Datenschützer Peter Schaar fordert gesetzliche Begrenzungen für Streetview und möchte, dass der Bundestag neue Datenschutzgesetze im Herbst verabschiedet.
Nach
Berlin und
München ist nun auch in
Frankfurt ein Google Streetview-Car unterwegs. Diese Autos verfügen über 8 Kameras und 3 Lasermessgeräte und schießen alle 2 Sekunden ein 360° Foto der Umgebung. Dabei werden Passanten und die Häuser der Anwohner fotografiert und einigen Monate später dann über das Internet der ganzen Welt zugänglich gemacht.
Das geht Schaar zu Weit, denn diese Straßenaufnahmen seien ohne Probleme mit Satellitenfotos, Adressdatenbanken und weiteren personenbezogenen Daten verknüpfbar. Der Bundesdatenschutzbeauftragte sagte: "Damit werden persönliche Lebensumstände noch intensiver ausgeleuchtet. Geodaten sollten nur nach vorheriger Einwilligung des Betroffenen genutzt werden dürfen."
Schaar sieht in der Möglichkeit die Häuser nicht nur aus der Luft zu betrachten sondern virtuell davor zu stehen vor allem negative Folgen für die Eigentümer in Sachen Kreditwürdigkeit (Bonität). Auch eröffnen diese Fotos Werbefirmen neue Möglichkeiten. Schaut ein Haus renovierungsbedürftig aus, könnte diese Firma die Bewohner mit Werbung von Baumärkten, Bauunternehmen oder bswp. Architekten zu müllen.
Zwar habe
North Oaks gezeigt, dass Google Aufnahmen auf Wunsch entfernen wird, aber dennoch geistern Screenshots weiter durch das Internet.
Google entfernt Kennzeichen und Gesichter aus den Aufnahmen, dennoch bleiben die Originalaufnahmen bei Google gespeichert. Schaar stellt die Frage was passiert wenn es bei Streetview einen ähnlichen Fall wie bei Viacom geben sollte. "Wer garantiert, dass staatliche Stellen oder Unternehmen im In- und Ausland die gespeicherten Bilddaten nicht erhalten können?", fragt Schaar.
[
Golem]