Bei Google stehen derzeit alle Zeichen auf einen großen Einstieg in die Spielewelt: Die Vorbereitungen für die Präsentation der neuen Spieleplattform inklusive Spielekonsole laufen jetzt auf Hochtouren und schon in wenigen Tagen wird das Unternehmen verkünden, welche Pläne man hat. Als Appetithäppchen gibt es nun neue Werbemethoden für Spieleentwickler unter Android, die sowohl "verlorene" Spieler ansprechen als auch mit neuen Möglichkeiten ihre Umsätze steigern können.
Man kann mittlerweile ohne Zweifel sagen, dass Google den lange Jahre ignorierten Markt der Videospiele für sich entdeckt hat und nun richtig Gas gibt. Gestern Abend konnte erneut eine Kooperation mit Unity verkündet werden, die für beide Seiten in Zukunft noch ein enormes finanzielles Ausmaß haben kann: Alle auf dieser Engine basierenden Spiele können nun sehr leicht Werbebanner aus Googles Netzwerk in den Spielen integrieren.
Aktuell investiert Google wieder verstärkt in den Spielebereich: Erst gestern hat man angekündigt, die Google Maps für Spieleentwickler zu öffnen und heute geht es mit neuen Werbe-Angeboten weiter. Jetzt hat das AdWords-Team FÜR Spiele und IN Spielen angekündigt, die in den kommenden Wochen für alle Entwickler freigeschaltet werden. Interessant dabei ist, dass Werbung nun selbst zu einem Spiel werden und so stark an Attraktivität gewinnen kann.
Auf der Game Developers Conference in San Francisco [GDC] hat Google gestern einige Ankündigung für zukünftige Features von Spielen bzw. für Spieleentwickler auf der Android-Plattform gemacht - und diese bringen auch dem Nutzer einen großen Vorteil. In Zukunft wird es sehr einfach möglich sein, das Smartphone oder Tablet mit dem Android-TV zu verbinden und dieses als Controller für Spiele zu verwenden. Außerdem wird es auch eine angepasste Oberfläche für InApp-Käufe und Werbeanzeigen innerhalb des Spiels geben.
HTML5 bietet Webdesignern ungeahnte Möglichkeiten und Design-Freiheiten, wird aber in der Praxis zum derzeitigen Zeitpunkt kaum genutzt bzw. dessen Potenzial nie voll ausgeschöpft. Google möchte dies nun ändern und hat vor wenigen Stunden den Google Web Designer als Beta zum Download online gestellt. Allerdings ist diese nur für die Erstellung von Werbeanzeigen konzipiert.
Google bietet seinen Entwicklern und Spielern mittlerweile schon 3 Plattformen für Games an: Da wäre einmal natürlich Android, Google Chrome mit dem Chrome Web Store und die Google+ Games. Jede dieser Plattformen wartet mit anderen Spielen und anderen Portalen zum downloaden bzw. starten auf - doch noch in diesem Jahr könnte Google Games all dies unter einem Dach bündeln.
Apple

Apple hat zwar seine AGB geändert, das ist aber scheinbar noch kein Grund, Google direkt auf die Straße zu setzen. Wie ein Entwickler beim Wall Street Journal (WSJ) berichtet, würde Apple dennoch Apps zulassen, die Werbung von Fremdanbietern beinhaltet.

Ob es jetzt mit der Federal Trade Commission (FTC) zu tun hat, oder ob Apple einfach nicht genau geguckt hat: Apple lässt weiterhin Apps zu, die Werbung von Fremdanbietern beinhaltet, das berichtet zumindestens das WSJ auf Berufung eines Entwicklers. Dieser habe mehrere Apps mit u. a. auch Google-Werbung inseriert und das AppStore-Team habe diese Apps durch den Prozess gelassen. Damit übergeht Apple natürlich selbst seine neuen AGB, nachdem das nicht mehr erlaubt sein soll - und weshalb sich bei Google Unruhe breit machte (wir berichteten).

Die FTC ermittelt weiter und vielleicht versucht ja Apple damit zu umgehen, dass die FTC negativ berichtet oder vielleicht sogar ein Prozess vor dem Gericht zu beginnen. Es kann auch sein, dass Apple seine AGB nochmals anpasst oder nachbessert, da es ja diese Proteste aus fremden Reihen gab. Wir bleiben dran.

