Es mag eher nach einem verfrühten April-Scherz klingen, dem ist aber nicht so. Die Politiker aus Stade stellen sich eine Weg-Pauschale für Streetview-Fotos vor. So könnten die Kommunalkassen wieder gefüllt werden.
Pro Kilometer 20 Euro, pro Einwohner einen Euro - die Ideen, die gerade der Niedersächsischen Regierung in den Sinn kommen, klingen obszön, sind aber wohl ernst gemeint. Die Lokalpolitiker vor Ort in Stade fordern eine "Sondergebühr" für das Fotografieren von Straßen und Häusern in Streetview. Die wehrten Politiker vergleichen das so, als "würde ein Ladenbesitzer ein Werbeschild auf die Straße stellen". Kuriose Vergleiche, wenn man bedenkt, dass Google Streetview auch nur ein Fuhrpark mit ein paar Kameras in 360° auf dem Dach ist.
Ähnlich ging es in Ratingen im Dezember zu (wir berichteten). Dort wurde ebenfalls für den Kilometer 20 Euro berechnet. Das wären für die ganze Stadt etwa 6.000 Euro.
Im Hause Google nimmt man die Politiker-Konfrontation eher gelassen hin. Eine Google-Sprecherin erklärte: "Die Fotoaufnahmen für Streetview werden bei der regulären Teilnahme am Straßenverkehr angefertigt" und die Aufnahmen würden nicht den Verkehr behindern oder in irgendeiner anderen Art und Weise störend für die Verkehrsteilnehmer sein. Zum Glück gibt es aber auch aus den eigenen Reihen Gegner, die die "Google-Steuer" als unrealistisch sehen. CSU-Staatssekretär Franz Josef Pschierer nannte Diese "unrealistisch", da die Häuser, Gesichter der Personen und Autokennzeichen verpixelt würden.
(Spiegel, thx ca18804)