Google könnte den Chrome-Browser verkaufen, aber an wen? Es gibt nur sehr wenige Möglichkeiten

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In einem demnächst in den USA anstehenden Kartellverfahren wird es für Google sehr ungemütlich werden, denn in dieser Woche sind erste Forderungen des Department of Justice bekannt geworden. Die Hauptforderung besteht darin, dass Google den Chrome-Browser verkaufen soll, da dieser eine Schlüsselrolle im gesamten Monopol einnimmt. Es stellt sich unweigerlich die Frage, an wen Google den Browser überhaupt verkaufen könnte.


Google Chrome Logo AI

Google hat ein riesiges Ökosystem aus Apps und Plattformen geschaffen, die umfangreich miteinander verzahnt sind, sich gegenseitig anschieben und zum Teil hohe Marktanteile erreichen. Weil große Teile des Google-Ökosystems im Browser stattfinden und Google auch diesen Markt dominiert, hat das US-Justizministerium (DOJ) diesem nun eine Schlüsselrolle zugesprochen, die es aufzulösen gilt. Es wurde die Forderung bekannt, dass Google den Chrome-Browser verkaufen soll.

Aktuell ist das lediglich eine veröffentlichte Forderung, auf die sowohl Google als beklagte Partei als auch alle anderen Interessierten erst einmal reagieren können. Verhandlungen wird es nicht vor April 2025 geben und ein Urteil frühestens im August 2025. Klingt weit weg, aber bis zum optimistischen Termin für ein Urteil sind es nur noch neun Monate. Klar, dass sich nicht nur die US-Regierung, das Gericht und Google darauf vorbereiten, sondern auch potenzielle Mitbewerber. Denn neben der Umsetzbarkeit steht die wohl größte Frage im Raum.

Die große Frage lautet, an wen könnte Google den Chrome-Browser überhaupt verkaufen? Denn nur weil man etwas verkaufen möchte/muss, heißt es nicht, dass es auch einen Käufer gibt. Es ist nicht zu erwarten, dass ein Richter bzw. dessen vorgesetzte Instanzen einen Käufer sucht und für Google ein klares Verkaufsziel ausruft. Das dürfte aus vielerlei Gründen auch gar nicht so einfach sein, allein aufgrund der Marktanteile und des konzentrierten Marktes.




Wer könnte den Browser kaufen?
Als möglicher Käufer kommt sofort Microsoft in den Sinn, das mit Edge nicht vom Fleck kommt und sowohl die finanziellen Mittel als auch die Plattform (Windows) hat, um Chrome zu betreiben. Danach hat noch Apple viel Browsererfahrung und das war es dann schon wieder mit den global agierenden Unternehmen. Meta oder Amazon wären noch zu nennen, denen ein erfolgreicher Browser helfen könnte, aber zum Kerngeschäft passt es eher nicht. Fraglich auch, ob diese in ihren Bereichen marktführenden Unternehmen überhaupt einen Kauf durch die Wettbewerbsaufsichten rund um die Welt kriegen würden – allen voran bei Microsoft, das vor zweieinhalb Jahrzehnten selbst aufgrund der IE-Vormacht vor Gericht stand.

Bleiben als Käufer also nur Finanzinvestoren, aufstrebende chinesische Unternehmen (was die nächste US-Regierung sicherlich zu verhindern wissen wird) oder branchenfremden Unternehmen. Vielleicht auch ein neues Elon Musk-Hobbyprojekt? Wer auch immer in Frage kommt, für die Nutzer würde sich die Situation kaum verbessern, um es mal optimistisch auszudrücken. Die sekundäre Frage wäre, wie viel das Gesamtkonstrukt Google Chrome wert ist, welches Unternehmen sich den Kauf leisten kann und wie das Geld wieder reingeholt werden soll.

Chance für einen Neustart?
Aus aktueller Sicht wäre ein Verkauf von Google Chrome eine Katastrophe. Sowohl für Nutzer als auch für die Alphabet Holding. Doch als Unternehmen steckt man nicht den Kopf in den Sand, sondern es muss immer weitergehen. Da Google das freie Chromium-Projekt federführend entwickelt, das nicht verkauft werden kann, wäre es denkbar, dass man auf dessen Basis einfach einen neuen Browser aus dem Boden stampft. Allerdings mit der ebenfalls geforderten Einschränkung, fünf Jahre keinen Browser auf den Markt bringen zu dürfen. Die Fortführung von Chromium als freies Projekt dürfte davon nicht betroffen sein, so lange daraus kein kommerzielles Produkt wird. Es ergäbe sich die einmalige Möglichkeit, einige Dinge anders anzugehen als bisher.

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Letzte Aktualisierung am 2024-11-02 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!




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