteilungen nicht zensiert, sonst haben die Mitarbeiter nichts zu tun. Außerdem soll eine "Forschungseinrichtung" in China bleiben, die die Sache von Außen beobachtet.
Außerdem hat Google ein Monitoring-Tool geschalten, welches überprüft, welche Services gerade aus China erreichbar, teilweise blockiert oder komplett zensiert werden. Dieses Tool wird täglich aktualisiert, so Google.
In der letzten Woche gab es Gerüchte, dass Google sich aus China zurückziehen will. Mit diesem Kompromiss werden die Beschäftigten wohl weiter bei Google China bleiben, auch wenn die chinesische Regierung großen Druck auf die Mitarbeiter ausübt.
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Wie eine chinesische Wirtschaftszeitung berichtet, wird die Suchmaschine von Google China am 10. April eingestellt. Es gäbe Insiderinformationen, wonach sich Google am 10. April zurückzieht. Die Mitarbeiter würden aber in ausländischen Ersatzarbeitsplätzen untergebracht.
Google macht anscheinend ernst. Die Verhandlungen der letzten Tage gibt Google scheinbar Anlass dazu, den Geschäftsbetrieb von Google in China zu schließen (wir berichteten). Dies wurde jetzt erstmals durch eine Information in einer Zeitung belegt: "Ich habe Informationen erhalten, die besagen, dass Google China am 10. April verlassen wird, diese Informationen wurden aktuell nicht von Google bestätigt", so die "China Business News" in einem Interview. Google hat zu diesen Gerüchten aber noch keine offizielle Stellungnahme bezogen.
Wie die Zeitung weiter berichtet, würden die Mitarbeiter in ein asiatisches Google-Ressort in die Geschäftszentrale von Google in den USA verlegt. Damit würde man alle Arbeitsplätze erhalten.
Li Yizhong hatte Google letzte Woche mit Konsequenzen gedroht, würde Google weiterhin den Suchmaschinenbetrieb unzensiert fortsetzen. Danach hatte die "Financial Times" Informationen darüber, dass Google sich zu 99% sicher aus China zurückziehen würde. Der konsequenteste Schritt wäre jetzt eine offizielle Stellungnahme seitens Google.
Google wird sich zu 99,9% aus China zurückziehen, berichtet die Financial Times unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise. Im Januar hat Google - nachdem es im Dezember Opfer eines Hacks geworden ist - angekündigt, dass man die Zensur der Ergebnisse in China überdenken wird.
Obwohl die chinesische Regierung zu Verhandlungen bereit war, hat man weiterhin gefordert, dass Google zensiert. Nun habe sich Google entschlossen, die Suche einzustellen. Bis dies erfolgt, wolle man aber noch Maßnahmen ergreifen um die chinesischen Mitarbeiter vor der Regierung zu schützen.
In Zukunft will Google aber auch weiterhin in Beijing ein Büro für Forschung und Sales betreiben. So können chinesische Firmen Werbung für ausländische Google-Seiten kaufen.
Obwohl die chinesische Regierung zu Verhandlungen bereit war, hat man weiterhin gefordert, dass Google zensiert. Nun habe sich Google entschlossen, die Suche einzustellen. Bis dies erfolgt, wolle man aber noch Maßnahmen ergreifen um die chinesischen Mitarbeiter vor der Regierung zu schützen.
In Zukunft will Google aber auch weiterhin in Beijing ein Büro für Forschung und Sales betreiben. So können chinesische Firmen Werbung für ausländische Google-Seiten kaufen.
Zum Gedenktag der Islamischen Revolution hat die iranische Regierung den E-Mail-Dienst Google Mail landesweit auf Dauer blockiert. Grund sind die regierungsfeindlichen Proteste, die vor allem über Dienste wie Twitter, Facebook, YouTube oder eben Google Mail abgesprochen wurden.
Nachdem 2009 das Internet für iranische Bürger nahezu komplett eingeschränkt wurde, hat man jetzt, zum Jahrestag der Islamischen Revolution, angekündigt, den E-Mail-Dienst Google Mail zu sperren. Das berichtet das "Wall Street Journal". Die iranische Regierung hat der Opposition vor, über Dienste wie Google Mail Proteste abgesprochen zu haben. Mit der Sperrung wolle sie verhindern, dass noch mehr Bürger zu den Protestmärschen gegen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad kommen. Weiterhin würde Iran sowieso auf einen lokalen Anbieter mit staatlicher Kontrolle zurückgreifen.
