Vor ca. 10 Jahren bestanden Internetportale größtenteils aus riesigen Linkfarmen und Webverzeichnissen wie z.B. Jerry´s Guide to the World Wide Web. Man sollte meinen diese Zeiten sind längst vorbei und gehören in das Web0.5, aber in China hat Google genau dies jetzt wieder ausgegraben und geht mit einem neuen Verzeichnis an den Start.
Dass die Internetnutzung- und Gewohnheiten in China ein wenig anders sind als bei uns wissen wir schon lange, und das sieht man auch an Webseiten wie die des Marktführers Baidu.com, aber dass Chinesen auf langweilige Verzeichnisse stehen war mir dann doch neu. Googles Verzeichnis namens Daohang besteht nur aus Oberkategorien und jeweiligen Links - und das noch dazu Google-untypisch auf eine Seite gequetscht. Woraus sich das Verzeichnis, welches dynamisch zu sein scheint, aufbaut ist mir nicht so ganz klar - es könnte sich aber um den Suchverlauf handeln. Auf der linken Seite des Bildschirmes gibt es bunte Boxen mit Oberbegriffen die jeweils zu einem anderen Verzeichnis führen. Der eigentliche Inhalt des Verzeichnis wird dann auf der rechten Seite des Bildschirms angezeigt, und das sogar kategoriesiert. Die Technik dahinter ist interessant. Hinter dem Verzeichnis stecken ein Haufen Suchanfragen die automatisch ausgewertet und kategoriesiert werden und dann als Webverzeichnis aufbereitet werden. Das liegt daran dass die Chinesen sehr viel lieber finden statt zu suchen - also brauchen sie eine Findemaschine die ihnen die Inhalte unter die Nase reibt.