Google hat im Laufe der Jahre sehr viele Produkte geschaffen, die zwar aus den unterschiedlichsten Gründen wieder eingestellt wurden, aber längst nicht vergessen sind. Das gilt vor allem für den Desktopklassiker Picasa, der bei so manchem Nutzer auch heute noch im Einsatz sein dürfte. Dabei handelt es sich um ein Paket für die Verwaltung, Bearbeitung und Betrachtung von lokalen und in der Cloud abgelegten Fotos.
Google hat im Laufe der über 20-jährigen Unternehmensgeschichte nicht nur Hunderte von Apps und Plattformen geschaffen und wieder eingestellt, sondern hatte auch einige Desktop-Anwendungen im Programm. Eine davon wollten wir uns heute in der losen Reihe der vergessenen Google-Produkte ansehen. Möglicherweise werden viele Nutzer die App noch sehr gut kennen und ihr auch die eine oder andere Träne nachweinen: Die Rede ist von Picasa.
Google ist mit vielen Apps sehr erfolgreich und erreicht viele Millionen Nutzer, die diese Plattformen sowohl im Browser als auch auf dem Smartphone nutzen. Allerdings werden nicht alle Möglichkeiten voll ausgeschöpft, die die Cloud eigentlich bieten würde und insbesondere der Desktop wird mehr als vernachlässigt. Bis heute ist man auf Lösungen von Drittanbietern angewiesen, um beispielsweise eine Datei auf direktem Wege (ohne Kabel) vom Android-Smartphone auf den Desktop zu bekommen.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis dieser Schritt kommen musste: Google hat gestern Abend bekannt gegeben, dass sowohl die Fotoverwaltung Picasa als auch die dazugehörigen Picasa Web Albums eingestellt werden. Beide haben schon seit vielen Jahren keine Updates mehr bekommen und standen schon lange auf der Abschussliste, doch gerade die Desktop-Fotoverwaltung hat bis heute viele Nutzer und erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit - daher hat man sich diesen Schritt auch nicht einfach gemacht.
Im Juli 2004 hat Google das Unternehmen LifeScape übernommen und dessen Hauptprodukt, das ursprünglich als Shareware vertrieben wurde, kostenlos allen Nutzern zur Verfügung gestellt: Picasa. In den folgenden Jahren war die Software zur Fotoverwaltung ein viel beachtetes Tool und wurde von Google über lange Jahre weiter entwickelt und hat sich fast schon zu einem Standardwerkzeug entwickelt. Doch Anfang 2012 ist die Entwicklung dann plötzlich eingeschlafen und mittlerweile ist die Software hoffnungslos veraltet - aber warum eigentlich?
Schon seit langer Zeit besitzt die Google+ Smartphone-App eine Auto Backup-Funktion die alle auf dem Gerät befindlichen Fotos automatisch in eine private Galerie auf dem Social Network hochlädt und zur späteren Nutzung bereit hält. Das derzeit verteilte Picasa-Update bringt diese Funktionalität nun auch auf den Desktop, in Form einer eigenständigen App die ständig im Hintergrund läuft.