Street View

Nicht nur in Deutschland schlagen Behörden und Politiker in Sachen Street View Alarm. Auch in den USA regt sich heftiger Widerstand gegen den 3D-Kartendienst. Nun sind viele US-Staatsanwälte dabei, den Fall Street View auf mögliche rechtliche Konsequenzen zu überprüfen.

Nach dem Motto "Google soll seine Karten auf den Tisch legen" ist nun auch in den USA eine Welle von Untersuchungen bei Street View los getreten. Ein Generalstaatsanwalt aus Connecticut, USA, meinte in einem Brief: "Google muss offenlegen, wie und warum persönliche Daten abgefangen und gespeichert wurden, die über private und kommerzielle WLAN-Netze übertragen wurden", dabei spielt er vor Allem auf die zuletzt gespeicherten Passwort-Daten (wir berichteten) an. Der Verbraucher hätte das Recht zu erfahren, welche Daten Google speichere. Nach der Untersuchung soll sich dann herausstellen, ob Google gegen eventuelle Gesetze verstoße. Neben Connecticut schließen sich auch rund 30 andere US-Staaten der Untersuchung an, jedoch vermutet der Staatsanwalt, dass sich eine "bedeutende Anzahl" an Staaten an der Klage beteiligen werden. Weiterhin bemängelt er, dass Google nicht auf Fragen antwortet, sondern eher "neue Fragen aufwirft".

Für Street View könnte das im schlimmsten Fall bedeuten, dass neue Bilder sich verzögern werden und - da sowieso vorerst alle Fahren eingestellt wurden - Street View in vielen Ländern verzögert oder gar nicht startet. Für Deutschland war der angepeilte Termin Ende 2010. Entsprechende Untersuchungen hatte Hamburgs Senat Till Steffen und Datenschutzministerin Ilse Aigner ebenfalls in Deutschland durchgeführt - mit etwa dem Ergebnis, dass die Sache undurchsichtig scheint.

Quellen: n-tv, focus
Danke ca18804
Street View

Google hat heute die Darstellung von Panoramio-Fotos in Google Maps deutlich geändert und macht so die Nutzung vom Pseudo-Street View einfacher. Ab sofort werden beim Ziehen des Street View-Pegmans (so heißt das orange Männchen) auch Panoramio-Bilder als blauen Punkte dargestellt.

Street View
Wie bereits im Februar berichtet kann man zwischen einzelnen Bilder quasi wie in Street View hin- und herwechseln. So kann man ganze Gebäude virtuell umschreiten.

Die gezeigten Bildern stammen nicht von Google, sondern wurden von Nutzern in Panoramio oder Picasa hochgeladen und mit Geo-Tags versehen. Auf diesen Fotos werden Gesichter derzeit nicht verpixelt. Dies wird sicherlich mal wieder zu einer Diskussion führen.

Ganz neu ist die Sache nicht. Panoramio wurde im Februar 2009 in Street View integriert, Picasa Web kam ein halbes Jahr später.
Street View 

Bereits seit einiger Zeit sind die Fotos aus Panoramio und Picasa Web mit Geo-Tags in Street View integriert. Google hat diese Integration nun weiter verbessert und macht so das Betrachten der Aufnahmen von Nutzern leichter.

In Street View werden nun kleine Vorschaubilder dieser Fotos angezeigt. Die Position entspricht etwa dem Motiv auf des Gebäudes in Street View. Wartet man mit der Maus kurz auf einem der Bilder, wird es als Overlay über die Street View-Bilder gelegt. Größtenteils passt die Position dann zum echten Blickwinkel.

Street View

Im Google Lat Long gibt es einige Beispiele.
Street View

Google hat heute Street View für Südafrika vorgestellt. Im Dezember hat Google bekanntgeben, dass man zur WM Stadien und Städte von Südafrika in Street View anschauen kann. 

Google setzte neben Autos auch Trikes ein. Diese haben bereits Fußgängerzonen und Sehenswürdigkeiten in anderen Ländern fotografiert. Südafrika ist damit das erste Land aus Afrika, das man in Street View anschauen kann. Alle Stadien der WM findet man in dieser Galerie von Google.

