Gemini-Apps: Googles große Wette auf KI-Apps startet – könnten Android-Apps vollständig ersetzen (Meinung)

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Google arbeitet mit Hochdruck an der Weiterentwicklung des KI-Modells Gemini und dessen zahlreiche Ableger und Integrationen innerhalb aller wichtiger Plattformen. Kürzlich hat man einen interessanten Schritt gemacht, der medial kaum Beachtung gefunden hat, aber eine interessante neue Richtung vorgeben könnte: Sollen die neuen Gemini-Apps die lokalen Anwendungen weitgehend ersetzen?


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Um den Funktionsumfang von Gemini schnell ausbauen zu können, hat Google vor längerer Zeit die Gemini-Erweiterungen geschaffen, die von den Nutzern nach Wunsch aktiviert und sowohl von ihnen als auch von Gemini angesprochen werden können. Diese Erweiterungen standen zunächst nur für Google-Anwendungen wie Workspace, Kalender, Maps oder YouTube zur Verfügung, umfassen in kleinem Rahmen jetzt aber auch schon externe Anbieter wie Spotify. In Kürze wird man wohl die Schleusen öffnen und viele weitere Anbieter hereinlassen.

Vielleicht auch als Vorbereitung für den neuen Ansturm hat man kürzlich die Gemini-Apps gestartet, bei denen es sich zunächst nicht um viel mehr handelt, als umbenannte Erweiterungen. Eine rein oberflächliche Anpassung, die lediglich das Wording ändert – oder etwa nicht? Der Unterschied zwischen Extensions und Apps kann je nach Plattform ein sehr großer sein, nicht umsonst gab es unter anderem im Chrome-Browser jahrelang sowohl Erweiterungen als auch Apps. Bei Gemini führt man das zusammen.

Es gibt keine echte Definition, daher versuche ich mich selbst an einer: Erweiterungen sind eine Schnittstelle, die den Funktionsumfang erweitern und sowohl eingehende als auch ausgehende Daten verarbeiten. Apps hingegen sind mehr oder weniger eigenständig, können vielleicht Rückmeldungen an den startenden Prozess geben, werden aber hauptsächlich direkt und nicht per Fernzugriff aus einem anderen Produkt genutzt. Und genau zwischen diesen beiden Welten hat Gemini kürzlich gewechselt.




Werden Gemini-Apps zentral positioniert?
Es ist zu erwarten, dass Google die Gemini-Apps schon sehr bald ähnlich zentral positioniert, wie Gemini selbst. Das ist auch nachvollziehbar, denn Googles Ziel ist es, Gemini im Alltag der Nutzer unverzichtbar zu machen. Das haben mehrere hochrangige Entwickler bis hin zu CEO Sundar Pichai in diesem Jahr bereits mehrfach betont. Und was läge da näher, als den Funktionsumfang deutlich auszubauen und Gemini somit in immer mehr Bereiche zu bringen. Was es selbst nicht bieten kann, sollen die an Gemini angebundenen Apps bieten.

Damit hätten die Gemini-Apps das Potenzial, die eine oder andere extern vorhandene lokale App zu ersetzen. Für den Nutzer macht es keinen Unterschied, ob er den Google Kalender öffnet oder die Google Kalender-App in Gemini. Zumindest dann nicht, wenn die Umsetzung weiter fortgeschritten ist. Letzte kann noch mehr KI-Unterstützung bieten und noch plattformübergreifender genutzt werden, als es bisher schon der Fall war. Und somit komme ich zur Aussage im Titel dieses Artikels: Könnten die Gemini-Apps langfristig die Android-Apps ersetzen?

Nicht umsonst spricht Google von einer zentralen Positionierung der Apps. Von einer enorm ausgebauten Reichweite. Von KI-Agenten. Und nicht umsonst wird derzeit ein Android-Betriebssystem für KI-Agenten entwickelt. Die Agenten auf Basis der Gemini-Apps könnten die Nachfolge der Apps antreten. Erklärtes Ziel vieler Beteiligter ist es, dass die Nutzer sich weniger mit Apps und deren Oberflächen beschäftigen sollten, sondern eher mit deren Funktionen und Vorteilen. Denn Apps am Smartphone oder Desktop sind schick, auf anderen Geräten wie smarten Brillen, Smart Speakern oder gar Smartwatches eher unvorteilhaft. Daher muss es eine neue Form geben.

Genau das könnten die Gemini-Apps bieten. Auch wenn das bisher nur meine persönliche Prognose ist, bin ich davon überzeugt, dass wir schon bald auf der Google I/O etwas in diese Richtung sehen werden.

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