In regelmäßigen Abständen werfen wir einen Blick auf die aktuellen Marktanteile der Webbrowser, und in den meisten Fällen gibt es dabei keine großen Überraschungen und die bisherigen Tendenzen setzen sich weiterhin fort. NetMarketShare hat nun wieder neue Zahlen veröffentlicht, die vor allem bei Google für Jubel sorgen dürften und bei Microsoft in Redmond tiefe Sorgenfalten auf die Stirn der Verantwortlichen werfen dürfte.
Seit genau einem Jahr ist Google nicht mehr die Standardsuchmaschine im Firefox und wurde von Yahoo! abgelöst, was Google einige Nutzer gekostet hat, aber bei weitem keine katastrophalen Auswirkungen hatte. Mozilla ging damit damals ein sehr großes Risiko ein, da Google über Jahre hinweg der mit Abstand größte und wichtigste Geldgeber des gesamten Projekts gewesen ist. Mittlerweile ist die Beziehung aber soweit abgekühlt, dass man einfach nur kommentiert, dass aktuell "keine Geschäftsbeziehung" besteht.
Ende November hatte Mozilla bekannt gegeben, dass man Google ablösen und zukünftig Yahoo! als Standard-Suchmaschine im Firefox verwenden wird - allerdings galt diese Vereinbarung bisher nur für die USA. Zum Ende des Monats wird Google nun auch den nächsten Markt verlieren, denn auch in der Türkei wird der Firefox-Browser nun nicht mehr die Google Suche anzeigen, sondern dort auf Yandex setzen. In der Türkei dürfte dieser Schritt aber nicht ganz so große Auswirkungen haben wie in den USA.
Knalleffekt in den USA: Seit 10 Jahren war Google im Mozilla-Browser Firefox die Standard-Suchmaschine und hat sich das von Google auch sehr gut bezahlen lassen, aber damit ist nun Schluss. Schon ab Dezember wird nun Yahoo! die Standard-Suchmaschine sein, vorerst aber nur in den USA. Mozilla beschwichtigt aber, dass die Standard-Suchmaschine natürlich auch weiterhin vom Nutzer umgestellt und auch in Zukunft Google oder eine weitere Alternative genutzt werden kann.
Die Mozilla Foundation startet einen weiteren Angriff auf Android: Nachdem man im vergangenen Jahr das Firefox OS vorgestellt hat und die ersten kompatiblen Smartphones mit dem Betriebssystem bereits auf dem Markt sind, wagt man nun auch den Schritt auf die Android-Smartphones. Mozilla hat eine eigenen Launcher für Googles Betriebssystem vorgestellt, der zu großen Teilen auf EverythingMe basiert.
Firefox+Google Mozilla - die Foundation hinter dem Firefox und Thunderbird - hat gestern seinen Bericht für das letzte Jahr veröffentlicht. Darin heißt es, dass man den Umsatz um 12 % auf rund 75 Millionen US-Dollar steigern konnte. Wie bereits in den Vorjahren machen die Einnahmen von Google einen Großteil aus. Zwar hat man nicht bekannt gegeben, wie hoch der Prozentsatz ist, aber es dürften circa 88 % sein. Bis 2011 gilt die Zukunft der wichtigsten Einnahmequelle von Mozilla als gesichert. Denn bis dahin haben die Entwickler einen Vertrag mit Google. Dieser garantiert Google, dass es die Standardsuche ist und für Mozilla, dass Google für jede Suche Mozilla Geld bezahlt. Wie hoch dieser ist, ist nicht bekannt. Beim Browser Flock ist Yahoo die Standardsuche. Pro Jahr und Nutzer lassen sich so 3 $ verdienen. [heise]