Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) verzeichnet einen deutlichen Rückgang von Werbeanzeigen für illegale Onlineglücksspielanbieter auf Google. Die aktualisierte Werberichtlinie des Technologiekonzerns zeigt damit erste positive Auswirkungen im Kampf gegen illegales Glücksspiel. Dennoch sieht die Behörde weiteren Handlungsbedarf, besonders im Bereich der Suchmaschinenoptimierung.
Die im August 2024 in Kraft getretene Aktualisierung der Google-Richtlinie „Glücksspiele und andere Spiele“ erlaubt Werbeanzeigen ausschließlich von Anbietern mit einer offiziellen GGL-Erlaubnis. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Ausschluss von Vergleichsseiten, die bisher häufig als Vermittler zu illegalen Angeboten fungierten.
Deutliche Verbesserung der Werbesituation
Bei regelmäßigen Überprüfungen der Google-Suchergebnisse konnte die GGL feststellen, dass in Deutschland keine als „gesponsert“ gekennzeichnete Werbung für unerlaubte Online-Glücksspiele mehr erscheint. Ronald Benter, Vorstand der GGL, zeigt sich zufrieden: „Die geänderte Werberichtlinie zeigt aktuell aus unserer Sicht eine deutliche Wirkung.“ Die Behörde hatte bereits 2023 Gespräche mit Google aufgenommen, um diese Änderungen zu erwirken.
Herausforderungen im SEO-Bereich
Trotz der positiven Entwicklung im Bereich der bezahlten Werbung bleiben Herausforderungen bestehen. Besonders die Suchmaschinenoptimierung (SEO) bietet illegalen Anbietern weiterhin Möglichkeiten, Sichtbarkeit zu erlangen. „Wir werden die Entwicklung weiter beobachten und bleiben mit Google im Austausch, um weitere Einschränkungen von Werbemöglichkeiten für illegale Glücksspielanbieter zu erreichen“, betont Benter.
Illegale Anbieter nutzen verschiedene SEO-Strategien wie intensives Linkmarketing oder Ranking-Manipulationen, um in den organischen Suchergebnissen sichtbar zu bleiben. Nur wenige Vergleichsseiten halten sich an die Regeln und bewerben nur Casinos mit gültiger europäischer Lizenz. Die GGL arbeitet bereits an Lösungsansätzen und führt weitere konstruktive Gespräche mit Google.
Neue Richtlinien als Meilenstein
Die aktualisierten Werberichtlinien von Google gelten als wichtiger Schritt in der Bekämpfung illegalen Glücksspiels. Neben dem Verbot nicht lizenzierter Anbieter müssen zugelassene Werbetreibende auch spezielle Anforderungen erfüllen: Die Werbung darf sich nicht an Minderjährige richten und muss Informationen zum verantwortungsvollen Umgang mit Glücksspiel bereitstellen.