Die EU-Urheberrechtsreform steht nach der Finalisierung des Entwurfs kurz vor dem Abschluss und wird einen erheblichen Einfluss auf das Internet im EU-Raum haben. Gestern haben wir bereits die möglichen Folgen für YouTube beleuchtet und heute blicken wir auf ein weiteres Google-Produkt, das nach dem Beschluss der Reform ebenfalls heftig am Wanken ist: Google News ist in der aktuellen Form dann nicht mehr tragbar, dürfte sehr schnell verschwinden und den Fortbestand vieler kleinerer Publikationen beeinflussen.
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Schon seit vielen Monaten brütet das EU-Parlament über der Einführung eines EU-weiten Leistungsschutzrechts, das einige Abgeordnete gegen den Willen vieler Gegenstimmen einführen möchten. Gestern Abend hat dieses Leistungsschutzrecht eine wichtige Hürde genommen und wurde von den Unterhändlern als Entwurf beschlossen. Sollte es nun tatsächlich beschlossen werden - und danach sieht es aus - wäre es wohl nicht nur das Ende von Google News, sondern auch von YouTube in der aktuellen Form und sehr vielen weiteren Internetplattformen.
In der EU wird seit Monaten über ein mögliches Leistungsschutzrecht sowie Uploadfilter diskutiert, die häufig auch mit "Artikel 11" und "Artikel 13" abgekürzt werden. Zwar gab es in den vergangenen Tagen positive Signale GEGEN die umstrittenen EU-Vorgaben, doch damit sind sie noch lange nicht vom Tisch. Google hat nun noch einmal bekräftigt, dass man Google News in Europa einstellen wird, wenn die Gesetze in der aktuellen Form von den Ländern beschlossen werden.
Google hat seit vielen Jahren wertvolle Erfahrungen darin gesammelt, zu erkennen, was die Nutzer interessiert bzw. über welche Themen sie mehr lesen möchten. Diese Erfahrungen sollen nun dazu genutzt werden, den Nutzern eine komplett angepasste Nachrichtensendung in Audioform anzubieten. In den USA können die ersten Nutzer den Google Assistant bereits jetzt darum bitten, ausführlich über aktuelle Ereignisse zu informieren.
Zum Wochenbeginn hat Google relativ überraschend mit der Einstellung von Google News in Europa gedroht, sollte die EU das europaweite Leistungsschutzrecht durchsetzen. Diese Drohung wurde nicht zum ersten mal ausgesprochen, sollte aber dennoch sehr ernst genommen werden, denn irgendwann wird sich bei Google auch die Sinnfrage stellen. Und ein Blick auf das News-Portfolio zeigt, dass die Google News schnell verzichtbar werden könnten. Zumindest für das Unternehmen.
Es scheint fast so, als wenn in der EU-Kommission aktuell das gesamte Internet zur Debatte steht und viele Dinge reguliert werden müssen, die über viele Jahre problemlos funktioniert haben: Schon bald könnte ein EU-weites Leistungsschutzrecht beschlossen werden, dessen Folgen Google schon einmal vorsorglich klargemacht hat: Google News würde eingestellt werden. Natürlich stellt sich die grundsätzliche Frage, warum und wofür Google überhaupt zahlen soll.
Google News gehört für viele redaktionell gepflegte Webseiten zu den wichtigsten Traffic-Lieferanten, aber dennoch sind die großen europäischen Verlage bekanntlich nicht ganz glücklich - denn sie möchten Geld sehen. Doch Google hat schon vor Jahren klargestellt, dass man nicht bereit ist, auch nur einen einzigen Cent für die kurzen Auszüge zu zahlen. Das führt nun dazu, dass Google erneut ganz offen mit der Abschaltung von Google News droht.
Vor wenigen Monaten wurde Google News neu gestartet und alle bis dahin verteilten Nachrichten-Angebote in die neue Plattform integriert. Zu den Neuzugängen gehört auch der Google Play Kiosk, über den einzelne Publikationen kostenlos oder gegen eine regelmäßige Gebühr abonniert werden konnten. Jetzt wurde das separate Angebot Play Kiosk eingestellt und endgültig durch den Spezialbereich in Google News ersetzt.
Bugs in Apps sind keine Seltenheit und deren Aufspüren und Beheben gehört zum Alltagsgeschäft vieler Entwickler - das ist auch bei Google nicht anders. Jetzt ist ein Bug in der Google News-App bekannt geworden, der tatsächlich schon seit dem Neustart der Plattform besteht und immer wieder einzelne Nutzer betrifft. Das Ärgerliche daran ist es, dass die App im Hintergrund riesige Datenmengen herunterlädt und Kosten verursacht.
Wir befinden uns mitten im Herbst, aber das hält Google nicht davon ab, wieder einmal mit dem Besen durchzukehren und einen der gefürchteten Frühjahrsputze zu starten. Schon vor einigen Wochen wurde wenig überraschend angekündigt, dass die News & Wetter-App eingestellt wird und gestern war es dann soweit. Die App ist ab sofort nicht mehr im Play Store zu finden und auch die bestehenden Nutzer können sie nicht mehr verwenden.