Googles selbstfahrende Autos sind schon seit mehreren Jahren auf den amerikanischen Straßen unterwegs und haben dabei bereits knapp 2 Millionen Kilometer zurück gelegt, und das nahezu unfallfrei. Doch jetzt wurde eines der Self Driving Cars von einem Verkehrspolizisten angehalten - und das aus einem etwas kuriosen Grund. Das Auto ist nicht etwa zu schnell oder bei Rot über die Ampel gefahren, sondern es ist einfach zu langsam unterwegs gewesen und wurde als Verkehrshindernis eingestuft.
Seit einiger Zeit veröffentlicht das Team des Self Driving Cars monatliche Berichte über die Erfolge, Unfälle und Erkenntnisse der vergangenen vier Wochen und gibt so stets einen guten Einblick in die Weiterentwicklung der selbstfahrenden Autos. Im Bericht für Oktober hat man nun zwei sehr interessante Punkte besprochen, die noch eine große Herausforderung für die gesamte Technologie darstellen: Die Erkennung von Kindern und das sogenannte "Hands Off"-Problem.
Viele Unternehmen arbeiten derzeit an einem selbstfahrenden Auto, wobei die gesamte klassische Auto-Branche aber dennoch voller Sorge auf Google und Apple schielt und deren Fortschritte genauestes beobachtet. Bisher hat Google, und viele andere Unternehmen auch, das Jahr 2020 als ungefähres Datum für den offiziellen Start der selbstfahrenden Fahrzeuge vorgegeben - doch jetzt gibt man noch einmal richtig Gas. Der neue CEO des Projekts hat sich nun das Ziel gesetzt, die ersten Fahrzeuge schon im Jahr 2018 auf die Straße zu bringen.
Rund um die IAA haben viele Autohersteller ihre Meinung zur neuen potenziellen Konkurrenz von Google und auch Apple zum Ausdruck gebracht und haben sich dabei völlig unterschiedlich positioniert. Der Vorstandschef des deutschen Autobauers Opel hat sich nun überraschend positiv zu Googles selbstfahrendem Auto geäußert. Dabei hat er sich auch gleich noch in Stellung gebracht, um als potenzieller Auftragsfertiger für die neuen Marktteilnehmer zu agieren.
Vor gut eineinhalb Jahren hat Google die ersten eigenen selbstfahrenden Fahrzeuge vorgestellt und hatte damit erstmals der Auto-Industrie vorgegriffen und den etablierten Herstellern die Rücklichter gezeigt. Seit diesem Tag halten sich hartnäckige Gerüchte, dass Google diese Autos tatsächlich in Zukunft verkaufen und auf die Straße bringen könnte. Nun hat ein Sprecher das ganze zwar erneut dementiert, doch zur gleichen Zeit hat man auch wieder Taten sprechen lassen und die Produktion von "mehreren Hundert" Fahrzeugen angekündigt.
Googles selbstfahrendes Auto ist bereits seit längerer Zeit auf öffentlichen Straßen unterwegs und war bisher zwar in einige Unfälle verwickelt, hat aber keinen einzigen davon selbst verschuldet. Und auch wenn die automatisch gesteuerten Autos vermeintlich sicherer als ein Mensch fahren ist es noch immer gesetzlich vorgeschrieben dass ein Lenkrad und die üblichen Pedale zur manuellen Kontrolle verbaut werden müssen. Ein neues Patent, das Google nun zugesprochen wurde, zeigt jetzt, wie der Wechsel zwischen Automatik und Manuell funktioniert.
Es geht weiter Schlag auf Schlag mit dem Self Driving Car Projekt, das von Google in diesem Jahr besonders öffentlichkeitswirksam vorangetrieben wird. Um das Projekt weiter auf stabile Beine zu stellen, gibt es nun einen Wechsel an der Spitze, der wieder einmal darauf hinweist dass die internen Planungen schon weiter sind, als man es Öffentlich zugibt: Mit sofortiger Wirkung übernimmt John Krafcik den Posten des CEOs, der lange Zeit führender Manager bei Ford gewesen ist und in den vergangenen Jahren das US-Geschäft von Hyundai geleitet hat.
In wenigen Tagen eröffnet in Frankfurt wieder die Internationale Auto-Ausstellung und in diesem Jahr wird Google erstmals zu den Ausstellern zählen - was von vielen Beobachtern schon als nächster kleiner Schritt in Richtung Abwägung der Marktchancen eines eigenen Google-Autos gesehen wird. Während sich die Hersteller viele Jahre lang doch relativ ruhig verhalten und Googles Entwicklung nicht kommentiert haben, äußern sich mittlerweile immer mehr Unternehmen zum potenziellen neuen Konkurrenten. Jetzt haben sich Vertreter von Porsche und General Motors geäußert, und scheinen die Bemühungen aus Mountain View aber noch nicht ganz so ernst zu nehmen.
Man kann nicht sagen, dass die Autohersteller nicht schon seit Jahren vorgewarnt gewesen sind, dennoch könnte man den Eindruck bekommen, dass sie erst in den letzten Monaten wirklich gemerkt haben was dort in Kalifornien seit langer Zeit entwickelt wird: Während die etablierten Hersteller viele Jahre lang die Ambitionen von Googles selbstfahrendem Auto nicht wirklich Ernst genommen haben, hat sich die Stimmung mittlerweile gedreht und man begrüßt die potenziellen neuen Marktteilnehmer mit offenen Armen. Jetzt rückt Google in eine weitere Bastion der Autohersteller vor.
Googles Self Driving Car war schon in mehr als ein Dutzend Unfälle verwickelt, trug aber bisher noch nie die Schuld an einem der Auffahrunfälle - bei denen noch nie mehr als ein Blechschaden entstanden ist. Das liegt natürlich auch daran, dass die Fahrzeuge im Notfall oder in Unklaren Situationen sehr passiv fahren und mehr reagieren als agieren. Vor einigen Wochen kam es dabei zu einem sehr merkwürdigen Zwischenfall mit einem selbstfahrenden Auto und einem Radfahrer. Denn beide konnten sich minutenlang nicht darauf einigen, wer denn nun Vorfahrt hat.