Google soll sich von Nanny-Produkten verabschieden – Google-Gründer fordert mehr Vertrauen in die Nutzer

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Es kommt nicht oft vor, dass sich Google-Gründer Sergey Brin öffentlich zu Wort meldet, doch wenn er es tut, dann hat er auch etwas Gewichtiges zu sagen. Wir hatten bereits vor einigen Tagen, bevor alle großen Medien das Thema aufgegriffen haben, darüber berichtet, dass Google das KI-Rennen laut Brin unbedingt gewinnen muss. Um das zu erreichen, sollen den Nutzern nicht mehr „Nanny-Produkte“ vorgesetzt, sondern deutlich mehr Freiheiten geboten werden.


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Vor wenigen Tagen hat sich Google-Gründer Sergey Brin erstmals seit längerer Zeit wieder zu Wort gemeldet und durch eine Art öffentliche Brandrede auf sich aufmerksam gemacht. Er fordert, dass die Google-Mitarbeiter 60 Stunden pro Woche ‚turbocharged‘ arbeiten sollen, um die Herausforderungen der nächsten Monate bestreiten zu können. Aber das ist längst nicht alles, denn Brin fordert auch ein Umdenken bei der KI-Strategie und dem Betüdeln der Nutzer.

Sergey Brin erklärt, dass Google in Zukunft keine „Nanny-Produkte“ mehr entwickeln will. In diesem Fall ist Nanny eher negativ gemeint und bezieht sich darauf, dass bei Google seit jeher umfassende Filter zum Einsatz kommen, die Inhalte auswählen, blockieren oder Nutzer in bestimmte Richtungen lenken sollen. Stattdessen solle man den Nutzern mehr Vertrauen und ihnen die große weite Informationswelt eröffnen. Es wird zwar nicht erwähnt, aber dabei könnten vielleicht auch thematische Tabus fallen, wie man es beispielsweise bei Elon Musks Grok kennt.

Gerade Google ist dafür bekannt, den Nutzern stets eine heile und saubere Welt vorzuspielen, was aber nicht nur im Unternehmen selbst, sondern auch der amerikanischen Business-DNA verankert war. Über viele Jahre hat man sich daran gehalten, doch wenn die Konkurrenz von Meta über Amazon bis X und OpenAI umschwenkt, muss natürlich auch Google diese Ansätze überdenken. Und Brin ist wohl der Meinung, dass es bei Googles Ansätzen größerer Änderungen bedarf.

Bleibt abzuwarten, wie sich dieser neue Ansatz auswirken wird. Denn es ist nicht ganz klar, ob Sergey Brin diesen neuen Ansatz nur fordert oder auch tatsächlich einleiten kann und wird. Brin hat seit vielen Jahren keine aktive Rolle mehr bei Google, hält aber sehr große Unternehmensanteile, was seiner Meinung Gewicht verleiht.

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[heise]




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