Marissa Mayer
Die BusinessWeek hat ein sehr interessantes Interview mit Googles Produktmanagerin Marissa Mayer geführt. Darum geht es um Googles Unternehmenspolitik in Sachen veröffentlichung neuer Produkte, die weitere Verknüpfung aller Dienste und die Schwierigkeit ein Produkt zum Erfolg zu bringen. Ich habe es euch mal auf deutsch übersetzt. Google ist längst aus seinem Kerngeschäft der Suche ausgebrochen. Hat es der Firma gut getan? Wir glauben daran, je mehr neue Produkte wir herausbringen, desto erfolgreicher und beliebter werden sie auch. Der Weg dahin ein revolutionelles neues Produkt zu finden führt über die Veröffentlichung von 5 weiteren Produkten und der Hoffnung dass eines davon Erfolg hat. Ich denke dass wir dies im moment ziemlich gut beherrschen. Gute Produkte wachsen auch ohne große Promotion, schlechte eben weniger. Wir veröffentlichen Produkte so früh wie möglich (Anm. Red.: Daher Beta ;-)), um zu sehen wie die User das Produkt annehmen und welche zukünftigen Features sie sich wünschen. Diese bauen wir dann eventuell mit in das fertige Produkt ein. Wir veröffentlichen Produkte früh in den Google Labs, um sie nur einem kleinen Nutzerkreis vorzustellen und es lediglich per Mund-zu-Mund-Reklame bekannt zu machen. Das gibt dem Team die Möglichkeit die Anforderungen an das Produkt genauer einzuschätzen. Es gibt uns auch einige sehr wichtige Hinweise darauf, ob das Produkt wirklich gebraucht wird, wie groß der Markt dafür ist und wie unser Produkt gegenüber der Konkurrenz da steht. Wie messen sie den Erfolg eines neuen Produkts? Wir vertrauen hauptsächlich auf unsere eigenen Log-Files.Und natürlich auf User-Feedback. Google Mail zum Beispiel ist sehr beliebt. Es ist nur noch nicht so weit verbreitet wie Hotmail oder Yahoo! Mail. Wir können das Wachstum durch das Einladungsmodell relativ gut kontrollieren. Und ich glaube es ist sehr gut nachzuvollziehen, dass wenn wir das Einladungsmodell abschaffen, wir mehr als das 10fache an Traffic und Usern haben würden. Und wenn wir uns das mal ausrechnen, dann sind wir größer als Yahoo! oder Hotmail. Also glauben wir dass Google Mail ein sehr gutes Produkt ist. Wenn sie sich die Google News anschauen, dann würden sie sagen dass es seine Arbeit gut erledigt. Wir haben Google News in mehr als 40 Sprachen und 40 Ländern an den Start gebracht. Wir sind wirklich stolz darauf was Google News geschafft hat, es hat die demografischen und geografischen Grenzen aufgehoben und bietet den Usern eine völlig neue Möglichkeit der Nachrichten-Recherche. Es wächst von Jahr zu Jahr und ist das stärkste unserer "älteren" Produkte. Zur Zeit verdoppelt sich der Traffic noch in jedem Jahr. Ich denke im Grunde macht es alles Sinn was wir tun. Wir haben zwar ein paar Produkte die zur Zeit nicht Marktführer sind und es vielleicht auch nie sein werden, aber wir wollen den Usern eine Menge neuer Produkte geben. Die Leute merken sich natürlich nicht alle Produkte, aber wenn sie sich eines merken - was wirklich Sinn macht - dann hat es eine Menge Potenzial. Oft sehen Analysten und die Weltpresse in einem neuen Google-Produkt einen Killer für all seine Konkurrenten. Aktuelles Beispiel: Google CheckOut und PayPal. Pokern sie hier ein bißen zu hoch, wenn sie sagen dass Google den gesamten Markt umdrehen und die Konkurrenten ausboten wird? Die Leute haben nunmal die Angewohnheit, da gehöre ich auch dazu, etwas neues sehr viel höher zu bewerten als es auf lange Sicht gesehen wirklich sein kann. Wenn man sich die Schlagzeilen ansieht, wird man verstehen was ich meine. PayPal ist ein wirklich gutes und ausgereiftes Produkt. Und unser Service, wenn sie sich mal anschauen was wir damit genau tun, konkurriert