Die Entwicklung des Self Driving Car hat vor vielen Jahren als kleines Projekt von einigen enthusiastischen Googlern begonnen, das im Laufe der Jahre immer größer wurde und natürlich auch immer mehr Kapazitäten und Geld verschlungen hat. Nun scheint das Projekt aber über diesen Status hinaus zu sein und soll nun endlich in ein richtiges Unternehmen umgewandelt werden: Ab sofort wird das Projekt nun von der neuen Alphabet-Tochter Waymo fortgeführt.
Zumindest für die Öffentlichkeit war Google eines der ersten Unternehmen, dass sich mit der Entwicklung eines selbstfahrenden Fahrzeugs befasst und die Technologie salonfähig gemacht hat. Laut mehreren internen Quellen soll man nun aber - nicht ganz überraschend - die Entwicklung eines eigenen Fahrzeugs gestoppt haben und diesen Markt nun stattdessen als Dienstleister angehen.
Nahezu monatlich veröffentlicht das Team hinter dem Google Self Driving Car einen Bericht über die vergangenen Wochen und bespricht in diesen aktuelle Herausforderungen, neue Probleme und natürlich auch aufgetretene Unfälle. In diesem Monat bezieht sich der Bericht hauptsächlich auf die Drei-Punkt-Wendung und dessen Unterschiede zwischen Menschen und Algorithmen und es wird auch wieder über einen kleinen Verkehrsunfall berichtet.
Seit Jahren ist Google mit den umgebauten Lexus Rx450h auf den Straßen der USA oder in den eigenen Testgeländen unterwegs um die eigene Technologie für die selbstfahrenden Autos weiter zu entwickeln. Vor knapp zwei Jahren kamen dann die selbstentwickeln Google Cars dazu und jetzt wird die Flotte schon bald um 100 weitere Fahrzeuge einer deutlich größeren Klasse erweitert. Die ersten Fahrzeuge wurden bereits an Google ausgeliefert und werden derzeit umgerüstet.
Die Anzahl der Google Self Driving Cars auf den Straßen der USA steigt immer weiter an, und mittlerweile ist man an dem Punkt angelangt, dass man sagen dass die Fahrzeuge sehr sicher unterwegs sind und in immer weniger Situationen die Unterstützung des menschlichen Beifahrers benötigen. Doch natürlich steigt mit der höheren Anzahl Fahrzeuge auch die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls. Gestern war ein Self Driving Car in den bisher schwersten Unfall der Geschichte des Projekts verwickelt.
Aus einstigen potenziellen Partnern werden Konkurrenten: Die Beziehung zwischen dem Milliarden-StartUp Uber und Google war zwar nie ganz klar, aber nicht wenige sahen in den beiden Unternehmen ideale Partner um das Taxi-Business und das Self Driving Car voranzubringen. Doch ein geplantes Google-Projekt zum Aufbau einer eigenen Taxi-Plattform dürfte Uber gar nicht geschmeckt haben, und so hat man kurzerhand Googles Chefjuristen aus dem Verwaltungsrat geworfen. Das ganze erinnert stark an die damalige Beziehung zwischen Apple und Google.
Nach den viele Erfolgsmeldungen der letzten Monate muss das Self Driving Car-Projekt nun einen kleinen Dämpfer hinnehmen: Der Projektleiter Chris Urmson, der seit längerer Zeit das Gesicht des gesamten Unterfangens gewesen war, wird das Unternehmen mit sofortiger Wirkung verlassen und freut sich nach eigenen Angaben auf neue Herausforderungen. Der Grund für seinen Entschluss soll auch eine Meinungsverschiedenheit mit Larry Page über die künfige Ausrichtung des Projekts gewesen sein.
Während Google vor einigen Jahren noch für das Self Driving Car-Projekt belächelt worden ist, findet in der Auto-Industrie mittlerweile ein Wettrüsten statt und jeder Hersteller will ganz vorne mit dabei sein. Zeit also, dass auch die Politik mitzieht und endlich gesetzliche Grundlagen für selbstfahrende Fahrzeuge schafft. In Deutschland dürfte nun alles ganz schnell gehen und innerhalb eines Jahres die Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Immer pünktlich zum Monatsanfang veröffentlicht Google den Bericht zum Self Driving Car und blickt in diesem auf die vergangenen vier Wochen zurück. Im Monat Juni bezieht man sich vor allem auf die Erkennung von Fahrradfahrern, die für viele selbstfahrende Autos noch eine große Herausforderung sind. Außerdem gab es auch wieder zwei kleinere Unfälle, an denen das Google-Auto wie so oft schuldlos gewesen ist.
Googles Entwickler haben viele Ideen rund um das selbstfahrende Auto und lassen sich diese oder zukünftige Konzepte stets patentieren, damit kein anderer Hersteller diese so einfach kopieren kann. Jetzt hat man sich allerdings auch Teile des Google-Autos patentieren lassen, die eindeutig dem Fahrzeug zugeordnet werden können. Bedeutet das, dass Google tatsächlich vor hat diese Fahrzeuge in Serie zu bauen?