Google Pay, Wallet & Co: Was passiert, wenn das digitale Portemonnaie plötzlich leer ist?
Google Wallet und Google Pay haben sich innerhalb weniger Jahre von Nischenlösungen zu Standardwerkzeugen im Alltag entwickelt.
Millionen Nutzer in Deutschland zahlen mittlerweile regelmäßig mit ihrem Smartphone, ob an der Supermarktkasse, im ÖPNV oder beim Online-Shopping. Besonders durch die Pandemie wurde der Trend zum kontaktlosen Bezahlen massiv beschleunigt.
Google verfolgt dabei eine klare Strategie: Wallet und Pay sollen nicht nur als Zahlungssysteme dienen, sondern eine zentrale Sammelstelle für Identitäten, Kundenkarten, Tickets und bald auch digitale Ausweise darstellen. Die Vorstellung: Das gesamte Portemonnaie wandert zukünftig ins Smartphone.
Allerdings können dadurch auch heikle Situationen im Alltag auftreten − zumindest, wenn keine Alternative mehr vorhanden ist. Welche Risiken das digitale Portemonnaie birgt, zeigt der folgende Beitrag.
Wenn das System versagt: Der Ausnahmefall als Realitätstest
So bequem der Alltag mit Wallet & Co auch geworden ist – die totale Digitalisierung bringt neue Risiken. Was passiert beispielsweise, wenn das Smartphone verloren geht, das Konto gesperrt wird oder Google Pay plötzlich schlichtweg nicht mehr funktioniert?
Tatsächlich gab es in den letzten Monaten mehrere Fälle, in denen Nutzer temporär keinen Zugriff auf ihre digitalen Zahlungsmittel hatten. Die Ursachen lagen unter anderem in Authentifizierungsfehlern, App-Fehlern nach Updates oder einem blockierten Google-Konto. Wer dann keine physische Karte mehr mitführt, steht schnell ohne Zahlungsmittel da.
Finanzielle Engpässe treffen auf digitale Abhängigkeit
Was früher ein vergessener Geldbeutel war, ist heute also ein leerer Smartphone-Akku oder ein gesperrter Dienst.
Besonders problematisch wird es, wenn digitale Zahlungsprobleme und akute finanzielle Engpässe zusammentreffen. In solchen Situationen sind kurzfristige Alternativen notwendig, beispielsweise ein Kredit trotz negativer Schufa. Dieser lässt sich dann nutzen, um die wichtigsten Ausgaben zu decken, solange das Konto blockiert ist beziehungsweise der jeweilige Google-Dienst nicht zur Verfügung steht. .
Sicherheitsstandards: Tokenisierung, Sperr-Tools & Zweifaktor
Google setzt grundsätzlich auf hohe Sicherheitsstandards: Statt echter Kreditkartennummern kommen beispielsweise Token zum Einsatz, die nur für eine Transaktion gelten. Zusätzlich lassen sich die Geräte aus der Ferne sperren und die Apps per biometrischer Sperre sichern.
Allerdings hat auch das Grenzen. Diejenigen, die sich zu stark auf ein Gerät verlassen, machen sich im Zweifel verwundbar – vor allem, wenn mehrere Dienste (Wallet, Bank, Authenticator) über dasselbe Konto laufen. Der Komplettausfall durch eine Kontosperrung oder einen Geräteverlust stellt ein realistisches Szenario dar.
Empfehlung: Digitale Verantwortung ernst nehmen
Der Umgang mit Wallets und Pay-Diensten ist bequem und modern – keine Frage. Er verlangt allerdings auch eine gewisse digitale Eigenverantwortung:
- Eine physische Backup-Karte im Portemonnaie mitführen
- Wichtige Dokumente nicht ausschließlich digital speichern
- Regelmäßig Geräte, App-Berechtigungen und Kontosicherheit prüfen
- Notfallpläne für den Fall eines Geräteverlusts durchdenken
Wallet ja – aber mit Plan B
Google Wallet und Google Pay sind auf dem besten Weg, das klassische Portemonnaie abzulösen. Sie bringen einen hohen Komfort in den Alltag und sind außerdem mit durchdachten Sicherheitsstandards ausgestattet.
Dennoch zeigt sich im Ernstfall, wie wichtig es ist, gut vorbereitet zu sein. Ein leerer Akku oder ein gesperrter Account sind keine hypothetischen Ausnahmen, sondern realistische Störungen, die jederzeit auftreten können.
Die Zukunft des Bezahlens ist digital – da sind sich Experten mittlerweile einig. Ein Plan B aus dem analogen Zeitalter ist im Notfall trotzdem entscheidend.
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