Durch einen ganzen Schwung neuer Funktionen hat Google die Pixel Watch zum Lebensretter befördert, denn je nach Generation gibt es smarte Notfall-Erkennungen. Der neueste Clou ist die mit dem jüngsten Pixel Feature Drop eingeführte Pulsverlust-Erkennung, die einen möglichen Herzstillstand des Trägers erkennen und sofort darauf reagieren soll. Wir zeigen euch, wie diese Erkennung funktioniert und vom Pixel-Team entwickelt wurde.
Die Pixel Watch 3 brachte zu ihrer Einführung einige neue Funktionen mit, die zum Teil noch nicht in allen Ländern verfügbar gewesen sind. Dazu gehört auch die Pulsverlust-Erkennung, die aus unbekannten Gründen zunächst nur in den USA angeboten wurde und erst jetzt per Feature Drop in vielen weiteren Ländern – darunter Deutschland – freigeschaltet wurde. Eine wichtige Funktion, die man hoffentlich nie selbst benötigt, aber dennoch froh ist, wenn man sie hat. Wir wollen uns einmal ansehen, wie das Ganze im Detail funktioniert.
Weil die Pixel Watch 3 über einen vergleichsweise sehr zuverlässigen Pulsmesser verfügt, ist der erste Schritt der Erkennung nicht ganz überraschend. Im Folgenden ausgehend von der Situation, dass der Nutzer einen Herzstillstand erleidet: Der Pulsmesser meldet, keinen Puls mehr zu erkennen und löst dadurch eine Kette von weiteren Aktionen aus. Es schalten sich Infrarot- und Rotlichter ein, um mögliche Anzeichen für einen Puls zu entdecken, die vom Standardsensor vielleicht übersehen wurden. Gleichzeitig wird der Bewegungssensor auf die höchste Schärfe gestellt. Die lokale KI auf der Smartwatch wertet diese Signale aus und entscheidet, ob ein „Loss of Pulse“ – also Pulsverlust – vorliegt oder nicht.
Kommt die Künstliche Intelligenz zu dem Ergebnis, dass der Träger einen Herzstillstand erlitten hat, setzt sich die nächste Aktionskette in Gang: Der Träger wird auf der Smartwatch per Audiosignal und Vibration sowie auf dem Display über die Erkennung informiert und hat anschließend 20 Sekunden Zeit, die Kette zu unterbrechen. Reagiert der Träger nicht, werden Notfallkontakte informiert sowie die Rettung angerufen. Es wird eine automatische Nachricht abgespielt und der Standort an die Notrufzentrale übermittelt.
Um diese Erkennung zu optimieren und der KI die notwendigen Entscheidungsgrundlagen beizubringen, hat man einen hohen Aufwand betrieben: Google hat mit Kardiologen zusammengearbeitet und eine KI aktiviert, die auf Basis von Hunderttausenden Stunden aufgezeichneten Herzschlägen entscheiden kann. Als die Basis fertiggestellt war, wurden Stuntleute angeheuert, die spezielle Geräte trugen, um einen „Loss of Pulse“ zu simulieren und sich auch entsprechend realistisch fallenzulassen.
Zusätzlich hat Google mit Rettungsdiensten, Notrufzentralen, Disponenten und Sanitätern sowie weiteren Experten zusammengearbeitet, um Erkennungen, Maßnahmen und Rahmenbedingungen festzulegen.
Die gesamte Funktion ist noch nicht perfekt und die Algorithmen werden nicht jeden Herzstillstand erkennen. Aber es ist ein großer Schritt und jedes gerettete Leben hat den ganzen Aufwand wert gemacht. Fast schon wichtiger ist es, dass keine Fehlerkennungen geschehen. Denn jedes false positiv wird dazu führen, dass ganze Nutzermassen die Funktion deaktivieren oder Rettungszentrale diese Meldungen im schlimmsten Fall nicht mehr ernst nehmen können. Hoffen wir, dass das so gut funktioniert, wie Google es im obigen Video zeigt.
Letzte Aktualisierung am 2024-12-22 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!