Google Chrome: Möglicher Verkauf des Browsers wäre eine Katastrophe – vor allem für die Nutzer

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Schon im kommenden Jahr könnte Google nach einem Urteil im anstehenden US-Kartellverfahren dazu verdonnert werden, den Chrome-Browser zu verkaufen. Eine entsprechende Forderung wurde in dieser Woche veröffentlicht und wenn es tatsächlich dazu kommt, wird das Gericht dies auch sehr gut begründen müssen. Denn realistisch betrachtet wäre ein Verkauf des Browsers genau das, wofür Google schon im Vorfeld vor einigen Wochen gewarnt hat: Eine Katastrophe.


Google Chrome Logo AI

Der Chrome-Browser ist eine feste Größe im Google-Ökosystem, die strategisch mit Sicherheit eine sehr große Rolle spielt. Offiziell hat man den Start des eigenen Browser damals damit begründet, Webtechnologien entwickeln und antreiben zu wollen, die Sicherheit zu erhöhen und eine Umgebung zu schaffen, in der Web-Apps komfortabel genutzt werden können. Als Betreiber unzähliger Web-Apps eine nachvollziehbare Motivation, bei der man natürlich darauf hofft, dass die Nutzer die eigenen Angebote verwenden.

Der Betrieb und die Weiterentwicklung des Browsers ist kostspielig und das Produkt wird vollständig kostenlos und ohne jegliche Monetarisierungsmöglichkeit angeboten. Klar, dass ein profitorientiertes Unternehmen dies nicht ohne Grund tut. Genauso nachvollziehbar ist es, dass die US-Regierung das Geschäftsmodell des Browsers unter die Lupe genommen hat und im Urteil des Kartellverfahrens eine Abtrennung des Chrome-Browsers erwirken möchte. Ob es tatsächlich dazu kommt, lässt sich aus heutiger Sicht nur mit der Glaskugel beurteilen, denn es spielen viele Faktoren mit herein.

Google hat schon vor einigen Wochen vorsorglich in einem langen öffentlichen Blogbeitrag Argumente aufgelistet, warum die Chrome-Abspaltung eine Katastrophe wäre. Und zwar nicht unbedingt für das Unternehmen selbst, sondern für die Nutzerschaft und aufgrund der Marktführerschaft des Browsers für das gesamte Web. Durch die Forderung haben die Argumente natürlich an Aktualität gewonnen.




Eine eigenwillige Interpretation der US-Regierung
Die US-Regierung hat die Forderung des Chrome-Verkaufs damit begründet, dass die meisten Google-Suchanfragen über den Chrome-Browser getätigt werden. Sowohl die Websuche als auch der Chrome-Browser sind mit großem Abstand Marktführer. Faktisch ist das korrekt, doch man kann das nicht miteinander in Verbindung setzen. Natürlich ist Chrome die Top-Quelle für Suchanfragen. Auf dem iPhone ist es Safari, in der Microsoft-Wunschwelt ist es Edge. Ein Verkauf von Chrome würde nicht automatisch bedeuten, dass die Nutzer weniger die Google Websuche verwenden.

Ein Verkauf wäre nicht sinnvoll
Welchen Zweck würde der Verkauf erfüllen? Eigentlich nur den, Google eine weitere Marktführerschaft zu nehmen. Man bietet aber dennoch die meistgenutzte Suchmaschine und ist durch die federführende Entwicklung des Chromium-Projekts tief involviert. Ein Aus von Chromium würde unzählige weitere Browser mitreißen, inklusive Edge und einiger aufstrebender kleinerer Browser. Es ist die Chromium-Basis, die Webtechnologien anschiebt und Sicherheitsbarrieren immer höher setzt. Ein Einschnitt in diesem Bereich hätte wahrhaft katastrophale Folgen.

Sollte Google überhaupt einen Käufer für Chrome finden wäre die große Frage, wie sich der Browser finanzieren soll. Denn es ist nicht nur die Weiterentwicklung. Der Betrieb der integrierten Sicherheitsmechanismen (Safesearch) ist ein großer Brocken, der für den Endnutzer nicht sichtbar ist. Safesearch ist ein trockenes Thema, aber eine wichtige Grundlage für die Sicherheit im Web. Allein daran zeigt sich, dass die Auswirkungen eines möglichen Chrome-Verkaufs sehr viel größer sein könnten, als man es im ersten Moment annehmen würde…

Letzte Aktualisierung am 2024-12-22 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!




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