nicht wirklic mit PayPal - wir haben völlig verschiedene Grundansätze. Unsere Produkte werden einfach missverstanden. Wenn sie sich mal ein ausgereiftes Produkt anschauen, wie z.B. Microsoft Excel, dann werden sie sehen dass es sehr schwer ist dieses zu übertreffen. Dieses Produkt ist über die vielen Jahre gereift und hat seine eigenen Killer-Features. Und wir haben unsere. Müssen wir immer gleich mit anderen konkurrieren wollen, wenn wir in einen neuen Markt eintreten? Zweifellos. Wird es für uns viele Jahre dauern um im diesen sehr ausgereiften Markt Erfolg zu haben? Auf jeden Fall. Googles Homepage ist sehr aufgeräumt, was eines der Markenzeichen ist. Wie will Google all seine Produkte auf dieser Seite vorstellen ohne diesem Design-Grundsatz zu entsagen? Das Design hat sich in den letzten Jahren ein klein wenig geändert. Wir machen keine grundlegenden Änderungen und wollen nicht alle unsere Produkte auf der Startseite vorstellen. Aber es gibt ein paar Grundkonzepte über die wir nachdenken. Wir denken darüber nach wie wir die Navigation auf unseren Seiten ändern können, dass ist das was ich "San Angeles" und "Los Diego"-Strategie nenne. Wir nehmen starke Produkte und fügen diese zusammen in ein noch stärkeres Produkt. Sie können also San Diego und Los Angeles nehmen und aus den beiden eine Mega-Stadt machen. Wenn ich mir zum Beispiel die Google News anschaue, dann weiß ich das der User hier Neuigkeiten sucht die ihn interessieren und sich über aktuelle Events informieren möchte oder gerne sehen möchte was andere über ein bestimmtes Thema schreiben. Es ist ein wirklich guter Ort um hier weitere Dienste zu integrieren, zum Beispiel Google Blog Search und Google Finance. Auf diesem Wege müssen wir schauen dass wir die Produkte zusammenführen. Den Leuten fällt es schwer sich an mehr als 5-10 Produkte einer einzigen Firma zu erinneren. Wenn wir jedes einzelne Produkt nehmen und es noch stärker und bedeutsamer für die Leute machen, dann werden wir gute Reaktionen von den Usern urückbekommen, die Leute merken sich dieses Produkt und der Traffic auf unserer Seite steigt. Wird Google einige seiner guten Produkte bewerben? Es gab in der Vergangenheit interessante Dinge wie z.B. das Da Vinci-Spiel in diesem April. Dies war eine Zusammenarbeit mit Sony Pictures. Wir haben etwas veröffentlicht was gut für den Hype rund um den Film gewesen ist und den Leuten geholfen hat eine Google-Produkte besser zu verstehen. Für jeden der dieses Spiel mitgemacht hat, gab es jeden Tag verschiedene Google-Produkte zu sehen. Wir hatten Millionen von Leuten die sich in das Spiel eingeloggt haben und die Puzzles durchgespielt haben. Über 100.000 Personen kamen dabei bis zum letzten Level, inklusive Sergey Brin, der natürlich als einer von 10.072 Google-Mitarbeitern für das Gewinnspiel disqualifiziert war. Er hat vorher vergessen zu kündigen. Gibt es genügend Disziplin bei Googles Programmierern um die Vielzahl von Produkten immer wieder upzudaten? Eric Schmidt und Larry Page wissen dass wir ein bißchen mehr Organisation in das ganze hier hereinbringen müssen. Aber ich denke es ist auch wichtig die Psychologie der Entwickler zu verstehen. Es gibt einige Ingenieure denen die Aufgabe zu langweilig wird und die gerne an einem anderen oder neuen Produkt arbeiten möchten. Aber es gibt auch eine Menge Personen die an ihrem Produkt mit Leidenschaft arbeiten und es zu einem der besten auf den Markt machen wollen. Der Chef unseres News-Teams, Mike Dixon, war ein Entwickler mit wenig Hintergrundwissen über News & nachrichten. Aber heute ist er ein unglaublich versierter News-Leser von Zeitungen auf aller Welt der weiß worauf es ankommt und zu jedem