Ende letzter Woche wurde bekannt, dass Google den PC- und Smartphone-Hersteller Acer, dazu gedrängt hat den Release eines neuen Smartphones mit dem chinesischen Betriebssystem Aliyun abzusagen. Jetzt hat sich Andy Rubin zu den Details geäußert - und lässt die Drohung in einem völlig anderen Licht stehen.
Schlagwort: open handset alliance
Die Open Handset Alliance (OHA) will einige Closed-Source-Komponenten aus Android entfernen. Davon betroffen sind die Google Anwendungen Mail, Maps und Talk. Diese möchte man durch quelloffene Apps ersetzen.
Hintergrund ist das CyanogenMod-Projekt, das ein eigenständiges Projekt mit Android betreibt. Sie nutzen jedoch die Google Anwendungen, deren Quellcode nicht offenliegt. Die OHA will nun überprüfen welche Möglichkeiten man hat alle Closed-Source-Komponenten zu entfernen und wie man diese ersetzen kann. [Golem]
Eric Specht ist ein Softwareentwickler aus Palatine, Illinois. Er streitet sich mit Google und den anderen Mitgliedern die Open Handset Alliance um den Markennamen Android.
Specht fordert eine einstweilige Verfügung zum Stopp von Android-Produkten und 94 Millionen US-Dollar für die unrechtmäßige Nutzung von Spechts Warenzeichen. Google Sprecher Andrew Pederson bezeichnete die Ansprüche gegenüber Forbes.com als "wertlos". Er fügte hinzu, dass man sich heftig gegen sie verteidigen werde.
Specht soll bereits 1998 die Firma Android Data gegründet haben. Im Jahr 2002 hat das U.S. Patent and Trademark Office Specht die Namensrechte zugesprochen. Google stellte beim PTO im November 2007 einen Antrag, der allerdings wegen der Ähnlichkeit zu Spechts Firma abgelehnt wurde.
Der Anwalt hofft auf einen Vergleich. Murphy kann sich vorstellen, dass die Geräte mit dem Hinweis versehen werden, dass Android ein Warenzeichen von Specht und der Android Data Corp. ist. Zwar habe Google noch keinen Kontakt zu Specht oder seinem Anwalt Murphy aufgenommen, dies soll sich aber nächste Woche ändern.
Wieso Specht erst jetzt - nach eineinhalb Jahren - reagiert, begründet der Anwalt, dass Specht erst dachte, dass Android die Bezeichnung für die Geräte ist und nicht das Betriebssystem bezeichnet. Specht vertreibt eine Software, die den Datentransfer von Webseiten sicherer und effizienter machen soll.
[heise]
Im November 2007 hat Google sein lang erwartetes Mobiltelefon oder besser gesagt das dazugehörige Betriebssystem android angekündigt. Gemeinsam mit der gleichzeitig gestarteten Open Handset Alliance sah man schon eine Art Handy-Revolution kommen - aber passiert ist bisher leider nicht viel. Erste Entwickler überlegen jetzt schon, ob sie nicht besser zur Konkurrenz wechseln.
Schon wenige Tage nach der Ankündigung gab es das android-SDK zum Download mit dem die Entwickler Anwendungen für das GooglePhone entwickeln können. Der gleichzeitig gestartete Programmierwettbewerb sorgte dafür dass sich das SDK schnell verbreitete und die Entwickler mit der Programmierung begannen. Allerdings ist das SDK voll mit Bugs die Google seit dem Februar 2008 nicht behoben hat.
In diesem knapp einem halben Jahr voller Bugs ist bei android nicht mehr viel passiert. Der Start wurde verschoben und die Entwickler mussten um die Bugs drumrum entwickeln. Die fertigen Anwendungen liegen nun quasi ebenfalls brach und warten auf den baldigen Start der ersten android-Handys. Wann das erste Handy aber tatsächlich im Handel verfügbar ist, steht bis heute in den Sternen.
Während Google in den Dornröschenschlaf verfallen ist, zieht die Konkurrenz davon und verdient die ersten Millionen (iPhone 3G mit iTunes App Store). Die Entwickler die auf android gesetzt haben sind natürlich sauer dass sie von dem großen Kuchen derzeit nicht einmal die Krümel abbekommen. Daher denken viele darüber nach ihre Software auf andere Plattformen zu exportieren bzw. das android-Konzept komplett zu verlassen.
