Google soll Chrome-Browser verkaufen: US-Regierung veröffentlicht erste Pläne zur Monopol-Zerschlagung
Für Google brechen in den USA schon bald ungemütliche Zeiten an, denn die vor einiger Zeit von einem Gericht gemachte Feststellung, dass das Unternehmen ein illegales Monopol erreicht hat, wird nicht folgenlos bleiben. Am Mittwoch will das US-Justizministerium eine erste Forderung an Google veröffentlichen, die es in sich hat: Man will das Unternehmen dazu verdonnern, den Browser Google Chrome zu verkaufen – mit ungeahnten Folgen.
In wenigen Monaten dürfte ein US-Kartellverfahren gegen Google starten, für das sich beide Seiten derzeit in Stellung bringen. Schon vor einigen Monaten wurde bekannt, dass die US-Regierung eine Zerschlagung von Google fordert. Google wiederum hat mit einem Brandbrief gegen die Zerschlagung reagiert und in mehreren Punkten dargelegt, warum das „katastrophale Folgen“ für die gesamte Nutzerschaft und die derzeitige digitale Welt hätte. Dennoch geht es jetzt weiter.
Chrome soll verkauft werden
Das Department of Justice (DOJ) will am Mittwoch die Forderung veröffentlichen, dass Google den Chrome-Browser verkaufen und somit vollständig aus dem eigenen Ökosystem abspalten soll. Als Grund wird angegeben, dass dem Browser eine Schlüsselrolle zukommt und die meisten Nutzer die Google Websuche per Chrome-Browser nutzen. Weil man sich der Tragweite bewusst ist, wird außerdem geprüft, einen solchen geforderten Verkauf auf einen Zeitpunkt in der Zukunft zu verschieben.
Dass die meisten Menschen die Google Websuche per Chrome-Browser nutzen ist aufgrund dessen Marktführerschaft nicht überraschend, sondern logisch. Würde Google den Browser verkaufen, würden mutmaßlich sehr viele Nutzer per Edge die Google Websuche nutzen, oder weiterhin per Chrome unter dem Dach eines neuen Besitzers. Im ersten Moment erscheint Chrome vielleicht als Schlüsselprodukt, aber es bildet nur einen Teil der Google-Dominanz und hätte wohl tatsächlich auch für die gesamte Browserwelt große Folgen.
Offene Fragen
Derzeit ist es nur eine Forderung und die Verhandlungen werden von April bis August 2025 erwartet. Zwei große Fragen stehen rund um den Chrome-Verkauf im Raum: An wen sollte Google den Browser überhaupt verkaufen? Und was geschieht mit dem offenen Chromium-Projekt, auf dem sehr viele weitere Browser basieren – inklusive des größten Konkurrenten Microsoft Edge.
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