Google Maps: Aus dem Golf von Mexiko wird der Gulf of America – war das die richtige Entscheidung? (Meinung)

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Glaubt man offiziellen Angaben, dann ist Google Maps ständigen Änderungen unterworfen, denn die Anpassungen sollen täglich im hohen Millionenbereich liegen. Wohl nur selten wurde eine vermeintlich simple Änderung auf der Karte so kontrovers aufgenommen, wie die kürzlich angekündigte Umbenennung des Golf von Mexiko zum Gulf of America. Vielerorts wurde Google für diese geplante Anpassung kritisiert, doch meiner Meinung nach reagiert man genau richtig.


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Als eine der ersten Amtshandlungen hat der neue US-Präsident Donald Trump ein Dekret erlassen, das von wirklich großer Bedeutung ist und Amerika endlich voranbringt. Ironie Ende. Trump hat sein Wahlkampfversprechen umgesetzt, den „Gulf of Mexico“ in „Gulf of America“ umzubenennen und auch die etwas weniger diskutierte Namensänderung des Berg Denali in Alaska hat er bereits zur Umsetzung gebracht. Folglich müssen sich auch die Kartenplattformen damit beschäftigen.

Weil Google Maps in vielen Ländern die meistgenutzte Kartenplattform ist, waren viele Beobachter auf die Reaktion des Unternehmens gespannt und hatten das PR-Team wohl so sehr mit Fragen gelöchert, dass man ein Statement veröffentlicht und den Umgang mit dieser Änderung bereits angekündigt hat. Google Maps wird die Umbenennung in Kürze durchführen und damit tatsächlich aus dem seit sehr vielen Jahren benannten „Gulf of Mexico“ den „Gulf of America“ machen. Wir hatten bereits in diesem Artikel darüber berichtet.

Aufgrund der neuen Präsidenten-Nähe der Tech-Welt wurde auch diese Entscheidung wieder diskutiert und so mancher Beobachter fragt sich, wie weit Donald Trump auch in sonstige Google-Abläufe eingebunden ist. Wenn wir an den Gehorsam von Meta und X denken und dabei auch nicht vergessen, dass Google-CEO Sundar Pichai bei der Trump-Amtseinführung in der ersten Reihe stand, ist diese Frage zumindest nicht aus der Luft gegriffen. Dennoch gilt sie in diesem Fall meiner Meinung nach nicht.




Darum folgt Google Maps der Umbenennung
Das Google Maps-Team hat verkündet, dass man auch diese vielbeachteten Umbenennung den üblichen Weg geht: Man bezieht sich auf offizielle Quellen. In den USA ist das das Geographic Names Information System. Sobald dieses die Änderung vornimmt, wird diese auch bei Google Maps sichtbar werden. Weil praktisch alle anderen Staaten der Welt zunächst gegen diese Umbenennung sind bzw. dieser einfach nicht folgen möchten, wird Google Maps auch dies tun.

US-Nutzer werden „Gulf of America“ lesen können. Nutzer aus Mexiko werden weiterhin ausschließlich „Gulf of Mexico“ (bzw. die Bezeichnung in der Landessprache) sehen und alle anderen Nutzer werden aus informativen Gründen beide Namen sehen. Das ist ein übliches Vorgehen und hat nichts mit einer Bevorteilung zu tun. Es ergäbe keinen Sinn, wenn sich Google aus politischen Gründen gegen die Umbenennung entscheidet, denn dann würde man in vielen Belangen die Büchse der Pandora öffnen. Man würde sich nicht nur den Zorn von Trump zuziehen, sondern auch einen Präzedenzfall für alle anderen Umbenennungen und Grenzverläufe schaffen. Daher ist man sicherlich gut beraten, wie bisher neutral zu sein und den offiziellen Quellen zu folgen. Und wenn diese sagen, dass das Meer „Trump and Musk are the best“ heißt, dann wird Google Maps auch das umsetzen müssen.

Ein Problem wird Google Maps erst dann haben, wenn Trump seine erste Auslandsreise unternimmt und auf Google Maps wieder den alten Namen vorfinden wird. Fordert er dann eine globale Umbenennung, sollte Google gemäß den Regeln und meinen Ausführungen standhaft bleiben. Aber was dieses eigentlich gar nicht so wichtige Detail in den aktuellen Zeiten dann für Folgen haben kann, ist dann wieder eine andere Sache…

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Letzte Aktualisierung am 2025-03-02 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!




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