Nachdem die Telekom schon einmal klar gestellt hat, warum Netzneutralität schlecht ist, gab es jetzt scheinbar Gespräche zwischen der Telekom und Google. Es ging konkret - wie etwa bei dem Verizon-Deal - darum, dass Google mehr möchte und die Telekom auch mehr möchte. Ist nun die Netzneutralität in Gefahr?
Nein. Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur (BNetzA) hat im Interview gegenüber 'Deutschlandradio Kultur' klar gemacht, dass es in Deutschland nicht soweit kommt. Selbst wenn die Gespräche zu dem gewünschten Ziel führen, so hat die BNetzA die Auftrag, die Verbraucher zu schützen. In dem Moment, wo Google (oder Andere Dienste) für Traffic extra bezahlen, ist dieser Schutz nicht mehr gegeben, da ja die Telcos doppelt Gebühren verlangen würden (etwa für den Verbraucher und den Dienst).
Im Interview redet Kurth außerdem noch von einer angemessenen Lösung für die Verbraucher. Die müssten mehr Bandbreite bekommen, sodass Jeder die selbe Anbindung an das Netz hat. Die "letzte Meile" sei vor Allem nicht ausgebaut genug, als dass jeder die selben Voraussetzungen für ein gleichwertiges Internet hat. Hier ist auf dem Land noch Aufstockungsbedarf.
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Kleine Anmerkung: Die "Initiative Pro Netzneutralität" ruft derzeit dazu auf, sich in Deutschland für klare gesetzliche Regeln aufzustellen, die für Netzneutralität sprechen. Damit diese Gesetze erst einmal debattiert werden, werden Unterschriften gesammelt. Jeder, der möchte, kann sich gerne eintragen und mithelfen.