Android: Sieben Jahre Updates für alle Smartphones? Google will Zügel lockern und Wunder ermöglichen
Google hat die Messlatte in puncto Android-Updates im vergangenen Jahr enorm nach oben gelegt und die Update-Dauer für die Pixel-Smartphones in Sphären getrieben, die für andere Hersteller unerreichbar sind. Doch das könnte sich bald ändern, denn im Hintergrund wird derzeit eine Änderung vorbereitet, die auch anderen Smartphone-Herstellern die Tür für langjährige Android-Updates öffnen könnte. Damit wären fünf Jahre oder gar mehr für alle Hersteller realistisch.
Es gab Zeiten, in denen Smartphone-Nutzer bei vielen Marken froh sein konnten, wenn sie EIN Android-Update erhalten. Bei zwei konnte man sich freuen und bei drei den Schampus köpfen. Grundlegend hat sich das bis heute nicht geändert, doch das Updateverhalten der meisten Hersteller ist dennoch deutlich besser geworden. Allerdings sind es nur Google und Samsung, die zuverlässig mehr als drei Jahre Updates anbieten und diese noch recht jung verkündeten Zeiträume auch hoffentlich einhalten.
Auf Software-Ebene hat Google schon vor vielen Jahren die notwendige Modularität geschaffen, um die Anpassung der bereitgestellten Android-Updates so einfach wie möglich zu machen. Dennoch kommt kaum ein Hersteller über drei Jahre – woran liegt das? Tatsächlich gibt es noch eine weitere Hürde, die ebenfalls von Google platziert wurde und demnächst wegfallen soll: Man wird die Android-Anforderungen senken und dafür sorgen, dass die Hersteller auch Komponenten unterstützen dürfen, die von den Lieferanten offiziell nicht mehr mit Updates versorgt werden. Wenn beispielsweise der SoC keine Updates mehr vom Hersteller (meist Qualcomm) erhält, konnten auch die Android-Updates laut Googles Lizenzbestimmungen nicht mehr durchgereicht werden.
Künftig will man ein Fenster von zusätzlichen drei Jahren gewähren, wodurch die Hersteller zumindest theoretisch zwei bis drei Jahre Updates drauflegen könnten. Ob sie das auch tatsächlich tun, steht auf einem anderen Blatt. Doch wenn die Konkurrenzsituation erst einmal eröffnet ist, kann das recht schnell gehen. Sieben Jahre müssen es vielleicht nicht unbedingt sein, das wäre für die Hersteller kaum wirtschaftlich zu vertreten, aber fünf Jahre sind sicherlich im Bereich des Möglichen.
Alle bisherigen Schritte Googles für längere Android-Updates sind in ihrer Wirkung meist verpufft und nur in ihrer Gesamtheit überhaupt spürbar. Doch diese Freigabe sowie die in den letzten Jahren erfolgte Sensibilisierung der Nutzer für dieses Thema könnte dafür sorgen, dass diese Ewigkeitsbaustelle irgendwann noch zu einem Happy End kommt.
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