MrBeast auf dem Weg zum Milliarden-Imperium: Wird der YouTuber langsam zu groß für die Plattform?

Google ist mit der Videoplattform YouTube hocherfolgreich und kann derzeit ein starkes Wachstum aufweisen, das natürlich auch durch die ganz großen Namen in der Community vorangetrieben wird – unter anderem von MrBeast. Doch es mehren sich die Anzeichen, dass der mit Abstand erfolgreichste YouTuber der Plattform langsam entwächst und vielleicht eigene Wege gehen könnte. Wie gefährlich wäre das für YouTube?

Ob man seine Videos mag oder nicht: Sehr viele Menschen kennen Jimmy Donaldson alias MrBeast, dessen Kanal seit Sommer 2024 der meistabonnierte YouTube-Kanal ist und ein gewaltiges Wachstum aufweisen kann. Allein seit Juni 2024 kamen fast 100 Millionen Abonnenten dazu (!). Der Erfolg des YouTubers scheint derzeit keine Grenzen zu kennen, und das längst nicht mehr nur auf YouTube, sondern auch in vielen weiteren Geschäftsbereichen.
Schon im vergangenen Jahr hat sich Amazon MrBeast geschnappt und gemeinsam die Beast Games für Amazon Prime produziert. Eine Kooperation, die dem YouTuber allein für diese eine Staffel 100 Millionen Dollar (aber wohl keinen Gewinn) eingebracht hat. Abseits dessen betreibt Donaldson mehrere Kanäle, vertreibt die gar nicht mal so leckere Feastables-Schokolade, verkauft Kinderspielzeug, betrieb eine Burgerkette mit hunderten Filialen und einiges mehr. Läuft bei ihm, wie man so schön sagt.
Jetzt scheint Donaldson den nächsten Schritt gehen zu wollen. Der erste YouTube-Milliardär will eine Holding gründen, innerhalb derer die ganzen aktuellen und zukünftigen Aktivitäten gebündelt werden sollen. Dazu sollen einige Hundert Millionen Dollar eingesammelt werden, die den Unternehmenswert auf fünf Milliarden Dollar taxieren würden. Bei der aktuellen Erfolgswelle gibt es eigentlich keinen Zweifel daran, dass er Investoren finden wird. Viel mehr wird es wohl so sein, dass er sich die Investoren praktisch frei aussuchen kann. Zumindest Anfang 2025 ist das so sicher wie ein Nvidia-Investment vor einigen Jahren.
Wird MrBeast zu groß für YouTube?
Alle finanziellen Details zum Vorhaben könnt ihr in der Quelle bei heise nachlesen. Das würde thematisch in diesem Artikel zu weit führen. Die große Frage ist eher, ob MrBeast mit 370 Millionen Abonnenten, mit einem Protagonisten der zum Milliardär geworden, mit einem YouTuber, der längst selbst eine über die Plattform hinaus bekannte Marke ist und einem Fünf-Milliarden-Dollar-Unternehmen im Rücken nicht irgendwann zu groß für diese Plattform geworden ist.
Natürlich spricht nichts gegen den Verbleib auf YouTube, aber wenn hinter dem Kanal solch gewaltige finanzielle Interessen stehen, wie es bei keinem anderen YouTuber der Fall ist, kommt irgendwann der Punkt, indem man sein Glück vielleicht selbst in die Hand nehmen könnte. Warum soll Donaldson einen Drittel seiner Umsätze mit YouTube teilen? Zwar bin ich der Überzeugung, dass es im Hintergrund längst alternative Umsatzbeteiligungen gibt, aber warum sollte er es nicht selbst versuchen?
MrBeast ist als Marke bekannt genug, um nicht auf die YouTube-Algorithmen angewiesen zu sein, hat mit Amazon einen starken Partner und könnte daher eine eigene Streamingplattform starten. Alle notwendigen Zutaten sind vorhanden. Und wenn es nichts wird, kehrt er eben zu YouTube zurück. Sollte es dazu kommen, könnte das für YouTube zur brenzligen Situation werden und die Bedeutung der Plattform schmälern. Verliert man sein Aushängeschild, kommt das nicht gut an. Nimmt Donaldson dann noch andere YouTuber mit, wird es noch brenzliger. Vergoldet YouTube Donaldson den Verbleib, würden auch andere Kanalbetreiber sicherlich die Hand aufhalten.
Derzeit ist das reine Spekulation von meiner Seite, aber zumindest sehe ich in diesem Punkt sehr dunkle Wolken am Horizont…
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[heise]
Letzte Aktualisierung am 2025-03-30 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!
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