In diesem Jahr hat Google Glass schon eine wechselhaftere Geschichte als in den ganzen zwei Jahren zuvor: Gleich Anfang Januar kam der Hammer, dass Google das Explorer-Programm einstellt - was von vielen Beobachtern als Zeichen dafür interpretiert wurde, dass das Projekt gestorben ist. Doch mittlerweile ist klar, dass das Projekt möglicherweise lebendiger ist denn je - und jetzt reiht sich auch Eric Schmidt in die Reihe der Glass-Verteidiger ein. Das Projekt sei "viel zu wichtig" um einfach eingestellt zu werden.
Der Chef von Google X mit dem schnittigen Namen Astro Teller (Der Herr heißt wirklich so!) hat auf der SXSW-Konferenz etwas mehr Einblick in die verschiedenen Projekte aus Googles nicht-ganz-so-geheimen Forschungslabor gegeben. Er spricht dabei vor allem über die Fehler die man in der Vergangenheit gemacht hat, mit dem Schwerpunkt auf den Fehlern, die man sogar gerne gemacht hat. Insbesondere in der Kommunikation rund um das viel diskutierte Thema Google Glass ist einiges schief gelaufen.
Mitte Januar hatte Google mit einem Knalleffekt verkündet, dass der offizielle Verkauf von Glass eingestellt und das Explorer-Programm beendet wird. Schon im vorhinein hatte man das ganze Projekt deutlich heruntergefahren und immer weniger Updates für das vermeintliche Zukunfts-Gadget geliefert. Doch es war von Anfang an klar, dass Glass nicht komplett eingestellt wird, sondern das Konzept noch einmal von Grund auf neu überdacht werden soll. Neue Job-Listings von Google belegen diese Tatsache nun.
Anfang des Jahres hatte Google all seine bisherigen Glass-Nutzer damit überrascht, dass das Explorer-Programm und auch der weitere Verkauf der Brille mit sofortiger Wirkung eingestellt wird. Details wurden zum damaligen Zeitpunkt nicht genannt, Google gab lediglich bekannt dass das Konzept noch einmal überdacht und die Entwicklung wohl von vorne gestartet wird. Gemeinsam mit einer kleinen Gruppe von StartUps soll Google nun schon wieder Erfolge erzielt und eine neue Version entwickelt und verteilt haben.
In wenigen Wochen wird die erste Smartwatch von Apple auf den Markt kommen, und das Unternehmen rührt schon jetzt kräftig die Werbetrommel für den neuen Hoffnungsträger. In einem sehr umfangreichen Porträt über Chefdesigner Jony Ive im NewYorker kommt auch CEO Tim Cook zu Wort und verliert dabei auch einige Worte über Google Glass. Dabei stellt er die provozierende Behauptung auf, dass Apple von Anfang an wusste dass die Glass ein Flop werden.
Als die Google Glass vor zwei Jahren zum ersten vorgestellt worden sind, war die Fachwelt begeistert und unter den potenziellen zukünftigen Nutzern gab es eine wahre Euphorie. Doch gut zwei Jahre danach ist von dieser Begeisterung nichts mehr zu spüren und so wirklich interessiert sich niemand mehr für Googles Cyberbrille, und das aus ganz verschiedenen Gründen. Das musste nun auch Google einsehen und wird das Projekt in der jetzigen Form beenden und die Entwicklung noch einmal von Grund auf neu starten.
Seit mehr als zweieinhalb Jahren arbeitet Google nun schon an der Marktreife von Google Glass, hat es aber bisher immer noch nicht geschafft die digitale Brille frei verfügbar auf den Markt zu bringen. Das hat nun vor wenigen Wochen dafür gesorgt, dass viele Medien einen Abgesang auf Google Glass gebracht und Gründe dafür gesucht haben, warum das Gadget schon vor dem Marktstart ein Megaflop für Google ist. Jetzt steigt angeblich Intel mit ein und könnte das Projekt in eine andere Richtung drücken.
Als Google Datenbrille Glass vor mehr als zwei Jahren erstmals präsentiert wurde, war die Begeisterung der Fachpresse und in der gesamten Technik-Branche groß und es entstand ein riesiger Hype um ein Produkt das noch lange nicht verfügbar war. Zwei Jahre später ist diese Begeisterung komplett verflogen und niemand mag sich mehr so recht für das Gadget begeistern, was sich nun auch im Engagement der Entwickler niederschlägt. Diese stellen reihenweise die Entwicklung für diese Plattform.
In den letzten Monaten ist es ziemlich still um Google Glass geworden und fast könnte man schon meinen, dass die Datenbrille von anderen Google-Projekten sowohl technologisch als auch vom Interesse überholt worden ist. Möglicherweise wird Google aber in der nächsten Zeit noch einmal auftrumpfen und ein weiteres Modell vorstellen, das ein völlig neues Feature mit sich bringen wird: Google hat ein Patent erhalten, das den Einbau eines Projektors in das Brillengestell zeigt.
Um sinnvoll genutzt zu werden, benötigt Google Glass seit jeher eine dauerhafte Verbindung zum Smartphone und nutzt etwa dessen Datenverbindung. Die schon vor über einem Jahr versprochenen Benachrichtigungen vom Smartphone auf das Brillendisplay hat es aber dennoch bisher noch nicht gegeben - bis jetzt. Mit einem derzeit ausgelieferten Glass-Update wird das neue Feature "Notification Sync" eingeführt, dass alle Benachrichtigungen auch direkt vor das Auge des Nutzers bringt.