5 Tipps, die Sie beachten müssen, bevor Sie eine kostenlose App installieren

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Es gibt mittlerweile Millionen von kostenlosen Apps in jedem Store, ob bei Apple, Google oder Windows. Die meisten davon sind professionell und vollkommen harmlos, andere wiederum können sich sogar zur Gefahr entwickeln. Denn immer wieder schaffen es dubiose Entwickler an den Sicherheitsüberprüfungen des jeweiligen App-Stores vorbei, um ihre Schadsoftware einzuschleusen und Geräte von Nutzern zu infizieren.


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So werden beispielsweise im Google Play Store regelmäßig schädliche Apps entdeckt, die sich millionenfach verbreiten konnten. Offene Systeme wie Android bieten zudem die Möglichkeit, Apps aus dem Internet herunterzuladen und zu installieren. In einem solchen Fall ist besondere Vorsicht angesagt – viele Angreifer nutzen diese Leichtfertigkeit gezielt aus.

Wer jedoch die folgenden 5 Tipps beachtet, kann mögliche Risiken effizient reduzieren.

1. App-Rechte genauestens überprüfen

Jede App erfordert bestimmte Rechte, um auf dem Gerät funktionieren zu können. Einige davon sind notwendig, andere wiederum optional. Glücklicherweise findet sich eine Auflistung aller App-Rechte bereits im Store wieder, sodass man diese vorab lesen und überprüfen kann. Hier ist vor allem eine gesunde Skepsis gefragt – viele Rechte scheinen überflüssig zu sein.

Einige schädliche Apps können sogar alle Daten auf dem Gerät auslesen. Das ist besonders gefährlich, wenn man beispielsweise Passwörter in einer Textdatei abspeichert. Ein sicherer Passwort-Manager mit verschlüsseltem Tresor ist die weitaus bessere Alternative. Auf Wunsch kann dieser nach einer (biometrischen) Anmeldung sofort alle Passwörter anzeigen.

2. Bewertungen im App-Store lesen

Ein weiterer wichtiger Indikator sind die Bewertungen im jeweiligen App-Store. Dort finden sich oft erste Hinweise darauf, wenn etwas mit der App nicht stimmt, sie zu viele Rechte benötigt oder sie andere Probleme verursacht. Irreführende oder gar schädliche Apps erreichen dabei im Durchschnitt nur selten eine hohe Bewertung.

Zudem sind Bewertungen einer der besten Qualitätsindikatoren, sofern sie eine bestimmte Anzahl übersteigen. Vorsicht: Wenn nur wenige Bewertungen vorhanden sind, können diese im schlimmsten Fall gekauft worden sein. Dadurch maskieren dubiose Entwickler ihre schädlichen Apps, um sie an unwissende Nutzer zu verbreiten.

3. Macht der Entwickler einen seriösen Eindruck?

Abgesehen von Bewertungen finden sich im App-Store noch weitere entscheidende Hinweise. So zum Beispiel zum Entwickler selbst, der einige Pflichtangaben tätigen muss. Seriöse Unternehmen geben den vollen Namen und idealerweise einen Kontaktkanal an, den man bei Bedarf für zusätzlichen Support nutzen kann.

Weitere wichtige Aspekte sind Angaben zum Datenschutz und zur Datenverarbeitung, die umfassend und transparent sein sollten. In Deutschland bzw. der EU gilt zwar die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) als Pflicht, doch vor allem kleinere Anbieter aus dem Ausland halten sich nicht immer daran. Viele Apps im Store verstoßen leider gegen diese Richtlinie.

4. Vorsicht vor versteckten Kosten

Viele kostenlose Apps haben es auf Daten abgesehen oder bombardieren einen mit aufdringlicher Werbung, um die Entwicklung zu finanzieren. Einige Anbieter versuchen es hingegen auf andere Art: mit versteckten Kosten. Im App-Store findet sich dazu bereits ein erster Indikator, aber das wahre Ausmaß kennt man erst nach der Installation.

Grundlegende Funktionen sind dann erst nach einer Bezahlung möglich – die App ist also praktisch unnutzbar. Gleiches gilt für viele vermeintlich kostenlose Spiele, die sich erst im Nachhinein als unglaublich teuer erweisen. Deswegen sind kostenpflichtige Apps in vielen Fällen am Ende sogar günstiger, da keine hohen Zusatzkosten drohen.

5. Gibt es Auffälligkeiten bei der Geräte-Performance?

Zuletzt kann auch die eigene Geräte-Performance erste Anzeichen darauf liefern, ob eine App sicher und effizient funktioniert (aber leider erst im Nachhinein). Einige schädliche Apps sind derart schlecht programmiert, dass sie beispielsweise permanent Prozesse durchführen und dabei die Leistung oder Batterielaufzeit erheblich in Mitleidenschaft ziehen.

In den Einstellungen lässt sich in der Regel überprüfen, wie lange eine App tatsächlich gearbeitet hat und wie viel Prozent der Batterie sie verbraucht hat. Manchmal kann ein permanenter Aktivstatus ohne ersichtlichen Grund auf unseriöse Hintergrundaktivitäten hindeuten – im Notfall hilft dann oft nur noch ein vollständiges Löschen.

Fazit: Wer sich an diese 5 Tipps hält, kann die meisten Risiken problemlos umgehen

Kostenlose Apps können ein praktischer Begleiter im Alltag sein und viele Funktionen übernehmen. Wer auf eine sinnvolle Rechteverwaltung achtet und sich vorab die Bewertungen der App durchliest, kann viele mögliche Probleme umgehen. Seriöse Entwickler listen dabei alle notwendigen Rechte und Datenschutzbestimmungen transparent auf.

Abgesehen von technischen Aspekten gilt auch besondere Vorsicht vor versteckten Kosten, über die sich vermeintlich kostenlose Apps gerne finanzieren. Selbst grundlegende Funktionen sind dann hinter einem Kauf versteckt, was auf Dauer sogar zu höheren Kosten führen kann. Letztlich dürfen Apps auch nicht die Leistung des eigenen Geräts in Mitleidenschaft ziehen.




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