Ein Google-Sprecher sagte gegenüber "Spiegel Online", dass die Sperre bereits eingerichtet wurde: "Wir haben von Google-Mail-Nutzern in Iran gehört, dass sie Probleme beim Zugang zu ihren E-Mail Konten haben. Wir können einen drastischen Rückgang des Verkehrsaufkommens bestätigen und haben unsere eigenen Netzwerke geprüft und herausgefunden, dass sie einwandfrei funktionieren". Es wird vermutet, dass wieder zehntausende Demonstranten auf die Straße gehen werden und Gegner des Regimes zu Protesten aufrufen werden.
Google gab gestern Abend bekannt, dass man die Zensur auf Google.cn einstellen wird. Mitte Dezember habe man mit 20 anderen Unternehmen verstärkte Cyber-Attacken festgestellt. Außerdem wurde mehrfach versucht auf Google Mail-Accounts von Menschenrechtler zuzugreifen.
Google hat diese Informationen nicht geheim gehalten, sondern weitergegeben, da man eine Debatte über die Redefreiheit anstoßen will. Google stellte die zensierte Version von Google für China im Januar 2006 vor, da man hoffte, dass so das Internet für die Chinesen offener wird.
Wegen der Attacken und der immer noch bestehenden Zensur hat Google nun beschlossen, dass man die Zensur in China nicht mehr duldet und Google.cn nbald unzensiert online stellt. Google ist sich bewusst, dass es möglicherweise abgeschaltet wird und seine Büros in China schließen muss.
» Google Blog
Google ist aktuell in China nicht erreichbar. Weder auf die chinesische Startseite noch auf Google.com könne man seit Donnerstag zugreifen. Dahinter steckt abermals die kommunistische Regierung.
Sie wirft der Suchmaschine "Verbreitung pornographischer, vulgärer und obszöner Inhalte" vor und damit einen Verstoß gegen die Gesetze in der Volksrepublik.
"Wir untersuchen die Angelegenheit und hoffen, dass der Dienst bald wiederhergestellt wird?, sagte Google-Sprecher John Pinette in Hongkong. Ab dem 1. Juli soll auf neuen PCs in China ein Filter installiert werden, der Inhalte sperren soll, die die Regierung für obszön oder subversiv hält.
[Süddeutsche]
In der Türkei ist nichts heiliger als der Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk. Seit einem Jahr ist die Nutzung von YouTube wegen Beleidigung gegen Atatürk gesperrt. Nun entscheidet ein Gericht darüber, ob auch Google gesperrt werden muss, weil man da beleidigende Informationen über den "Vater aller Türken" finden kann.
Als Grund gilt eine Google Sites, die den Staatsgründer verunglimpfte. Die Webseite ist derzeit nicht mehr erreichbar, weil die maximale Zahl an Zugriffen erreicht wurde.
Der Paragraf 301 des türkischen Strafgesetzbuch stellt die Verunglimpfung des Türkentums im Allgemeinen und staatlicher Repräsentanten wie Atatürk im Besonderen unter Strafe. Veröffentlichungen im Internet auf YouTube oder Portalen betreffen nicht nur den Täter, sondern haben für das ganze Land folgen.
Die Sperre von Webseiten macht ein letztes Jahr verabschiedetes Gesetz möglich. Es erlaubt Gerichten unter anderem bei Aufruf zum Selbstmord, Verherrlichung von Drogen und eben bei Beleidigung gegen Atatürk den Zugang auf solche Webseiten innerhalb von 24 Stunden zu sperren.
Viele Bürger der Türkei umgehen die Sperre von YouTube mit speziellen Programmen.
[saydam.de]
Wie Philipp Lenssen heute entdeckt hat, kann man aus Deutschland nicht mehr auf gmail.com zu greifen.
Tut man es doch sieht man diesen Text:
We can't provide service under the Gmail name in Germany; we're called Google Mail here instead. If you're traveling in Germany, you can access your mail at http://mail.google.com. Oh, and we'd like to link the URL above, but we're not allowed to do that either. Bummer. For general information about Google, please visit www.google.com or www.google.de.Hintergrund für diese ist die Auseinandersetzung mit einem Hamburger Postdienstleister. Ich habe es bei mir im Firefox drei und in der zweiten Version des OpenSource Browser testet. Firefox 3 (englisch) zeigte mir Gmail trotzdem an. Mit Fx 2 (deutsch) wird der Text gezeigt. [Blogoscoped]