Spätestens seit Microsoft bei Facebook eine Minderheitsbeteiligung im Wert von 240 Millionen Dollar erwarb sollte Google eigentlich nicht allzu gut auf das Social Network von Junggründer Mark Zuckerberg zu sprechen sein. Doch außer der offensichtlichen Konkurrenz und der Allianz mit den Redmondern gibt?s für Google noch einen weiteren Grund auf Facebook sauer zu sein: Das junge Unternehmen klaut Google die Arbeitskräfte.
Wie Nick Gonzalez von TechCrunch bemerkte, wächst die Mitarbeiterzahl von Facebook rasant. Schon bald solle diese von derzeit 300 auf 700 gesteigert werden. Und: Der beste Platz um neue Angestellte zu finden ist Google. Warum? Ganz einfach: Die meisten Googler haben in Mountain View fürstlich verdient oder Aktienoptionen erhalten und sind finanziell abgesichert. Ein kleines Abenteuer und die Mitarbeit am potentiellen "next big thing" können sie sich daher durchaus erlauben.
Die Gründe für einen Wechsel eines Googlers zu Facebook können vielschichtig sein. Doch zumeist ist es wahrscheinlich folgender: Google hat in den letzten Jahren viel von seiner Faszination eingebüßt und genießt nicht mehr diesen sexy StartUp-Flair wie einst. Facebook dagegen ist noch unverbraucht, neu, formbar und noch lange nicht so erwachsen wie Google es ist.
Offensichtlich zieht dieses so einige Googler an: Bisher haben unter anderem der Ex-Yahoo!ler und YouTuber Gideon Yu, Benjamin Ling vom Google Checkout-Team und der GDrive-Mitentwickler Justin Rosenstein gewechselt. Und, falls die Informationen richtig sind, sind alleine in den letzten zwei Monaten 10 weitere Googler diesem Beispiel gefolgt.
In Mountain View soll man diese Vorgänge durchaus missmutig betrachten und schon als "?the Facebook problem" titulieren.
[TechCrunch]
[Gastartikel von: GoogleFokus]
Schlagwort: xoogler
In der letzten Zeit haben so einige Googler das Unternehmen verlassen, unter anderem für die jüngere und derzeit "hippere" Konkurrenz Facebook. Knapp 5% aller Googler verlassen jedes Jahr das Unternehmen, laut aktuellen Zahlen, und das obwohl Google eigentlich als Traum-Arbeitgeber angesehen werden darf.
Der Grund für die vielen "Flüchtlinge" (wie die Zeit sie liebevoll nennt) ist die pure Größe des Unternehmens. Ältere Googler erinnern sich, dass man früher einfach spontante Ideen in der Chefetage äußern konnte und dann einfach an die Arbeit geschickt worden ist. Auf diese Weise sind einige Dienste entstanden ohne die Google heute nicht das wäre was es ist - wie z.B. Adsense, Google Mail und den Google Maps. All diese Dinge standen nicht im Masterplan sondern begannen als 20%-Projekt.
Heute sieht das ganz anders aus: Wer ein neues Projekt überhaupt nur vorschlagen möchte muss ein "Produktanforderungsdokument" schreiben, einen Businessplan dafür ausarbeiten und dann auch noch soviel Überzeugungsarbeit leisten dass die Chefs mal wenige Sekunden darüber nachdenken sich das Projekt überhaupt anzusehen. Bürokratie ohne Ende, wie bei jedem großen Unternehmen - Google ist Opfer seines eigenen Erfolgs.
Die jungen aufstrebenden Talente aus den Unis dieser Welt möchte diesen Prozess natürlich nicht mitmachen, sondern sich selbst etwas aufbauen - ein Großteil der Xoogler geht nicht zu einem Konkurrenten sondern gründet eine eigene Firma. Genügend Startkapital haben die Google-Millionäre ja...