Google sollte sich also langsam beeilen und den Start tunlichst nicht noch einmal verschieben. Und auch eine neue SDK-Version, die angeblich nur an die Gewinner des Programmierwettbewerbs heimlich verteilt wird - inklusive Maulkorb - sollte bald vielleicht für die Öffentlichkeit freigegeben werden.
[heise, thx to: Dorgo]
Die US-Tochter von T-Mobile plant noch 2008 das erste Handy mit dem Betreibssystem Android vorzustellen und zu verkaufen. Nach eigenen Angaben gibt es bereits den ersten eigenen Prototyp.
Joe Sims, für das Breitbandgeschäft und neue Märkte zuständig, bestätigte gegenüber US-Medien, dass T-Mobile mehrer Geräte auf dem Markt bringen will. Unterstützt wird Sims von einem Vertreter des Chipherstellers Qualcomm. Das Unternehmen war anfangs sehr skeptisch gewesen, aber die bisherigen Prototypen haben das Unternehmen überzeugt.
[Winfuture]
Tristan Nitot, der Präsident von Mozilla Europa, sagt der Berliner Zeitung Mozilla plane an der Open Handset Alliance teilzunehmen. Die jetztigen weltweit 120 Millionen Firefox User sind ihm noch nicht genug. Im Moment entwickelt Mozilla eine bessere und speicherplatzsparende Version des Firefox für mobile Geräte.
[Winfuture, thx to: MainP; Berliner Zeitung]
Es wurde schon viel über Googles Handyplattform android spekuliert, gerätselt und Voraussagungen gemacht, aber ob das ganze Konzept überhaupt ein Erfolg wird steht noch völlig in den Sternen - wird aber anscheinend von den meisten schon vorausgesetzt. Die Computerwoche hat sich ausführlich mit diesem Thema beschäftigt und sehr guten Artikel über den zu erwartenden Erfolg und Misserfolg von android bzw. OHA. Da ich Hundemüde bin gibts jetzt keine Artikel-Zusammenfassung, sorry.
» Artikel bei Computerwoche
[thx to: T-Man]
Obwohl Google seine mobile Strategie groß angekündigt hat gibt es bisher kaum Details über das Betriebssystem Android. Das für nächste Woche angekündigte SDK dürfte erste Einblicke liefern, aber bis dahin unterliegt alles mal wieder strengster Geheimhaltung. In einem Interview mit der Computerwoche hat Android-Entwickler Rich Miner jetzt wenigstens einige Grundsatzfragen beantwortet.
Die größte Erkenntnis aus dem Interview ist, dass das ganze System auf einer speziell angepassten Linux-Version basiert. Durch die vielen standardisierten Schnittstellen und den vielen Hardware-Partnern in der OHA soll sich das System ganz gewaltig von anderen mobilen Linux-Betriebssystem unterscheiden und keine Wünsche mehr offen lassen.
Ob nun Spracherkennung, MP3-Player inklusive Equalizer, Video Codecs, an alles hat die OHA gedacht und diese Punkte schon im Kern integriert auf den die einzelnen Anwendungen zugreifen können. Das sind laut Rich Miner alles Dinge die ein Mobiltelefon beherrschen sollte. Die Meinung teile ich nicht wirklich, aber es zeigt dass die Geräte richtige Multimedia-Alleskönner werden.
Mit weiteren Details hält sich Rich sehr bedeckt, er gibt lediglich noch Preis dass alle OHA-Partner sich dazu verpflichtet haben das Grundsystem nicht zu sehr zu verfälschen. Jeder kann das System zwar auf seine Bedürfnisse anpassen, aber kein Teilnehmer darf das System so weit umbauen dass es zu den Produkten der anderen Partner inkompatibel wird. Entsprechende Klauseln sind im OHA-Vertrag enthalten.
Weitere Details dürften dann nächste Woche folgen.
» Interview bei Computerwoche
[thx to: T-Man]
"Es ist noch noch nicht vollständig ausgerollt. Wenn wir sehen, dass es Vorteile gibt, haben wir vor an dem Projekt teilzunehmen." sagte Kari Tuutti aus der Mulitmedia-Abteilung von Nokia und fügte hinzu: "Wir sollten niemals eine Türe schließen."
Nokia wäre der ein Hardware-Parnter zu Open Handset Alliance. Allerdings soll das Handy keinen Media-Player haben, berichtet News.com.
Im Moment hält Nokia 48% an Symbian, desen Betriebssystem auf circa 3 Viertel aller Smartphones der Welt läuft.
Es könnte also sein, dass Nokia und Symbian dem Projekt hinzustoßen und auch mitentwickeln.