»» Golem
Apple

Nachdem Apple auf der WWDC angekündigt hat, dass iAd, das Werbeprogramm von Apple, kommen soll, wird es nun auch neue Vorschriften für Entwickler geben. Demnach sollen nur noch "reine Werbefirmen" auf mobile Geräte mit dem iPhone OS kommen. Google bzw. AdMob gefällt das gar nicht und legt öffentlichen Einspruch ein.

Mit den neuen i-Geräten iPhone 4, iPad und anderen tragbaren Apple-Produkten gehen neue Entwickler-Bedingungen daher. Diese Bedingungen besagen, dass nur noch Werbetreibende auf die iOS-Geräte dürfen, wenn sie reine Werbefirmen sind. Damit schließt Apple natürlich auch die Konkurrenz von Microsoft, Yahoo und Google aus - seines selbst kann Apple aber endlich im mobilen Werbemarkt loslegen.

Die neuen Regeln "gefährden Unternehmen, die wettbewerbsfähige mobile Technologien (wie Google) anbieten, genauso wie Firmen, bei denen Werbung nicht das Hauptgeschäft ist", schreibt der AdMob-Gründer Omar Hamoui, dessen Unternehmen von Google ausgekauft wurde, "Diese Änderung ist nicht im Interesse der Entwickler und der Nutzer", außerdem möchte der Gründer ein Dialog mit Apple führen. 

Zum 1. Juli 2010 möchte Apple sein iAd-Dienst beginnen. Bis es aber soweit ist, wird die FTC (Regulierungsbehörde der USA) Ermittlungen im Fall aufnehmen, wie Insiderkreise vom "Financial Times"-Magazin berichten. Möglicherweise behindert Apple so den Markt. Auch das Justizministerium hat Interesse am Fall angemeldet, allerdings ist noch nicht klar, welche Kommission letztendlich den Fall begutachtet. So lange dürfte Apple vorerst alle Werbetreibenden, die sonst Geschäfte haben, ausschließen - und damit sein iAd nach vorn drücken - iAd umfasst bspw. Partner wie Disney oder Nissan. 

Zwischen Apple und Google funktioniert es schon länger nicht mehr richtig. Nachdem Eric Schmidt - CEO Google - aus dem Aufsichtsrat von Apple gegangen ist, gab es öfters Streit. So hatte Apple bspw. eine iPhone-App aus dem App-Store gekickt, Google hingegen versucht mit AdMob auf die Apple-Geräte zu kommen. Steve Jobs hat aber schon zum nächsten Seitenhieb ausgeholt und so bleibt wohl noch offen, ob Apple wirklich nichts gegen seine Konkurrenz hat.

» SpiegelOnline 
Admob

Google darf sich offiziell glücklich schätzen, denn die Regulierungsbehörde FTC kann dem Kauf zugestimmt. Endlich kann Google und AdMob richtig durchstarten und ihre Ideen, die mobile Werbe-Landschaft aufzuräumen, umsetzen. Die liegt nicht zuletzt am Zuspruch welchen die Industrie der AdMob-Übernahme gegeben hat.

Es war wohl die längste Entscheidung für Google: Seit Dezember 2009 gibt es Streit mit der Regulierungsbehörde. Als Grund sah das FTC zunächst eine Absprache, später vermutete es dass Google die "Monopol"-Stellung im mobilen Segment an sich reißen wolle. Danach musste Google seine Stellungnahme vor dem Kartellamt abgeben und zuletzt wurden Vertreter der Industrie nach ihrer Meinung gefragt; und ja: Es sah schon so aus, als ob die Industrie auf Googles Seite war - und dementsprechend haben sie sich auch geäußert.

Nun hat Google feierlich bekannt gegeben, dass das FTC seine Zustimmung erteilt hat und Google endlich durchstarten kann: "Wir freuen uns, dass wir mit Omar Hamoui und seinem talentiertem Team an AdMob arbeiten können, um neue mobile Werbelösungen für Marketer, Mobile App Entwickler und Mobile Publisher anbieten können", so Susan Wojcicki, Vice President für Produkt Management im Google Blog, "Wenn die Handynutzung steigt, kann auch nur das Wachstum im mobilen Werbemarkt steigen [...] Wir sind wirklich erstaunt, welche Möglichkeiten es noch in diesem Bereich gibt". 

Auch hier werden die Teams wieder zusammengelegt und arbeiten an einem Projekt unter den Namen "Google". Google hat im November 2009 rund 750$ Mio. (500 Mio. €) für AdMob hingelegt. Angesichts solcher Statistiken und solchen rasant wachsenden Zahlen wird AdMob sicher ein Erfolg im Hause Google.