» Sehr ausführlicher Artikel über die Google-Flucht
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Und wieder einmal sagt ein Googler Good Bye: Justin Rosenstein, seines Zeichens Entwicklungsleiter von Google Pages und dem mit Spannung erwartetem GDrive verlässt seinen Arbeitgeber in Mountain View und tritt eine neue Stelle bei facebook an. Wieder einmal ein herber Rückschlag für das GDrive... Justin begründetet seinen Abschied von Google folgendermaßen:
Und wieder einmal sagt ein Googler Good Bye: Justin Rosenstein, seines Zeichens Entwicklungsleiter von Google Pages und dem mit Spannung erwartetem GDrive verlässt seinen Arbeitgeber in Mountain View und tritt eine neue Stelle bei facebook an. Wieder einmal ein herber Rückschlag für das GDrive... Justin begründetet seinen Abschied von Google folgendermaßen:
A couple of months ago, after three years as a Google product manager, I decided to leave for Facebook. I am writing this note to spread Good News to all the friends I haven?t already overwhelmed with my enthusiasm: Facebook really is That company. Which company? That one. That company that shows up once in a very long while ? the Google of yesterday, the Microsoft of long ago. That company where large numbers of stunningly-brilliant people congregate and feed off each other?s genius. That company that?s doing with 60 engineers what teams of 600 can?t pull off. That company that?s on the cusp of Changing The World, that?s still small enough where each employee has a huge impact on the organization, where you think about working now and again, and where you know you?ll kick yourself in three years if you don?t jump on the bandwagon now, even after someone had told you that it was rolling toward the promised land. That company where everyone seems to be having the time of their life. Justin RosensteinEs scheint so dass Google sich langsam von der Unique Company zu einem ganz normalem schwerfälligem Unternehmen entwickelt hat. Das ist für uns User nach außen hin noch nicht bemerkbar, dürfte aber zumindest intern dafür sorgen dass in letzter Zeit auffällig viele Googler von Bord springen. Justin könnte davon frustriert sein dass seine beiden Babys Google-intern nicht so behandelt werden wie er sich das gedacht hat. Das letzte Update des Page Creators (Alle Artikel)ist schon eine Zeit her, der Service wird kaum promotet und auch das GDrive wird wohl erst an dem Tag veröffentlicht an dem die Hölle zufriert. Seit 5 Jahren ist es bereit, aber es kann sich einfach kein Chef-Googler dazu überwinden den "Publish"-Button zu klicken... das dürfte Justings Entscheidung, zu facebook zu wechseln, sicher stark beeinflusst haben. Wenn das so weiter geht kommt das facebook-Drive und facebook-Presentations früher als die entsprechenden Google Pendants... » Justings Beweggründe [ZDNet-Blog] » Themenübersicht: Das lange Warten auf das GDrive
Und wieder einmal verlässt ein Googler seinen Arbeitgeber: Adam Bosworth, Projektleiter von Google Health, hat seinen Job, den er erst 2004 angetreten hat, mit sofortiger Wirkung aufgegeben und möchte sich neuen Herausforderungen stellen. Über die Gründe, und von welcher Seite aus gekündigt wurde, ist nichts bekannt. Bis ein Nachfolger gefunden worden ist übernimmt die Chef-Googlerin Marissa Mayer die Projektleitung von Health - was mal wieder zeigt dass es kein unwichtiges Projekt ist und eine hohe Priorität bei Google genießt. [Google Blogoscoped]
Der 53-jährige Finanzchef George Reyes wird zum Jahresende aus dem Management austreten. Er bekleidete diese Position seit dem Jahr 2002.
Ein Auszug aus den Google Unternehmensinformationen zur Person:
George Reyes kam 2002 als Chief Financial Officer zu Google. Seine langjährigen und weitreichenden Erfahrungen im Finanzbereich sammelte er in mehreren renommierten Technologieunternehmen im Silicon Valley. Vor seinem Eintritt bei Google war George Reyes bei ONI Systems tätig, wo er übergangsweise die Position des Chief Financial Officer übernahm und in dieser Rolle den Verkauf der im Bereich optische Netzwerke tätigen Firma an Ciena Corporation unterstützte. Vor seiner Tätigkeit bei ONI Systems war George Reyes 13 Jahre bei Sun Microsystems beschäftigt. Während dieser Zeit übernahm er verschiedene Finanzpositionen und war z. B. als Group Controller für allgemeine Systeme, Director of Finance für interkontinentale Operationen, Audit Director, Vice President und Corporate Controller sowie Vice President und Treasurer tätig. Derzeit gehört George Reyes zum Board of Directors von Symantec Corporation und von BEA Systems, Inc. George Reyes erlangte einen MBA an der Santa Clara University und einen Bachelor of Arts der University of South Florida.Infos bei Symantec Offizielle Pressemitteilung von Google [Reuters UK]
Der Google Mitarbeiter Jason Shellen verläßt nach 4 1/2 Jahren das Unternehmen. Der Entwickler des inzwischen erfolgreichsten Feedreaders "Google Reader" verläßt den Suchgiganten um nach einer Auszeit eigene Projekte umzusetzen. Er entwickelte außerdem an Picasa und Blogger mit.
