Gemini: Google geht volles Risiko für Marktführerschaft – bei einem Flop gibt es kein Zurück (Kommentar)

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Bei Google dreht sich seit langer Zeit vieles um den KI-ChatBot Gemini, der mit dem gleichnamigen KI-Modell und dessen Ablegern im Mittelpunkt vieler Entwicklungen steht. Dabei folgt man spätestens seit diesem Jahr dem Ansatz, jedes bestehende Produkt mit Gemini zu verknüpfen und bei Bedarf auch vollständig umzubauen. Das kann zum gewünschten Ziel, der Marktführerschaft, führen, ist für Google aber auch ein extremes Risiko.


gemini logo

Für dieses Jahr hat die Google-Führung das Ziel ausgegeben, mit Gemini die Marktführerschaft zu erreichen – sowohl in puncto Reichweite als auch Technologie. Diesem großen Ziel wird derzeit alles untergeordnet, ganz egal ob es sinnvoll ist oder nicht. Ich hatte hier im Blog bereits die sinnlosen Gemini-Integrationen aufgelistet, die sich vor allem in den letzten Tagen gezeigt hatten. Das ist aktuell noch kein Problem, kann aber zu einem werden, wenn die Nutzer zur Verwendung gezwungen werden.

Dass der Gemini-Erfolg aktuell noch nicht in den Höhen ist, die man sich bei Google erwartet hat, zeigen die jüngsten Schritte. Denn plötzlich sind sehr viele Gemini-Funktionen kostenlos, für die die Nutzer noch kurz davor per Gemini Advanced-Abo zur Kasse gebeten worden sind. Das ist eine deutliche Abwertung des Abo-Pakets und dürfte dafür sorgen, dass die Anzahl der zahlenden Nutzer eher abnimmt, statt weiter anzuwachsen. Damit verbunden sind für Google geringere Umsätze sowie höhere Kosten für den enormen KI-Rechenaufwand.

Ich habe das aktuelle Gemini-Konzept hier im Blog bereits hinterfragt, denn die derzeitige Entwicklung scheint nicht nachhaltig zu sein. Zwar entspricht es der bekannten Google-Strategie, den Nutzern erst einmal alles kostenlos anzubieten und diese erst später zur Kasse zu bitten, doch bei Gemini hat das längst andere Dimensionen angenommen, die betriebswirtschaftlich sicherlich nicht gesund sind. Dazu kommt die hohe Konkurrenzsituation, die Google in vielen anderen Bereichen nicht gewohnt ist.




Was ist, wenn Gemini floppt?
Schon vor einigen Wochen hatte ich hier im Blog darüber philosophiert, was Google eigentlich tun will, wenn Gemini floppt. Aktuell stellt sich diese Frage zwar noch nicht, doch man kann schon heute den Eindruck bekommen, dass die Nutzerschaft nicht unbedingt begeistert ist. Gemini wird oft als nutzlos angesehen, der Konkurrenz unterlegen, und wird wohl nur dort genutzt, wo es von Google fast schon erzwungen wird. Selbst der Einstellung des Google Assistant zugunsten von Gemini trauern die Nutzer schon heute hinterher.

Gemini wird für Google zum extremen Risiko
Für Google wird Gemini zum extremen Risiko, mehr noch als bei allen anderen Konkurrenten. Denn es investieren zwar alle großen Tech-Unternehmen viele Milliarden Dollar in die KI, aber keines integriert diese so tief in das Portfolio wie es Google tut. Geht die Entwicklung schief, umfasst es sofort das gesamte Google-Portfolio. Selbst die Gelddruckmaschine Websuche wird umgebaut und auf KI umgestellt. Sind die Nutzer damit nicht zufrieden, kann das massiven Schaden und eine Nutzerabwanderung mit sich bringen.

Es wird kaum möglich sein, die Gemini-Integrationen wieder zurückzunehmen und die Produkte auf den alten Stand zu bringen. Wenn man es allerdings nicht schafft, die Nutzer für die KI-Features zur Kasse zu bitten, wird sich das nicht auf ewig tragen können. Google steuert meiner Meinung nach auf eine Sackgasse zu und wenn die erste große KI-Blase platzt – was eines Tages unweigerlich geschehen wird – könnte man sich vielleicht ganz oben befinden und den größten Absturz erleben.

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