[ZDNet]
Über 1 Jahr haben wir auf das GooglePhone gewartet, und heute wurde es endlich angekündigt - oder zumindest das was davon übrig geblieben ist. Den Namen "GooglePhone" dürften wir hier wohl nicht mehr zu nennen brauchen, viel mehr gibt es jetzt die Open Handset Alliance. Aber ist das alles wirklich besser als ein echtes GPhone?
Android
Die Open Handset Alliance ist die Organisation die Google rund um sein mobiles Betriebssystem Android aufgebaut hat. Der Name verspricht zwar einen quasi offenen Standard, aber am Ende ist es doch propitär - da Google im verborgenen die Fäden dieser "Organisation" zieht und alle Mitglieder lediglich Partner-Firmen von Google sind.
Googles Betriebssystem soll auf jedem mobilen Endgerät lauffähig sein und sich mit minimalen Anforderungen begnügen - so dass vom Billig-Handy bis zur Luxus-Klasse jedes Mobiltelefon mit Android ausgerüstet werden kann. Jeder Hersteller darf den Sourcecode des auf Linux basierenden Betriebssystems ändern und es frei verbreiten bzw. auf die eigenen Handys installieren und es verkaufen.
Monetarisierung
Die bekannte Alles-Kostenlos-Strategie setzt Google auch auf dem mobilen Sektor fort: Das Betriebssystem wird zwar komplett kostenlos angeboten, aber dafür möchte man sich das Geld von den Partnerfirmen die mobilen Content anbieten sichern. Die Content-Lieferanten profitieren davon dass das Handy voll auf die Online-Nutzung ausgelegt ist und Internet-Flatrates fürs Handy demnächst hochkonjunktur haben dürften.
Auf den mobilen Portalen wird dann natürlich AdSense eingesetzt - der einfachste Weg für beide Partner um sich die Einnahmen zu teilen. Je mehr sich die Partner ins Zeug legen desto mehr wird Google also verdienen und sich die Entwicklung des mobilen Betriebssystems nachträglich vergolden. Das Alles-Kostenlos-Prinzip dürfte auch hier wieder mehr als aufgehen.
Konkurrenz
Auf dem mobilen Sektor hat Google noch sehr gute Chancen sich mit seinem Betriebssystem zu etablieren da hier noch ein Kampf zwischen dem Symbian-Lager (dessen Mitglieder _noch_ nicht Mitglied im OHA sind), den Microsofties und Linux sowie den verschiedensten Hersteller-Betriebssystemen. Google bzw. Android kommt hier als dritter großer Player ins Spiel und hat noch alle offenen Karten - anders als auf dem Markt der Desktop-Betriebssysteme.
Der unverkennbare Vorteil von Googles Betriebssystem ist, dass sich jeder Hersteller das System anpassen kann wie er es möchte. Branding Extreme könnte man dazu sagen. Das war bei Symbian aufgrund der vielen Hersteller bisher nicht möglich, mit Microsoft sowieso nicht zu machen und Linux läuft nicht auf jedem Handy da es nur von wenigen Herstellern unterstützt wird - von daher hat Google derzeit das beste Blatt und OHA könnte in kürzester Zeit einen enormen Verbreitungsgrad erreichen...
OHA Besser als ein GooglePhone?
Einerseits dürften jetzt viele enttäuscht sein dass all die Fantasien rund um DAS GooglePhone nicht in Erfüllung gehen. Es wird also kein iPhone im Google-Stil geben, kein mobiles Endgerät für alle Google-Dienste und schon gar kein GoogleDot ;-)
Dafür bekommen wir jetzt tausende kleine GooglePhones.
Für Google rechnet sich so etwas natürlich sehr viel besser. Ein GooglePhone wäre ein Hype-Produkt wie das iPhone und würde sich schnell verbreiten - hätte aber auf sehr lange Sicht aufgrund der großen Konkurrenz kaum eine Chance. Mit der OHA dagegen breitet sich Google gleich auf tausenden Mobiltelefonen gleichzeitig aus und muss sich um nichts kümmern - die Geräte entwickeln die Partner, die Promotion wird von den Partnern übernommen und auch der Content kommt nicht aus dem Hause Google...
Im Grunde hat Google also nur eine Organisation gegründet in der die Googler selbst am wenigsten zu arbeiten haben, aber dafür die dickste Kohle abräumen. Und wieder einmal fragt man sich: Warum ist da nicht vorher jemand drauf gekommen...?