Gemini Veo: Googles Videogenerator ist absurd teuer – oder etwa nicht? Die Preisgestaltung unter der Lupe

google 

Google setzt mit dem KI-Modell Gemini von Beginn an auf eine tiefe Multimodalität und konnte daher kürzlich den neuen Videogenerator Veo 2 präsentieren. Diesen bietet man auch externen Entwicklern an und verlangt für dessen Nutzung hohe Gebühren. Wir hatten bereits über die Preisgestaltung berichtet, doch wie ist diese einzuordnen? Ist es zu teuer oder realistisch?


google veo

Die Gemini-Dienste können nicht nur von Google-Nutzern verwendet werden, sondern auch von externen Apps und Entwicklern, wobei man denen diese Nutzung allerdings in Rechnung stellt. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass etwa eine Sekunde Veo-Video 50 US-Cent kosten. Das klingt im ersten Moment sehr teuer, denn wenn die Videos mehrere Sekunden oder Minuten lang sind, kommt sehr schnell ein hoher Betrag zusammen. Dazu kommt, dass auch externe Apps viele Nutzer haben, die wiederum auch mal das eine oder andere Video weiter verfeinern oder direkt mehrere Versionen erstellen.

Rechnen wir einmal beispielhaft, dass ein Nutzer ein 30 Sekunden-Video erstellen möchte und dieses drei Mal anpasst. Dann kommen wir schon auf 45 Dollar für einen solchen Clip. Das klingt im ersten Moment nach sehr viel Geld und ist allein schon der doppelte Betrag, den Google für das Gemini Advanced-Abo aufruft, in dem der Videogenerator enthalten ist. Also kein gutes Geschäft für externe Entwickler und Nutzer? Für diese Einschätzung muss man die Nutzung des Videos betrachten.

Für einen Influencer, der seine Stories füllen muss, könnten 45 Dollar (multipliziert mit mehreren Videos am Tag) schnell teuer werden. Wird allerdings ein Produkt beworben, kann es der billigste Werbespot der Welt werden. Sobald ein Video kommerziell eingesetzt werden soll, sind diese 45 Dollar praktisch nichts und sicherlich sehr gut angelegt. Hobbynutzer und Freizeitnutzer können weiterhin auf Googles Gratis-Variante setzen, während professionelle Nutzer einen solchen externen Dienst nutzen können. Schlägt der Entwickler nochmal den eigenen Anteil drauf, kostet es eben 90 Dollar pro 30 Sekunden-Video. Keine Agentur wird das jemals günstiger anbieten können.




Google vergleicht Veo 2 mit Hollywood-Blockbuster
Auch in größeren Dimensionen lassen sich Vergleiche bemühen, wobei Google selbst einen eher absurden Vergleich veröffentlicht hat: Denn man hat ausgerechnet, dass der Hollywood-Blockbuster Avengers Endgame mit seinem Budget von 356 Millionen ganze 32.000 Dollar pro Filmminute gekostet hat. Der Vergleich hinkt natürlich ganz gewaltig, denn Veo 2 ist sicherlich noch nicht in der Lage dazu, einen solchen Film zu erstellen. Aber wie lange wird es noch dauern, bis es das tatsächlich kann?

Mal gesponnen: Füttert man den Veo 2-Videogenerator mit dem Drehbuch von Avengers Endgame, kann man sich gut 60.000 Varianten erstellen lassen und läge noch immer unter dem Budget. Warum sollte nicht eine der 60.000 Varianten tatsächlich ein akzeptables Ergebnis hervorbringen? Bedenkt die extrem schnelle KI-Entwicklung der letzten Jahre und dann wird es bis dahin nicht mehr lang dauern. Nicht umsonst laufen Schauspieler schon seit längerer Zeit Sturm gegen eine solche Entwicklung bzw. die Nutzung ihrer Gesichter für diese Technologien.

Ich denke daher, dass die 50 Cent für eine Sekunde Video nicht so teuer sind, wie es anfänglich schien. Vor allem nicht im professionellen Bereich.

Letzte Aktualisierung am 2025-03-31 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!




Teile diesen Artikel:

Facebook twitter Pocket Pocket