Durch den Blogger aufkauf kam er zu Google als das Unternehmen noch lediglich 600 Mitarbeiter hatte und wurde dann Business Development Manager im Google Reader Projekt. Nun will er sich eigenen Ideen und Projekten hingeben und wird seine in der letzten Zeit gewonnen Freunde ab und zu in der Google Cafeteria besuchen.
Die Zahlen in der Grafik verdeutlichen einige der quantitativen Entwicklungen in seiner Zeit bei Google.
Bekanntmachung auf dem privaten Blog von Jason Shellen
Die Gründer der von Google im Mai 2005 aquirierten Firma Dogeball, Alex Rainert und Dennis Crowley verließen am letzten Freitag das Unternehmen. Es sei für sie eine Enttäuschung gewesen. Dodgeball ist ein social Community Portal, mit dem angemeldete Benutzer auf ihrem Handy informiert werden, welche Freunde sich gerade in der Nähe befinden. So kann sich mit Freunden, die zufällig in der Nähe sind verabreden. Seien wir mal ehrlich: Wenn es einen Google-Dienst gibt bei dem so gut wie nie etwas passiert, damit so gut wie nie in diesem Blog auftaucht und sogar einigen Google-Fans unbekannt ist - dann ist das dodgeball. Genau das haben mittlerweile auch die Gründer von dodgeball gemerkt und haben kurzerhand ihrem Arbeitgeber Google den Rücken gekehrt. Nach der Übernahme im Jahr 2005 haben sich die Gründer einen starken Schub für ihr Geschäft erhofft und sich vorgestellt das Projekt jetzt in großem Team mit eine großen User-Basis weiter zu entwickeln. Doch nichts davon ist geschehen. Google hat kein dodgeball-Team abgestellt, hat es nicht um neue Funktionen erweitert, hat es nicht beworben und nicht in andere Dienst integriert. Auch in der Presse und auf Blogs war zu verfolgen, dass das Projekt eher stiefmütterlich behandelt wurde: ZDnet, TechCrunch,
It?s no real secret that Google wasn?t supporting dodgeball the way we expected. The whole experience was incredibly frustrating for us ? especially as we couldn?t convince them that dodgeball was worth engineering resources, leaving us to watch as other startups got to innovate in the mobile + social space. And while it was a tough decision (and really disappointing) to walk away from dodgeball, I?m actually looking forward to getting to work on other projects again.Warum Google dodgeball überhaupt übernommen hat ist mir bis heute nicht ganz klar. Das einzige was es in den letzten 2 Jahren über dodgeball zu berichten gab war eine lächerliche Auszeichnung und die Integration des Google Accounts. Hinter dodgeball stand eigentlich eine Menge Potential, aber anscheinend passt das Portal mittlerweile nicht mehr in Googles Geschäftsmodell oder in den Masterplan. Schade eigentlich. » Ankündigung im Gründer-Blog von Dennis Crowley » Dodgeball - mobile social software » Blog von Alex Rainert [Googlified]
Ein Urgestein aus der Anfangszeit verlässt demnächst seinen Vorstandsposten bei Google: Michael Moritz wird sich zur kommenden Vorstandswahl nicht mehr zur Verfügung stellen um mehr Zeit für seinen Job bei Sequoia Capital zu haben. Moritz ist seit Mai 1999 bei Google und hat enge Beziehungen zu Larry, Sergey und natürlich auch Eric gepflegt. In der Pressemitteilung von Google heißt es, dass er sich zur kommenden Wahl am 10. Mai nicht zur Verfügung stellen wird. Ob das jetzt heißt dass er sein Amt am 10. Mai oder mit sofortiger Wirkung niederlegt weiß ich allerdings nicht. Ich könnte mir vorstellen dass Moritz genügend Geld mit Google-Aktien verdient haben dürfte und sein Leben jetzt etwas ruhiger angehen lässt ;-) Hoffen wir nur dass die beiden Überväter Larry und Sergey Google noch lange erhalten bleiben werden und nicht auch irgendwann ihren Hut nehmen werden... » Pressemitteilung von Google » Homepage von Michael Moritz
Jaja auch dass gibt es: Nelson Minar verlässt Google, um neue große Ideen in einem kleineren Team zu verwirklichen. Hat Google etwa auch schon das typische Problem der großen Firmen, nur sehr unflexibel zu sein?
Er war bei Google unter anderem für die Such-Api und die AdWords-Api verantwortlich.
Unglaublich, wie kann man Google nur verlassen? Eine bessere Arbeits-Zeit und -Umwelt findet der Typ doch nie wieder .p
» Abschiedsposting in seinem Blog