Google Gemini: Die neuen KI-Apps kommen – sollen sie die klassischen Android-Apps schon bald ablösen?

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Der Funktionsumfang des KI-ChatBot Gemini wächst immer weiter und lässt sich durch Nutzung der Erweiterungen auch in den persönlichen Bereich ausdehnen. Seit einigen Tagen werden diese Erweiterungen als Gemini Apps bezeichnet und dürften damit nicht nur eine Umbenennung, sondern auch eine strategische Neuausrichtung erhalten haben. Bastelt Google mit diesen an der Zukunft bzw. den Nachfolgern der klassischen Apps?


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Die meisten Smartphone-Nutzer dürften Dutzende Apps auf ihren Geräten installiert haben und diese auch mehr oder weniger regelmäßig verwenden. Während es früher für jede Nische eine eigene App sein durfte, konzentrieren sich viele Nutzer und Entwickler heute eher auf umfassendere Ansätze. Apps sind sowohl Problemlöser als auch Zeitvertreiber oder einfach praktische Werkzeuge zur Organisation oder dem Ausführen gewisser Aufgaben. Ein Smartphone ohne App ist praktisch leer.

Und so wie schon seit Jahren nach dem Nachfolger des Smartphones gesucht wird, der bisher noch nicht gefunden ist, kann es auch einen Nachfolger der Apps geben. Heutige Apps zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie den Zugang zu Informationen und Funktionen bilden. Sie sind eine Schnittstelle mit grafischer Benutzeroberfläche. Informationen und Funktionen wird es auch in Zukunft benötigen, aber die Schnittstellen und Benutzeroberflächen ändern sich immer wieder – und könnten vielleicht schon bald kaum noch notwendig sein.

Google hat kürzlich die neuen Gemini Apps präsentiert. Dabei handelt es sich zwar zunächst nur um eine Umbenennung der bekannten Erweiterungen, aber man geht einen solchen Schritt nicht grundlos. Die Liste an Erweiterungen/Apps wird bald stark ausgebaut werden und mit den „Gemini Apps“ eine neue Anwendungskategorie geschaffen, bei der die Nutzer gar nicht mehr selbst aktiv werden müssen. Genau das könnte die Zukunft der Apps sein.




KI-Agenten statt Apps
Apps sind eher Mittel zum Zweck, wie ich in den ersten Absätzen schon beschrieben habe. Die Bedienung ist auf Menschen ausgelegt, durch ein Konzept wie das der Gemini-Apps wandelt es sich allerdings. Informationen lassen sich mit Gemini abrufen, Aufgaben mit Gemini erledigen oder auch Daten konsumieren, zusammenführen und manipulieren, ohne selbst auf die eigentliche Anwendung zugreifen zu müssen. Nicht umsonst hat Google schon vor längerer Zeit eine KI angekündigt, die Apps und Webseiten bedienen kann.

Ehemalige Google-Entwickler arbeiten an einem Android für KI-Agenten und sehen darin das „next big thing“ – das könnte man bei Google ganz ähnlich sehen. Die Gemini Apps sind praktisch die verlängerten Arme der KI-Agenten, mit denen der Zugriff auf Daten, Informationen und Funktionen erfolgt. Das passt auch sehr gut mit Googles erklärtem Ziel zusammen, Gemini zentral im digitalen Alltag der Nutzer zu positionieren. Angekündigt hat man das bereits, aber noch nicht verraten, wie das konkret aussehen soll.

Damit hätten die Gemini-Apps das Potenzial, die eine oder andere extern vorhandene lokale App zu ersetzen. Für den Nutzer macht es keinen Unterschied, ob er den Google Kalender öffnet oder die Google Kalender-App in Gemini. Zumindest dann nicht, wenn die Umsetzung weiter fortgeschritten ist. Letzte kann noch mehr KI-Unterstützung bieten und noch plattformübergreifender genutzt werden, als es bisher schon der Fall war. Ich denke, dass wir rund um die Google I/O etwas in diese Richtung hören und vielleicht auch sehen werden.

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Letzte Aktualisierung am 2025-03-31 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!




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