Thema top informiert ist. Man könnte ihn als "News-Experten" bezeichnen. Und für ihn ist es wirklich wichtig, dass die Google News immer besser werden und der Marktführer bleiben. Das gleiche gilt für unsere Maps-Entwickler. Sie haben Karten aus aller Welt studiert und studieren sie noch heute. Wie sie coloriert werden müssen, wie der Kontrast zwischen den einzelnen Farben am besten abgeglichen wird usw. Dabei kam z.B. heraus dass die Namen der Straßen in die Straße selbst hereingedruckt werden sollten und nicht irgendwo über der eigentlichen Straße erscheinen sollten. Sollten Produkt-Manager bei Google mehr Macht bekommen? Nein, ich finde nicht. Wir haben eine Menge Leute die in ihrem Gebiet einfach die besten sind. Ich denke das ist äußerst interessant: Wir haben intern keine hohen Ansprüche an ein Produkt. Wenn du einem Entwickler ein 70-Seiten-Dokument in die Hand drückst und sagst er soll das machen, dann fehlt die gesamte Kreativität in diesem Produkt. Die Entwickler die ein gutes Feature in dem Produkt sehen, welches konzeptionell nicht vorgesehen ist, haben meist die besten Vorschläge. Wir sollten dieses Kreativität nicht aus einem Produkt herausdrängen. Der Geheimplan um ein Produkt ist das Team selbst welches eine Vision von dem Produkt hat welches sie gerade zusammenbauen. Und sie sollten genügend Raum haben um keinen der Teammitglieder in seiner Kreativität einzuschränken. Auf diesem Wege sind einige unserer besten Produkte entstanden. » Interview in Englisch » Weitere Interviews [Google Blogoscoped]
Ein Google Software-Entwickler beantwortet im Forum "Something Awful" unter dem Nickname ZorbaTHut einige Fragen über das Unternehmen. Er arbeitete an den Projekten Google Deskop, Google Video, Google Ads und Google Calculator. Im Folgenden einige interessante antworten. Was muss man tun, um von Google gefeuert zu werden? Ich habe Logs vor einer Weile erwähnt - solche zu kompromittieren stellt einen schwerer Verstoß dar, der zur Entlassung führen kann. Ich weiß nich, ob das schon jemand tatsächlich getan hat, aber sie machen es einem ziemlich schwer, wenn man versucht, näher an das Logsystem heran zu kommen. Es wurde mal eine Geschichte über einen IT-Mitarbeiter erzählt, der seiner Frau einen vollen VPN-Zugang zum Google Netzwerk zur Verfügung stellte. Ich muß betonen, seine Frau arbeitete bei Yahoo! Das ging nicht gut aus. Ich habe keinen persönlich kennengelernt, der entlassen wurde und ich war auch in keinem Team, in dem jemand rausflog. Es scheint sehr selten vorzukommen - Oft entscheiden sich die Leute von sich aus dazu etwas anderes zu machen. Es kündigen mehr als Mitarbeiter entlassen werden. Was für Computer nutzt Google? Gibt es ein Haufen von Linux Maschinen, weil ihr eine Menge genialer technikbegeisterter Leute habt, oder Windows Rechner weil ihr auf einem häufiger genutzten System entwickeln wollt? Benutzt irgend jemand Apple Computer? Und was hast Du über das Google Management gesagt, das vermittelt mir den Eindruck, als könntet Ihr Euch die Rechner selbst aussuchen, wie sieht das aus? Du mußt bedenken, die meisten Google Entwickler machen HTML-Entwicklung oder entwicklen Back-End Software, die nicht auf der allen verschiedenen Systemen laufen müssen. Daher sind die meisten Maschinen bei Google Linux-Kisten. Wir haben auch Notebooks, bei denen wir zwischen Apple Powerbooks und IBM Thinkspads wählen können.Ich kenne keinen, der einen Mac für seine Arbeitsworkstation benutzt. Es könnte systemabhängige Schwierigkeiten beim kompilieren geben und wir sind nicht daran interessiert undseren Server Code auf Apple Maschinen laufen zu lassen. Ich nehme an, wer auch immer unsere Software auf Apple konvertiert