Android: Google ist zu tiefen Einschnitten bereit – mehr Freiheiten, aber auch Einbußen, für Smartphone-Partner
Google steht in den USA vor einem Kartellverfahren, das seine langen Schatten bereits vorauswirft und sehr große Auswirkungen auf das Unternehmen, dessen Produkte und auch die breite Nutzerschaft haben könnte. Jetzt hat Google eine Reihe von Vorschlägen veröffentlicht, um die zu untersuchenden Punkte zu entkräften und gewissermaßen die eigenen Wettbewerbsvorteile zu mildern. Auch diese dürften schon spürbare Auswirkungen haben.
Läuft es aus Google-Sicht ganz schlecht, dann muss das Unternehmen eines Tages Google Chrome verkaufen und die Kontrolle über Android abgeben sowie weitere Änderungen vornehmen, um die erdrückende Dominanz der eigenen Suchmaschine zu mildern. Wie ich bereits hier im Blog analysiert hatte, geht es in dem gesamten Verfahren trotz breiter Auswirkungen nur darum, die Suchmaschine zu schwächen, wobei Googles Websuche-Erfolg das ganze Unternehmen gefährdet.
Jetzt hat man Vorschläge veröffentlicht, mit denen man späteren Forderungen zuvorkommen will. Hier findet ihr das englische Original und darunter eine kurze Erklärung:
We don’t propose these changes lightly. They would come at a cost to our partners by regulating how they must go about picking the best search engine for their customers. And they would impose burdensome restrictions and oversight over contracts that have reduced prices for devices and supported innovation in rival browsers, both of which have been good for consumers.
Es sollen Änderungen bei Android und dem Chrome-Browser sowie der Suchmaschine vorgenommen werden, die zum Nachteil von Google, zum Nachteil des Android-Ökosystems, der Smartphone-Hersteller und damit auch der Nutzer sein werden. Es fällt eine wichtige Smartphone-Finanzierung weg, sodass die Geräte dadurch teurer werden dürften.
[…] prohibits Google from conditioning licensing, payment, or any other form of consideration on an Android partner agreeing not to preload or place rival general search engines or third-party browsers on mobile devices.
Smartphone-Hersteller sollen nicht mehr dazu verpflichtet werden, die Google Websuche oder Google Chrome vorzuinstallieren, wenn sie den Google Play Store anbieten möchten. Außerdem müssen sie nicht mehr garantieren, keine konkurrierende Suchmaschine oder Browser vorzuinstallieren.
[…] prohibits [Google] from conditioning consideration on a partner refraining from the preload of rival generative AI assistive chatbot services.
Außerdem sollen Smartphone-Hersteller Produkte wie Chrome oder die Websuche separat lizenzieren können, ohne das gesamte Paket nutzen zu müssen. Das umfasst auch Gemini, um einer zukünftigen Konkurrenzsituation aus dem Weg zu gehen.
Dennoch will sich Google die Möglichkeit offen halten, andere Browserhersteller für den Platz der Standardsuchmaschine zu bezahlen. Gerade für Firefox ist das überlebenswichtig. Diese Verträge sollen jährlich neu ausgehandelt werden und damit mehr Wettbewerb schaffen. Außerdem sollen sie stets nur für eine Plattform gelten.
Letzte Aktualisierung am 2024-12-22 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!
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