Google Street View Südafrika 

In Street View findet man unter anderem Kapstadt, Johannesburg, Port Elizabeth und auch das WM-Quartier der deutschen Nationalmannschaft.

» Google Maps Südafrika
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Nachdem der Hamburg Datenschutzbeauftragte sich letzte Woche über die nicht erfüllten Auflagen beklagte, werden jetzt erste Untersuchungen eingeleitet. Dabei soll nachvollzogen werden, wie die Software und Hardware arbeitet damit sich ein Urteil darüber gebildet werden kann, ob Google absichtlich Daten ausgespäht hat.

Jetzt kann Datenschützer Johannes Caspar endlich loslegen: Nachdem Google zunächst das Ultimatum nicht komplett erfüllte, kann jetzt mit der eigentlichen Untersuchung begonnen werden. Der Fokus liegt auf der Software, Kismet, die Google in abgeänderter Form einsetzt. Der Datenschützer hat Dritte beauftragt, den Quellcode einzusehen, damit sich Caspar ein Urteil bilden kann.

Caspar dazu: "Aufgrund der Bedeutung der Angelegenheit halten wir eine lückenlose Aufklärung für unabdingbar. [...] Hierfür werden weitere Informationen, etwa über den Quellcode der eingesetzten Software und letztlich auch eine Festplatte mit Originaldaten erforderlich sein. Ich erwarte von Google, dass der nun eingeschlagene Weg der Kooperation und Transparenz weiter beschritten wird."

» Hamburg 
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Während Google wegen der Problematik um die WLAN-Daten weltweit die Street View-Fahrten aussetzt, bekommt das Unternehmen zusätzliche Probleme aus Österreich. Die Datenschutzkommission der Alpenrepublik hat Google per Bescheid mitgeteilt, dass es ab sofort keine Aufnahmen mehr machen darf.

Hintergrund ist, dass Google die WLAN-Speicherung nicht vorher angemeldet hat. Alle Daten außer den Fotos wurden inzwischen gelöscht. Im FAQ der Kommission heißt es: "Zur Klärung des Sachverhalts wurde Google Inc., USA, als registrierter Auftraggeber der Datenanwendung "Google Street View" im amtswegigen Prüfverfahren aufgefordert, bis zum 7. Juni 2010 eine genaue technische Beschreibung der Datenermittlungsvorgänge vorzulegen, sowie einen ausführlichen Fragebogen zu beantworten, dessen Inhalt im Wege der Art. 29 Gruppe auch mit den anderen unabhängigen Datenschutz-Kontrollstellen der EU-Mitgliedstaaten koordiniert wurde. Sobald die von Google eingeforderten Auskünfte eingelangt und geprüft wurden und insbesondere mehr Klarheit darüber besteht, ob tatsächlich personenbezogene Daten ermittelt wurden, die in der Meldung an das Datenverarbeitungsregister nicht enthalten sind, wird die Datenschutzkommission über weitere Schritte befinden."
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Hamburg hatte vergangene Woche Google ein Ultimatum gestellt, wonach der Konzern einen Fragenkatalog beantworten sollte und einer der Original-Festplatten aus den Street View-Autos aushändigen sollte, damit die Datenschützer mögliche Verstöße prüfen können (wir berichteten). 

In der Sache um die WLAN-Fahrten, die mit Street View einher gingen, gibt es weiterhin ungeklärte Fragen. Vergangene Woche stellte Hamburgs Datenschutzbeauftragte Dr. Johannes Caspar Google ein Ultimatum, wonach die Festplatte ausgehändigt werden sollte und ein Fragenkatalog beantwortet werden sollte. Heute kam dazu von offizieller Stelle eine Pressemitteilung, dass Google dieses Ultimatum nur teilweise erfüllt habe.

Offen würde dem Datenschutzbeauftragten sein, warum Google SSID, Signalstärke, Verschlüsselungsmethoden, Übertragungsprotokoll und Funkkanal-Daten erhebt, wenn doch für die Lokalisierung nur die MAC-Adressen nötig wären. Weiterhin stellt Caspar immer noch die Forderung nach einer Prüfung der Software, die bei den Street View-Fahrten zum Einsatz kam, erst daraus würden sich neue Erkenntnisse ergeben. Deshalb befindet sich Google aber aktuell noch in Verhandlung mit Hamburg.