braucht das, aber ich keine Ahnung, wer das ist. Und ich glaube es wird ein Zweitrechner sein, nicht die Hauptworkstation, aber ich könnte mich auch irren. Ich weiß nicht, ob ich das für mich verwenden kann, aber ich bin sehr an der Firmenstruktur interessiert. Kannst du da mehr in die Details gehen, wie die Firma intern aufgebaut ist? Die Hierarchie, zumindest für Entwickler, ist erstaunlich flach. Durchschnittliche Hierarchieebenen sehen so aus: Programmierer, Technischer Leiter, Abteilungsleiter, die Firmenleitung: Larry,Sergey und Eric. Das wars. Fünf Ebenen und du bist fertig. Und denk daran, Technische Leiter sind auch Entwickler. Pure "Manager" triffst du meinst einmal in der Woche und vielleicht sogar nur einmal alle zwei Monate. Sie geben uns Anleitung und maßen uns an, komppetent zu sein. Welches Quellcodeverwaltungssystem verwendet ihr ? Benutzt jedes Team ein vorgegebenes Standard-System oder entscheiden die Teamleiter für sich was benutzt wird? Ich sollte zu diesem Thema nicht zu sehr ins Detail gehen, aber wir haben ein zentrales Quellcodeverwaltungssystem für die ganze Firma. Dies ermöglicht es uns, Komponenten von anderen Projekten zu einzubinden, und das ist sicher eins der coolsten Gründe hier zu arbeiten ? wenn du etwas gebräuchliches brauchst, hast du gute Chancen, dass es schon mal geschrieben wurde. Die meisten Firmen teilen ihre Code-Verzeichnisse im Quellcodeverwaltungssystem nach den verschiedenen Teams auf. Dasher würde es mich nicht überraschen, wenn wir das größe einzelne Code-Repositoy-Verzeichnis der Welt haben würden. [Something Awful Forum, Google Blogscoped, gOS, thx to Michael Mayr für die Mithilfe bei der Übersetzung]
In der amerikanischen Sendung Condé Nast Portfolio äußert sich Google Firmenchef Eric Schmidt über die generelle Firmenstrategie und die Entscheidung zum Markteintritt in China. Hier der Link zur Übersetzung und einige seiner Kernaussagen: Er sagt: "Bei Google geht alles geht um Geschwindigkeit. ... Wenn wur eine Entscheidung 3 oder 6 Monate früher treffen, sind wir noch viel besser. ... Die China-Entscheidung, die wie ich denke die kontroverseste in der gesamten Firmengeschichte war, ist eine, die im nachhinein betrachtet, früher hätten treffen sollen. Weil der Markt so schnell wächst. Ich denke nicht, dass wir die Entscheidung anders getroffen hätten, aber ich denke, je früher destso besser." Eric Schmidt fügt hinzu, dass die kürzlich gemachten Aussagen von Mitgründer Sergey Brin konsistent zu seinen eigenen seien. Die momentan 110 Millionen chinesischen Google Nutzer sollen nicht von den Google Diensten ausgeschlossen werden. Zudem seien die entfernten Inhalte nur wenig, leider sind es genau solche die viele interessieren. Das Besondere an Google China im Vergleich zu Mitbewerben sei, dass Google als einzige Suchmaschine kenntlich macht, dass Inhalte entfernt wurden, was im ersten Moment unwichtig klingt, aber eine Menge ausmacht. Außerdem speichern wir die Daten der Benutzer, wie E-Mails usw. nicht lokal, sondern in den USA, was eine großer Beitrag des Datenschutzes für die Benutzer ist. Die Realität sei die Entscheidung von einem 90% funktionsfähigen Google.com gegen ein teilweise zensiertes 100% funktionsfähiges Google.cn gewesen. Auf die Frage, ob Google aufgrund der vielen anderen Engagements in die unterschiedlichsten Forschungsprojekte und Webdienste sich vom Hauptziel der suche wegentwickeln wird, antwortet Eric: "Die Suche wird immer Googles Kerngeschäft bleiben und wir stellen das sicher, indem wir 70% des Unternehmens auf die Suche focusieren. Zwischenzeitlich sind wir davon auf 60% abgerückt und intervenieren momentan, indem wir mehr Anstrengungen