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YouTube ist jetzt offiziell aus dem Schneider: Nach einem Urteil des New Yorker Gerichts wurde YouTube jetzt von der Digital Millenium Copyright Act (DMCA) geschützt. Das Gericht hat entschieden, dass Online-Dienste wie etwa YouTube nicht belangt werden dürfen, wenn sie mit den Rechteinhabern zusammenarbeiten und Rechtemanagement zur Verfügung stellen.
Dazu Kent Walker, Vice President im YouTube-Blog: "Dies ist ein wichtiger Sieg nicht nur für uns, sondern auch für die Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt, die das Web nutzen, um zu kommunizieren und Erfahrungen miteinander auszutauschen.".
Der Sieg ist tatsächlich für YouTube ein Gewinn: Nachdem der "MTV" und "VIVA"-Mutterkonzern Viacom im Jahr 2007 YouTube auf 1 Mrd. US-$ verklagt hatte und behauptet hatte, dass mehrere tausende Videos von ihnen existieren würden, sie dadurch Umsatzeinbrüche erleben würden und YouTube Videos absichtlich nicht löschen würde (obwohl Viacom Gerüchten zufolge selbst Videos eingestellt hatte), begann so die Schlammschlacht zwischen zwei Konzernen, die weiter nichts miteinander zu tun haben. Jetzt ist endlich klar und deutlich festgehalten: YouTube hat Recht und Viacom hat seine 1 Mrd US-$ verloren.
Nun wird es also nur an der Zeit sein, dass die Kommunikation auf dem Portal normal weitergeht, ohne dass man Angst vor dem großen Viacom zu haben, welches Abmahnungen losschicken möchte...
» YouTube Blog

Im Rechtsstreit zwischen Google und dem MTV-Mutterkonzern Viacom zieht sich inzwischen über drei Jahre hin. Gestern gab es den ersten großen Auftritt vor Gericht und beide Seiten haben Dokumente veröffentlicht, die das Gericht überzeugen sollen. Viacom fordert von Google bzw. YouTube eine Milliarde Dollar Schadensersatz, weil man auf YouTube Videos finden kann, die die Rechte von Viacom verletzen.
Viacom wirft Youtube-Gründern und -Angestellten vor, jahrelang von den Urheberrechtsverletzungen gewusst zu haben und dass bis zu 80 Prozent der Videos ohne die notwendige Zustimmung der jeweiligen Rechteinhaber durch die Nutzer des Portals hochgeladenen wurden. Die Anwälte legten eine Vielzahl von Emails von Youtube-Managern
vor. Diese Mails stammen laut Ars Technica aus dem Archiv von Youtube-Mitgründer Jawed Karim, Google hatte hingegen erklärt, diese sei nicht mehr auffindbar.
Google erklärt in einem Blogpost, dass Viacom einst mehrfach versucht hat, YouTube zu kaufen, um Marktführer bei den Videoportalen zu werden. Nach der Übernahme durch Google soll Viacom YouTube mit Guerilla-Taktiken als Marketinginstrument benutzt haben.
Viacom hätte mehrere Werbeagenturen beauftragt, Viacom-Videos nach der Bearbeitung, so dass diese wie illegale Kopien aussehen, auf YouTube hochzuladen. Später hätten die Anwälte dann verlangt, dass YouTube diese wegen Urheberrechtsverletzungen entfernt. Nach einem Hinweis von YouTube, dass diese von Viacom die Videos selbst hätte hochladen lassen, sei der Konzern zurückgerudert.
So könnte YouTube nicht mehr zwischen legalen und illegal Videos auf dem Portal unterscheiden, da so der technische Filter versagt.
YouTube musst Log-Files per Gerichtsbeschluss an Viacom übergeben. Dies soll zwar anonymisiert und verschlüsselt erfolgen, dennoch bereitet dieses Urteil Datenschützern Kopfzerbrechen.
Wie sehen das unsere Leser?








Jetzt wird es ernst: Der Kampf der Medienfirmen gegen YouTube geht mit immer höheren Schadensersatzforderungen in immer neue Runden. Der Medienriese Viacom (MTV, Nick) fordert von YouTube bzw. Google jetzt einen Schadenersatz von 1 Milliarde $ und will dies mit einer Klage vor dem Bezirksgericht New York erreichen. Zwar hat Google mit Viacom nicht unbedingt nur schlechte Geschäfte gemacht, man beachte z.B. die Viacom-Sendungen bei Google Video, aber in letzter Zeit ist Viacom eher schlecht auf Google und YouTube zu sprechen. YouTube ist zwar innerhalb von wenigen Tagen der Forderung 100.000 Videos zu löschen nachgekommen aber das scheint Viacom jetzt nicht mehr zu reichen. Laut einem Viacom-Sprecher befinden sich auf YouTube immer noch knapp 160.000 Musikvideos die über 1,5 Milliarden mal angesehen worden seien und damit ganz massiv die Geschäfte von Viacom schädigen - da ist eine Milliarde Schadensersatz durchaus angemessen. Natürlich... 1. handelt es sich sicherlich nicht um 160.000 verschiedene Musikvideos, sondern viel mehr wohl um Videos die einige hundert mal von verschiedenen Usern hochgeladen worden sind - denn YouTube hat sehr viel doppelten Content, das verringert die Zahl schonmal sehr drastisch auf vielleicht einige tausend. 2. Verdient Viacom selbst mit Musikvideos kein Geld, von MTV mal abgesehen. Musikvideos sind immer ein Verlustgeschäft für die Produzenten und stellen nur Werbespots für die Single und das jeweilige Album da. Und Viacoms Musiksender wie MTV und VIVA strahlen in den letzten Jahren eh sehr viel mehr Sendungen als Musikvideos aus - so wichtig können die Clips also garnicht mehr sein. 3. Eine Milliarde Dollar ist doch eine sehr astronomische Summe die wohl kaum den eigentlichen Schaden bezeichnet sondern vielleicht wunderbar in Viacoms Bilanzen passen würde. Eher sollte Google Geld von Viacom verlangen dass sie so "Zitat: massiv" für die Songs und die dazugehörigen Musikvideos werben - andere wären glücklich drüber... -- Egal wie unsinnig diese Klage auch ist, Viacom wird am Ende gewinnen, Google zahlt die Milliarde, andere Medienriesen ziehen nach, Google schließt oder verkauft YouTube... wäre nicht das erste mal. [heise, tagesschau]