RIP Google Chromecast: Darum hat Google den Dongle eingestellt – hat sich schlussendlich selbst überlebt

In dieser Woche hat Google das umgesetzt, was man schon vor einigen Monaten offiziell angekündigt hat – nämlich das Aus des Google Chromecast. Bis in diese Woche hinein hat man die Restbestände abverkauft, die vermutlich länger gehalten haben als erwartet. Zur Einstellung hat das Chromecast-Team in einem Blogbeitrag mitgeteilt, welche Zwecke ein solcher Dongle erfüllen sollte, wie er dies in all den Jahren getan hat und warum man sich nun von diesem verabschieden musste.

Kaum zu glauben, aber die erste Generation des Google Chromecast lag im vergangenen Jahr schon ganze 11 Jahre zurück. Es sollten noch eine Handvoll weitere Generationen folgen und insgesamt hat Google nach eigenen Angaben mehr als 100 Millionen Chromecast-Dongles verkauft, die sich völlig zurecht großer Beliebtheit erfreuten. Daher dürften auch Millionen Nutzer kalt davon erwischt worden sein, dass Google die Reihe einstellt. Denn selbst die erste Generation, welche bei einem meiner Fernseher noch im Einsatz ist, tut ihren Dienst bis heute ohne Probleme.
Aber warum stellt Google überhaupt ein solches Erfolgsprodukt ein, das sich 100 Millionen Mal verkauft hat, dessen Produktbezeichnung quasi zum Synonym für das Streaming auf den Fernseher geworden ist und von dem man sicherlich auch in Zukunft noch mehrere Millionen Stück hätte verkaufen können? Um den Erfolg einmal in Relation zu setzen: Global betrachtet kommt nur der Amazon Fire TV Stick auf eine ähnliche Bekanntheit sowie ähnliche Verkaufszahlen. Die Frage nach dem Grund der Einstellung hat Google in einem Blogbeitrag selbst beantwortet, das wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten. In absoluter Kurzform: Der Chromecast sich selbst überlebt und wird nicht mehr benötigt.
Denn die meisten Fernseher besitzen heute selbst smarte Funktionen, haben einen Cast-Empfänger integriert oder laufen sogar auf dem Betriebssystem Google TV. Diese Smart TVs benötigen schlicht und einfach keinen Chromecast mehr. Und die älteren Geräte, die noch einen benötigen, werden bekanntlich nicht mehr und alle Nutzer dürften versorgt sein. Außerdem gibt man an, dass man aufgrund der gestiegenen Anforderungen keine flüssig nutzbare Oberfläche mehr garantieren kann, wenn es bei der Dongle-Form bleibt.
Darum hat Google den Chromecast eingestellt
Als wir den Chromecast auf den Markt gebracht haben, hatten die meisten Fernseher gar keine oder nur sehr wenige Apps, das Streaming war unzuverlässig oder viel zu kompliziert. Denn das Verbinden des Fernsehers mit dem Smartphone, Tablet oder Laptop war umständlich, mühsam oder in vielen Fällen nicht ohne Weiteres möglich. Der Chromecast war unsere Antwort auf dieses Problem. Eine einfache und kostengünstige Lösung, die Online verfügbaren Medieninhalt direkt auf den Fernseher zu übertragen. Es war so einfach gestaltet, wie das Anschließen eines neuen Geräts und das Drücken der Play-Taste. Und dank der winzigen Dongle-Form ließ es sich leicht hinter einem Fernseher verstecken. Der günstige Preis machte es für Millionen Menschen erschwinglich und für viele zum perfekten Geschenk.
Doch seit damals hat sich die Technologie dramatisch weiterentwickelt. Streaming und Smart-TVs gibt es in Hülle und Fülle. Wir haben massiv in die Einbettung der Google Cast-Technologie in Millionen von TV-Geräten investiert, darunter auch Android TV und Google TV. Android TV ist mittlerweile auf 220 Millionen Geräte weltweit verfügbar. Tausende von Apps unterstützen das Casting, sodass es einfacher denn je ist, Ihre Inhalte von Ihrem Telefon und Tablet auf dem großen Bildschirm anzusehen. Daher gehen wir den nächsten Schritt in der Entwicklung, wie Streaming-TV-Geräte Ihrem Smart-TV noch mehr Funktionen verleihen können, die auf derselben Chromecast-Technologie basieren.
Der Google TV Streamer hat die Nachfolge des Chromecast angetreten, wobei sicherlich die Frage erlaubt sein darf, ob der Streamer stark genug ist oder ob die Chromecast-Einstellung ein Fehler war. Der technische Vergleich und die Begründung wollen zumindest nicht vollends zusammenpassen.
Letzte Aktualisierung am 2025-03-29 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!
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