in Suche und Werbegeschäft investieren. Die Aufteilung ist 70% Kerngeschäft, 20% verwandte Dienste, wie News und Video und 10% investieren wir in belibige andere freie Forschungsprojekte, in denen sich die Mitarbeiter durchaus in Teams ganz eigenen träumerisch/visionären Ideen hingeben. " Zur Innovationsfreudigkeit erklärt er: "Je größer zentral organisierte Unternehmen werden, destso tränger und innovationsärmer werden sie. Die Aufgaben der Mitarbeiter werden langweiliger. Wir versuchen kreativität skalierbar zu machen, was bedeutet, dass wir unseren Teams Ziele geben und die Ergebnisse messen, ansatt direkte Aufgaben zu verteilen." Dann geht Eric auf relevante Radiowerbung ein und erklärt, dass die Vorraussetzungen dafür bereits vorhanden sind und ähnliche kontextbezogene Werbeansätze auch für Fernsehen in verhältnismäßig kurzer Zeit denbar sind: "Diese Märkte sind ein Milliardengeschäft." Hier geht er noch deutlich ins Detail, z.B. "testen wir bereits Werbeanzeigen in Zeitungen. Solche empirischen Studien sind ein sind ein wichtiger Bestandteil unserer Firmenkultur. " In Japan seien relevante, ortsbezogene und personalisierte Werbeanzeigen bereits für mobile Geräte verfügbar. Für den amerikanischen Markt soll diese Technologie innerhalb der nächsten 12 Monate verfügbar werden. Für Europa bereits im Sommer. Es folgen die Details zu GBuy, über die wir hier im Google Watch Blog bereits berichtet haben und noch ein paar weitere Betrachtungen zu Konkurrenten und eine Diskussionsrunde. Video vom Interview bei Condé Nast Portfolio Google in China Statement vom offiziellen Google Blog Mitschrift des Interviews auf SearchEngineWatch von Danny Sullivan [Google Blogscoped]
Nach einigen Interviews mit Marissa Mayer gibt es nun auch mal wieder eines mit Google-Chef Eric Schmidt, am Rande des Zeitgeist Europa Gipfels für CNBC. Hier eine kleine Übersetung des Inhalts: Frage: Gibt es einen "Plan B" von dem das Wachstum von nun an kommt ? Eric Schmidt: Ich weiß nicht ob es einen Plan B abgesehen von kontextbezogener Werbung gibt. Googles Geschäftsmodell ist kontextbezogene Werbung und wenn man die Größe des Werbemarktes bedenkt macht die Werbung im Internet, die bisher nur zur Hälfte ausgeschöpft wird, nur einen kleinen Anteil aus. Es gibt heutzutage noch viele Industrien in denen Werbung nicht kontextbezogen betrieben wird. Wir wissen nicht ob eine Person die Werbung wahrgenommen hat und ob es die richtige war. Google als Technologieunternhmen automatisiert diese Werbung. Frage: Es scheint noch ein kleiner Anteil am gesamten Werbemarkt zu sein. Wohin wird es sich in den nächsten Jahren entwicken ? Eric Schmidt: Es scheint sich etwa jedes Jahr zu verdoppeln, obwohl man dabei aufpassen muß, daß das natürlich irgendwann ein Ende haben wird. Aufrund des rapiden Wachstums des Internetwerbemarktes schätze ich den Anteil den wir erreichen können auf etwa 20% des weltweiten Werbemarkts, momentan sind es etwa 6%. Frage: Google bringt viele zusätzliche Dienste, ist es ihr Ziel Google zu einem Portal zu machen ? Eric Schmidt: Das hängt davon ab, was Sie unter einem Portal verstehen. Viele Menschen benutzten dieses Wort, aber meinen damit verschiedene Dinge. Wir möchten die Menschen so schnell wie möglich zur Information bringen. Viele Informationen sind persönlich und viele dieser Informationen sind suchbar. Also, wenn wir über Suche in einem breiten Kontext reden, meinen wir nicht nur die Information der Welt, sondern auch ihre persönliche Information. Frage: Na das klingt ja aber schon sehr nach Portal Eric Schmidt: Ja, das ist die Art wie Portale funktionierten, bevor sie spezialisierte Inhalte bekommen. Das ursprüngliche Portal ist ein