Gestern Abend muss in Cupertino die Hölle zugefroren sein, denn Apple hat die Unterstützung von RCS angekündigt und wird damit die vor allem von Google vorangetriebene Technologie auf das iPhone bringen. Dieser Schritt ist als großer Erfolg für alle Beteiligten zu werten und in einer ersten Reaktion zeigt man sich bei Google positiv überrascht. Man macht aber auch deutlich, an der Implementierung mitwirken zu wollen.
Google ist durch den Milliarden-Deal mit Apple auf jedem iPhone als Standardsuchmaschine vertreten, was sowohl für Google als auch Apple sehr lukrativ sein soll. Wie jetzt im Zuge der Untersuchungen zum Wettbewerbs-Verfahren in den USA bekannt wurde, waren beide Unternehmen vor einigen Jahren wohl daran interessiert, ihre Partnerschaft deutlich auszubauen. Es stand im Raum, die Google-App auf dem iPhone vorzuinstallieren.
Google schwimmt mit den Pixel-Smartphones seit einiger Zeit auf einer Erfolgswelle, die die Verkaufszahlen regelrecht durch die Decke gehen lässt und aus heutiger Sicht noch lange nicht vorüber ist. Doch gerade als Android-Betreiber stellt sich für Google natürlich die Frage, welchem anderen Hersteller man diese steigenden Marktanteile abluchst. Und das scheint in einigen Regionen tatsächlich Apple zu sein.
Google hat kürzlich die achte Generation der Pixel-Smartphones auf den Markt gebracht und es zeichnet sich ab, dass auch diese wieder sehr erfolgreich sein und zu einem weiteren Anstieg der Verkaufszahlen beitragen wird. Die neuen Smartphones wurden äußerst positiv aufgenommen und so langsam scheinen auch Googles langfristige Pläne immer realistischer. Manch einer könnte behaupten, dass man bald das iPhone überholen wird oder dies bereits getan hat.
Google ist die mit Abstand größte und meistgenutzte Suchmaschine weltweit und investiert irre Summen dafür, damit das noch lange so bleibt. Schon seit langer Zeit ist bekannt, dass das Unternehmen mehrere Milliarden Dollar jährlich an Apple zahlt, um die Standard-Suchmaschine auf den Geräten des Konzerns zu bleiben. Nun wurde bekannt, wie viel Google im vergangenen Jahr an Apple gezahlt hat und durch eine erneute Steigerung sprengt es so langsam sprengt jede vernünftige Dimension.
Google und Apple arbeiten seit vielen Jahren im Suchmaschinen-Bereich zusammen, denn sowohl auf dem iPhone als auch im Safari-Browser ist Google die Standardsuchmaschine - was für beide Seiten ein sehr lukratives Geschäft ist. Doch in letzter Zeit mehren sich die Gerüchte, dass dieser Deal seinen Zenit längst überschritten hat und Apple an einer eigenen Suchmaschine arbeitet. Sollte sich das bewahrheiten, könnte das einige sehr große Themen in Bewegung setzen.
Google konnte mit den Pixel-Smartphones in den letzten Jahren sehr große Erfolge feiern und rund um den Globus sowohl die Verkaufszahlen als auch die Marktanteile steigern - in einigen Ländern mehr, in anderen weniger. Jetzt haben Marktforscher neue Zahlen aus Japan veröffentlicht, Googles wichtigster Markt, und zeigen ein wirklich enormes Wachstum der Pixel-Serie. Und dieses Wachstum geht praktisch vollständig zulasten vom iPhone.
Google darf sich mit den Pixel-Smartphones schon seit einiger Zeit über steigende Verkaufszahlen und eine wachsende Akzeptanz erfreuen, denn die Geräte haben sich mittlerweile auch als Marke etabliert. Derzeit nimmt man in einer neuen Serie von Werbespots erneut den vermeintlichen Hauptgegner Apple iPhone auf die Schippe - und das auf eine solch nette Art, dass es zuerst kurios wirkt: Das iPhone und das Pixel-Smartphone werden #BestPhonesForever. Ein echtes iPhone-Roasting vom Google-Team, das jetzt mit neuen Spots nachlegt. Schaut euch auch Googles böse-witzigen iPager-Spot an.
Google kämpft schon seit längerer Zeit gegen Windmühlen, indem man versucht, Apple von der RCS-Unterstützung zu überzeugen - bisher allerdings mit sehr überschaubarem Erfolg. Dieser Technologiestreit wurde längst medienwirksam in die Öffentlichkeit getragen und nach mehreren großen Kampagnen in den USA legt Google jetzt noch einmal nach. Ein neuer Werbespot stellt die modernen iPhones als extrem rückständige Geräte dar. Autsch.
Durch die kommende Gatekeeper-Regelung in der EU wird unter anderem Apple die eigenen Produkte öffnen und unter anderem eine Reihe von Konkurrenzprodukten auf dem iPhone dulden müssen. Für Google wäre es ein logischer Schritt, diese Chance zu nutzen und sich auf der konkurrierenden Smartphone-Plattform weiter zu verbreiten. Allerdings wäre das für Google nicht nur eine Chance, sondern wohl auch ein unkalkulierbares Risiko.