Google Shopping vs. Amazon: Wer dominiert die E-Commerce-Suche?
Amazon hat sich längst als dominierende Plattform für das Online-Shopping etabliert. Laut einer Analyse von Jungle Scout starten fast 60 Prozent der Online-Käufer ihre Produktsuche direkt auf Amazon – und nicht auf Google.
Mit einem riesigen Sortiment, einem leistungsstarken Empfehlungsalgorithmus und den Vorteilen von Amazon Prime bietet der Konzern eine bequeme und effiziente Einkaufserfahrung. Amazon setzt neben seiner durchdachten Marktplatzstruktur auch auf ein eigenes Ökosystem aus exklusiven Marken, Abonnements und personalisierten Empfehlungen. Die Händler profitieren von der enormen Reichweite – müssen aber auch hohe Verkaufsgebühren in Kauf nehmen und sich Amazons strikten Regeln unterwerfen.
Während Amazon im direkten E-Commerce weiter wächst, verfolgt Google mit Google Shopping eine neue Strategie. Diese wird immer stärker durch den Einsatz künstlicher Intelligenz geprägt.
Google Shopping: KI für die Produktsuche der Zukunft
Google Shopping wurde in den letzten Jahren grundlegend überarbeitet. Die größte Veränderung: Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz, um die Kaufempfehlungen stärker zu personalisieren.
Früher handelte es sich bei Google Shopping um eine klassische Produktsuchmaschine – heute ist es eine Plattform, die Kaufinteressen vorhersagt und gezielt passende Angebote ausspielt. Durch KI-gestützte Produktempfehlungen, smarte Preisvergleiche und die Integration in Google Lens und Google Maps will der Konzern Kunden von Amazon gezielt abwerben.
Besonders spannend zeigt sich dabei die Verknüpfung von Google Shopping mit der Google-Suche: Während Amazon vor allem bestehende Kunden an sich bindet, erreicht Google die Nutzer bereits in der Suchanfrage-Phase – also noch bevor sie sich für eine Plattform entscheiden.
Herausforderungen für Online-Händler: SEO als entscheidender Faktor
Die Unterschiede zwischen den beiden Plattformen haben direkte Auswirkungen auf die Händler.
Auf Amazon bestimmten die Verkaufszahlen und die Kundenbewertungen die Platzierung in den Suchergebnissen. Google Shopping basiert dagegen weiterhin auf den klassischen SEO-Faktoren – allerdings mit dem wachsenden Einfluss der KI. Eine professionelle Suchmaschinenoptimierung für Online-Shops spielt daher eine wichtige Rolle.
Wer bei Google Shopping eine hohe Sichtbarkeit erreichen will, muss sich unter anderem mit strukturierten Produktdaten, Ladezeiten und optimierten Meta-Beschreibungen beschäftigen. Da Google verstärkt auf KI setzt, können Unternehmen außerdem durch ein strategisches Datenmanagement bessere Platzierungen erreichen.
Ein weiterer Vorteil: Im Gegensatz zu Amazon behalten die Händler bei Google Shopping die volle Kontrolle über ihre Marke. Sie können ihren eigenen Online-Shop stärken, anstatt sich von einer externen Plattform abhängig zu machen.
Amazon oder Google Shopping: Wer hat die besseren Karten?
Es bleibt also die Frage: Wird Google Shopping Amazon ernsthaft Konkurrenz machen? Einerseits ist die Marktdominanz von Amazon nur schwer zu brechen. Der Konzern investiert massiv in schnelle Lieferketten, clevere Abonnementsysteme und exklusive Produkte, um seine Kunden langfristig zu binden. Die Zahlen sprechen für sich: Amazon setzt weltweit über 500 Milliarden Dollar jährlich um und bleibt damit für viele Händler die erste Wahl.
Andererseits könnte Google durch die verstärkte Integration von KI eine echte Bedrohung für Amazon werden. Sollte Google es schaffen, die Kunden bereits in der Suche direkt zum Kauf zu bewegen, könnte sich das Einkaufsverhalten drastisch verändern. Erste Tests in den USA zeigen, dass Google Preise aus verschiedenen Shops in Echtzeit vergleicht und dem Nutzer so die besten Angebote vorschlagen kann – ein klarer Angriff auf Amazons Preisstrategie.
Zwei Giganten im Wettbewerb
Ob Google Shopping die Dominanz von Amazon brechen kann, wird sich wohl erst in den kommenden Jahren zeigen. Klar ist jedoch bereits heute, dass beide Plattformen sich rasant weiterentwickeln.
Amazon festigt seine Position durch fortschrittliche Logistik, attraktive Prime-Vorteile und eine gezielte Kundenbindung. Google setzt auf KI-gesteuerte Produktempfehlungen und eine tiefere Integration in die Google-Suche.
Für Händler bedeutet das, dass sie flexibel bleiben sollten. Abhängig von dem jeweiligen Geschäftsmodell kann es durchaus auch sinnvoll sein, beide Plattformen parallel zu nutzen – mit jeweils angepassten Strategien für Marktplatz-Präsenz, das Datenmanagement und die SEO-Optimierung.
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