einfaches Fenster, über das diese spezialisierte Information angeboten wird. In der Tat, Google wird das tun und das auch besonders gut. Frage: Ihre Konkurrenten sind nicht unbedingt nur andere Suchmaschinen, es sind auch Portale. Eric Schmidt: Wir konkurrieren nicht mit Unternehmen, die Inhalte anbieten, weil wir selbt gar keine Inhalte produzieren, sondern bringen den Endanwender so schnell wie es geht zu den Inhalten und Inhalteanbietern, die er benötigt. Das interessante ist, wenn wir das Inhaltsanbietern erklären, sind sie begeistert, weil sie mehr Besucher bekommen und davon profitieren. Sie schalten auf ihren Seiten Werbung und werden zu Partnern. Frage: CNET fand im letzten Jahr sehr viel über Sie persönlich heraus und sie waren darüber erzürnt und verhingen eine Nachrichtensperre. Ist das nicht scheinheilig ? Eric Schmidt: Es gibt einen unterschied zwischen der reinen Verfügbarkeit von Information und der Veröffentlichung. Die Tatsache, daß man überall private Informationen finden kann, bedeutet nicht daß sie jeder herumpublizieren sollte. Auf jeden Fall arbeien wir inzwischen wieder sehr gut mit CNet zusammen. Anmerkung (aus ResourceShelf): Die Google/CNet Geschichte ist schon eine Weile her, doch es erscheintmerkwürdig, daß eine normale Nachrichtenorganisationm wie CNet Probleme bekommet, wenn sie öffentliche Informationen über eine in der Öffentlichkeit stehende Person verwendet. Wenn die Öffentlichkeit nur wüßte, was alles über sie in speziellen Datenbanken leicht verfügbar ist. Zum 2. Teil Letztens musste Microsoft Chef noch zugeben mußte, daß er die Internetwerbung unterschätze. Zum Eingang des Videos folgt dann allerdings ein Statement von Bill Gates, der Google davor warnt Microsoft nicht zu unterschätzen und scheint die Schlacht damit zu eröffnen. Wie immer schon geht er auf Konfrontation wo Google gar keine Angriffsfläche sieht. Bill Gates: Wir nehmen sie ernst, um uns zu verbessern. Durch die intensive Konkurrenz in diesem Geschäft macht es Spaß. Das ist vielleicht einer der seltenen Fälle, in denen wir einfach unterschätzt werden. Google and Microsoft Frage: Unterschätzt Google Microsoft? Eric Schmidt: Wir konzentrieren uns auf unsere Mission. Wettbewerb ist sehr gesund. Was die Menschen vergessen ist, daß dies ein viel weiteres Feld ist als z.B. die IT Industrie. Auch viele unterschiedliche Ansätze können erfolreich sein. Wir denken, daß unsere Strategie besonders erfolgreich sein wird und es kann sein, daß Strategien unserer Konkurrenten ebenfalls erfolgreich sein werden, zumindest für eine Weile. Ich denke also nicht, daß es ein Nullsummenspiel wird. Über ein Eintritt von Microsoft in den Suchmarkt Eric Schmidt: Sie müssen zuerst auf einem Mart sein und Microsoft muß erst einmal konkurrenzfähige Produkte in den Markt bringen. Aber wir werden in der Zwischenzeit nicht still stehen. Über Asien Frage: 2/3 der Erdbevölkerung spricht andere Sprachen als Englisch, ihre Position in Europa ist außerordentlich stark. Dies gilt allerdings nicht für Asien. Was ist ihre Strategie um diesen Markt zu knacken? Eric Schmidt: Wir sind auf dem asiatischen Markt präsent. Allerdings sind die lokalen Konkurrenten nicht so freundlich wie die europäischen. Daher bauen wir marktspezifische Produkte, die spezielle und bessere Dinge machen werden als lokale Konkurrenten. Diese befinden sich bereits in der Entwicklung. Frage: Google wollte Baidu.com komplett aufkaufen, doch die wollten nicht verkaufen, was ist der Plan B ? Eric Schmidt: Wir kommtieren diesen Vorgang nicht. Dazu sage ich nur, der chinesiche Markt ist brandneu und wächst übrigens sehr schnell. Neue Produkte werden uns einen größeren Marktanteil verschaffen. Auf