Google Maps & Waze: Die ewige doppelte Navigation – getrennte Communities verhindern wohl die Fusion

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Google betreibt mit der Plattform Google Maps sowie der Navigations-App Waze seit vielen Jahren gleich zwei Apps mit großen funktionalen Überschneidungen. Obwohl sich die beiden Apps in ihrem Bereich kaum noch voneinander abheben, scheint Google diese auch weiterhin parallel betreiben zu wollen. Eine vielleicht erhoffte Verschiebung der Community hat es bisher nicht gegeben – ganz im Gegenteil.


waze logo new

In Googles Geschichte ist es nicht ungewöhnlich, mehrere Apps für dieselbe Funktionalität zu bieten. Doch nachdem sich eines als klarer Sieger hervorgetan hat, wurde stets die jeweils andere App eingestellt oder in eine völlig neue Richtung gebracht. Bei Google Maps und Waze könnte es ähnlich sein, allerdings mit dem Unterschied, dass es auch elf Jahre nach der Übernahme (!) keinen klaren Sieger zu geben scheint. Wer im internen Wettlauf Google Maps gegen Waze gewinnen würde, muss gar nicht diskutiert werden.

Eigentlich wäre Waze schon seit der Übernahme ein klassischer Einstellungskandidat gewesen: Aufkaufen, Technologie und Manpower übernehmen, am besten die Community umziehen und dann schließen. Doch das hat Google nicht getan. Stattdessen hat man überhaupt nichts getan. Viele Jahre lang existierten Waze und Google Maps parallel zueinander, ohne auch nur das geringste Anzeichen einer gegenseitigen Integration. Wer die App zum ersten Mal entdeckt, wird vielleicht gar nicht bemerken, dass sie zum Google-Universum gehört.

In diesen Tagen gab es endlich mal wieder Bewegung in dieser Sache, allerdings mit unterschiedlichen Signalen: Jetzt werden die Waze-Verkehrsstörungen in Google Maps gezeigt, sodass auch Waze-Nutzer bei Google Maps Zuhause sein könnten. Und wie als Zeichen der weiteren Unterstützung, hat Waze ebenfalls in dieser Woche eine optimierte Sprachausgabe sowie eine verbesserte Kartenoberfläche erhalten. Google investiert also weiterhin in beide Plattformen.




waze new logo animation

Die Übernahme der Waze-Meldungen in Google Maps ist ein logischer Schritt, den wir schon vor vielen Jahren erwartet hätten. Die Nutzer werden gar bei den einzelnen Meldungen darauf hingewiesen, dass diese von Waze stammen. Das darf man in diesem Fall eher als Werbung für Waze verstehen, was erneut ein Zeichen für den Fortbestand von Waze ist. Google dürfte Waze weiterhin betreiben und mit geringem Budget sicherlich auch weiterentwickeln wollen, um die Nutzer auf der Plattform zu halten.

Waze-Fans sollten das bitte nicht falsch verstehen. Niemand hat was gegen die App, aber der Parallelbetrieb unter dem Dach von Google ist eben maximal merkwürdig. Daher habe ich eine Vermutung: Google braucht Waze nicht. Einstellen möchte man es aufgrund der großen Community aber nicht, denn deren Unmut dürfte man nur ungern auf sich ziehen wollen. In Google Maps integrieren kann man es auch nicht, da die Waze-Nutzer aus gutem Grund bei ihrer App bleiben. Bliebe der Verkauf. Aber Waze hat theoretisch großes Potenzial und die bereits erwähnte große Community. Warum sollte man diese an einen Mitbewerber verkaufen und somit eine unschöne Konkurrenzsituation schaffen? Das Ergebnis sehen wir: Waze bleibt auf ewig erhalten, die Google Maps Navigation natürlich auch.

Vermutlich hat Google Maps das Produkt oder die Plattform Waze nie gebraucht und hat es eher gekauft, damit es sich die Konkurrenz nicht schnappt. Damals sinnvoll, aber dass man es so lange weiter betreibt, hätte damals wohl niemand gedacht.

Letzte Aktualisierung am 2024-12-09 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!




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