Selbst die besten und erfolgreichsten Entwickler und Händler der Welt müssen mindestens einmal eine Niederlage einstecken, ehe der große Wurf gelingt. Angesichts der Größe und Bedeutung von Google überrascht es nicht, dass auch rund um den Suchmaschinen-Giganten diverse Entscheidungen fielen, die sich im Nachhinein als schreckliche Business-Entscheidungen entpuppten. Wir blicken auf exakt 5+1 von ihnen und stellen dabei die Frage, was schief lief.
dodgeball Von den Schließungen sind auch zwei weitere Produkte betroffen: Dodgeball und der Google MashUp Editor. Mit Dodgeball kann man Freunde wiederfinden, die momentan in der Nähe leben. Die beiden Erfinder verließen Google bereits im April 2007 und beklagten damals, dass Google kein Interesse an der Weiterentwicklung gehabt hätte. Dodgeball wird in den kommenden Monaten abgeschaltet. Auch den Stecker vom Google MashUp Editor zieht Google in sechs Monaten. Ab dann werden die Anwendungen keine Anfragen mehr beantworten. Der Dienst war bisher eine "Private Beta". Google empfiehlt nun die Anwednungen auf die Google App Engine zu migrieren. » Blogpost
dodgeball
Die Gründer der von Google im Mai 2005 aquirierten Firma Dogeball, Alex Rainert und Dennis Crowley verließen am letzten Freitag das Unternehmen. Es sei für sie eine Enttäuschung gewesen. Dodgeball ist ein social Community Portal, mit dem angemeldete Benutzer auf ihrem Handy informiert werden, welche Freunde sich gerade in der Nähe befinden. So kann sich mit Freunden, die zufällig in der Nähe sind verabreden. Seien wir mal ehrlich: Wenn es einen Google-Dienst gibt bei dem so gut wie nie etwas passiert, damit so gut wie nie in diesem Blog auftaucht und sogar einigen Google-Fans unbekannt ist - dann ist das dodgeball. Genau das haben mittlerweile auch die Gründer von dodgeball gemerkt und haben kurzerhand ihrem Arbeitgeber Google den Rücken gekehrt. Nach der Übernahme im Jahr 2005 haben sich die Gründer einen starken Schub für ihr Geschäft erhofft und sich vorgestellt das Projekt jetzt in großem Team mit eine großen User-Basis weiter zu entwickeln. Doch nichts davon ist geschehen. Google hat kein dodgeball-Team abgestellt, hat es nicht um neue Funktionen erweitert, hat es nicht beworben und nicht in andere Dienst integriert. Auch in der Presse und auf Blogs war zu verfolgen, dass das Projekt eher stiefmütterlich behandelt wurde: ZDnet, TechCrunch,
It?s no real secret that Google wasn?t supporting dodgeball the way we expected. The whole experience was incredibly frustrating for us ? especially as we couldn?t convince them that dodgeball was worth engineering resources, leaving us to watch as other startups got to innovate in the mobile + social space. And while it was a tough decision (and really disappointing) to walk away from dodgeball, I?m actually looking forward to getting to work on other projects again.
Warum Google dodgeball überhaupt übernommen hat ist mir bis heute nicht ganz klar. Das einzige was es in den letzten 2 Jahren über dodgeball zu berichten gab war eine lächerliche Auszeichnung und die Integration des Google Accounts. Hinter dodgeball stand eigentlich eine Menge Potential, aber anscheinend passt das Portal mittlerweile nicht mehr in Googles Geschäftsmodell oder in den Masterplan. Schade eigentlich. » Ankündigung im Gründer-Blog von Dennis Crowley » Dodgeball - mobile social software » Blog von Alex Rainert [Googlified]
Dodgeball Google Spreadsheets
Google hat es in der Liste der 50 coolsten Webseiten gleich zweimal geschafft sich zu platzieren. Aber nicht wie üblich mit der Websuche sondern eher mit 2 Nischenprodukten. In die Liste eingezogen sind Google Spreadsheets und das völlig unbekannte Dodgeball. Okay, warum Spreadsheets gewonnen hat verstehe ich, eine Tabellenkalkulation im Browser ist mal etwas. Zwar hat Google diesen Markt nicht erfunden und es gab schon lange vorher vergleichbare Anwendungen, aber Google hats mal wieder am besten und userfreundlichsten umgesetzt ;-) - subjektive Meinung. Was Dodgeball in dieser Liste zu suchen hat weiß ich allerdings nicht. Das Aussehen der Webseite kann es nicht sein, denn die lädt mich auch nicht gerade zum surfen ein. Und selbst in amerikanischen Artikeln wird das ganze als sehr unbekannt beschrieben, da kann sich in den letzten Jahren also nicht viel getan haben. Warum Google Dodgeball vor einigen Jahren gekauft hat weiß ich bis heute nicht... Und als wenn das nicht genug wäre, hat Google es auch noch mit 2 weiteren Angeboten in die Liste der 25 Webseiten ohne die wir nicht mehr Leben können geschafft. Diesmal ist die Websuche vorne mit dabei und das zur Zeit renovierte Blogger konnte sich auch in dieser Liste breit machen. Na bitte. » Die 50 coolsten Webseiten » Die 25 lebenswichtigen Seiten [Googlified]
Eigentlich hat Google mit Orkut bereits ein Social-Network im Angebot, womit sich die Frage stellt, mit welcher Motivation das Unternehmen nun letzte Woche das amerikanische Social-Network Dodgeball aquirierte. Im Gegensatz zu Yahoo, die mit den ebenfalls aquirierten del.icio.us und flickr schon Vorarbeit an Social-Networks geleistet haben ist Google bei diesem Thema noch weit zurück. Denn außer News aus dem Google Reader lassen nur sich wenig Daten in kleinen Communities austauschen. Nun scheint sich Google auch diesen Markt erobern zu wollen. Orkut wächst aufrund der Einladungsstrategie nur in Südamerika schnell und die Funktionsvielfalt reicht an führende Social-Networks nicht heran. Zur Verstärkung holte Google nun Dodgeball incl. bestehender Nutzercommunity und den beiden Entwicklen Dens Crowley und Alex Rainert ins Boot. Der Schwerpunkt dieser Community liegt auf mobilen Services in bereits 22 Städten der USA. Befinden sich aneinander interessierte Nutzer nah zueinander werden sie mobil benachrichtigt. Dodgeball Quellen: IT-Frontal, Hugo, Testticker.de, searchenginewatch.com