der langen Sicht ist Asien für uns die größte Chance. Doch wir benötigen nicht nur ein gutes Produkt, sondern auch Bandbreiten und überhaupt den Zugang der Menschen zum Internet und generelle politische und logistiche Vorraussetzungen wie 24-Stunden-Versand für das Funktionieren von e-commerce. Zum Klickbetrug Frage: Bisher bezeichnete Google Klickbetrug als kein substanzielles Problem. Nun zahlte das Unternehmen bereits 90 Millionen US-Dollar an Abfindungen. Eric Schmidt: Es ist in der Tat kein substanzielles Problem. Es ist ein Kampf zwischen neuen Innovatoren und unseren Technikern, die dagenen ankämpfen. Aber wir haben Klickbetrug unter Kontrolle. Diese spezielle Klage wurde aufgrund einiger historischer Angelegenheiten erhofen. Es waren sehr spezielle Gründe, aber es war keine generelle Sicht unserer Position in dieser Sache. Interview Video Teil 1 Interview Video Teil 2 Quellen: Gary, SearchEngineWatch, Interview-Text
Der Spiegel kann derzeit wieder mit einem interessanten Interview mit einem hochrangigen Google-Mitglied aufwarten. Diesmal: Larry Pages Herzdame und Googles Vizepräsidentin - und erste weibliche Mitarbeiterin - Marissa Mayer. Das Interview trägt den Titel "In der Zukunft wird Google noch mehr über Sie wissen"... Marissa "beschwert" sich in dem Interview darüber, dass alle Google nur als Datenkrake sehen, nicht aber als Firma die ihren Nutzern das Leben weiterhin erleichtern möchte - was sie ja offensichtlich tun. Natürlich ist es nicht möglich, dem User das Leben zu erleichtern, ohne mehr über ihn zu wissen. Außerdem findet sie es schade, dass Google derzeit nur auf seine neuen Dienste beschränkt wird, und über die kontinuierlich bessere Websuche (ist sie besser geworden?) kein Wort verloren wird. Doch auch daran ist Google selbst wohl nicht ganz unschuld. Ein Ende der neuen Service-Flut scheint auch noch lange nicht in Sicht. Als abschließenden Satz gab uns Marissa noch mit, dass Google in Zukunft sehr viel mehr über uns wissen wird, als es dass jetzt schon tut. Unter anderem wird Google bald wissen, wo wir uns gerade befinden - wie sie das anstellen wollen, weiß ich zwar nicht, aber es klingt schon leicht beängstigend. Wird uns allen etwa bald der Google-Chip eingepflanzt? .p » Interview beim Spiegel
Auf dem Cover der aktuellen "Time" finden sich die 3 Chef-Googler Larry Page, Eric Schmidt & Sergey Brin. In einem recht kurzen - und nicht sehr aussagekräftigem - Interview reden sie über die Suche nach Pornographie bei Google, basteln nebenher Modelle aus Legosteinen und erzählen wie es ist so reich und einflußreich zu sein. Wenig Inhalt, aber dennoch nett gemacht ;-) » Time-Interview Siehe auch Interview mit Eric Schmidt
Philipp Lenssen ist gestern einmal in die Zukunft gereist, genauer gesagt in das Jahr 2038. Zufällig hat er dabei den Google-Gründer Larry Page getroffen und mit ihm ein ausführliches Interview über Google geführt. Sehr sehr lesenswert. In dem Interview geht es unter anderem um den Kauf von Microsoft, das GooglePlex 2, die Robotic People und die Liebe zu einem GoogleBot. » Unbedingt lesen!
Das Online-Magazin Business 2.0 hat Ende November ein Interview mit Google-Chef Eric Schmidt geführt, konnte ihm aber leider keine neuen Informationen entlocken. In dem Interview geht es unter anderem um die berühmte 20%-Regel und welche sehr positiven Auswirkungen diese auf das Unternehmen haben. Fast alle neuen Produkte enstanden aus solchen 20%-Projekten, na das sollte anderen innovationslosen Unternehmen doch einmal zu denken geben ;-) Außerdem geht es um Googles Wi-Fi-Experiment, das Verhältnis zu Konkurrent Microsoft und das immer weiter gefächerte Service-Angebot. » Das Interview