Viel wichtiger ist dem Datenschutzbeauftragten eher, dass die Festplatte (oder einer der Festplatten) ausgehändigt wird. Dieser Bitte kann Google derzeit aber nicht nachkommen, wie uns Kay Oberbeck von Google Deutschland schreibt: "Wir wollen diesen Forderungen nachkommen und haben zum Beispiel ein Street View Auto zur Überprüfung bereit gestellt. Da die Ermöglichung des Zugriffs auf Nutzdaten in Deutschland jedoch rechtliche Fragen aufwirft, die weitere Prüfungen erfordern, setzen wir die Gespräche über einen adäquaten rechtlichen Weg zum Zugriff auf die Nutzdaten fort. Wir hoffen, dass sich für diese schwierige Situation bald eine Lösung findet."
 
Dazu äußert sich J. Caspar ebenfalls in der Pressemitteilung und bittet dabei um Rückmeldung seitens Google: "Ich nehme die Sorge Googles um das Fernmeldegeheimnis und die Kommunikationsdaten der Bürgerinnen und Bürger zur Kenntnis. Inhaltlich teile ich die Auffassung von Google nicht. [...] Zudem habe ich vorsorglich die Bedenken Googles mit dem Hamburgischen Generalstaatsanwalt Herrn von Selle besprochen. Dieser hat bestätigt, dass er bei einer Übergabe der Daten an den Hamburgischen Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit bereits aus dem Schutzzweck der anwendbaren Normen nicht von einem strafbaren Verhalten ausgeht. Es sind daher keine Gründe ersichtlich, uns weiterhin die Daten vorzuenthalten."

Sollte die Verweigerung der Daten mit den strafrechtlichen Ermittlungen im Zusammenhang stehen, so sollte das Google dem Datenschutzbeauftragten mitteilen, dass er weitere Schritte einleiten kann.
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Wie uns soeben mitgeteilt wurde, wurden die Street View-Fahrten weltweit bis auf Weiteres eingestellt. Auch Google selbst schreibt auf seiner Internetseite, dass vorerst keine Fahrzeuge mehr eingesetzt werden. Hintergrund ist möglicherweise, dass Google die W-LAN-Module aus den Autos entfernen möchte.

Die Street View-Fahrten sind erst einmal eingestellt. Auf der offiziellen Street View-Seite steht der Text "Derzeit sind die Fahrten bis auf Weiteres unterbrochen." und unmissverständlich wird klar: Google hat ein Fehler gemacht. 

Wie das Portal "Stuttgarter Nachrichten" berichtet wäre dies keinesfalls eine Reaktion auf Joachim Herrmann's Schreiben. Man hat bei Google bereits vorher im Blog angekündigt, dass die Street View Fahrten beendet werden, um die W-LAN-Module auszubauen. Fraglich ist nur, warum diese Entscheidung erst jetzt kam. Sprecher Kay Oberbeck weiter im Interview: "Wir haben einen Fehler gemacht und wollen das Vertrauen der Nutzer wiedergewinnen". 

Update: Die Fahrten sind bereits seit 14. Mai ausgesetzt.
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Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner sieht kein Street View mehr für 2010. Grund sei, dass viele Bürger die Möglichkeiten des Widerspruchs nutzen werden und es daher zu erheblichen Verzögerungen beim Start von Street View kommen werde. 

"Aufgrund der Welle von Widersprüchen vermute ich, dass der von Google Ende 2010 geplante Start des Projektes wohl verschoben werden muss", sagte Aigner gegenüber der WAZ-Gruppe. Demnach könnte Street View weiter nach hinten verschoben werden.

Google-Sprecher Kay Oberbeck hatte auf einen Starttermin im Jahr 2010 gehofft. Allerdings wird der sich weiter verschieben, umso mehr Bürger ihre Rechte an den Street View-Bildern bei Häusern, Kfz-Zeichen und Gesichtern anmelden. Auch ist derzeit eine Möglichkeit via Online-Formular im Voraus die Bilder unkenntlich zu machen geplant. Solange diese Möglichkeit nicht besteht, würde Street View nicht starten.