GoogleWatchBlog

Google Maps: Wie kommen Streetview-Fotos in den Atlantik? Zweifel an der Zuverlässigkeit der Aufnahmen

» Web-Version «

Mit Google Maps Streetview lassen sich viele Orte der Erde sehr genau erkunden und interaktiv durchfahren, wobei sich das schon lange nicht mehr nur auf öffentlich zugängliche Straßen beschränkt. Jetzt hat ein Nutzer eine ganze Reihe von Streetview-Aufnahmen mitten im Ozean entdeckt, die dort mit Sicherheit nicht hingehören und die Frage aufwerfen, wie zuverlässig die Streetview-Bilder eigentlich sind.


Bei Google Maps Streetview lässt sich immer etwas entdecken und wer lang genug sucht, findet auch genügend Kuriositäten. Im aktuellen Fall sind es aber nicht die Aufnahmen selbst, die für ein Schmunzeln sorgen, sondern deren Platzierung. Ein Nutzer hat mehr als ein Dutzend Einzelaufnahmen entdeckt, die auf der Karte im Atlantischen Ozean positioniert sind. Diese ziehen sich von Grönland über Europa bis Afrika und selbst in der Karibik gibt es noch Aufnahmen zu entdecken.

Es handelt sich in allen Fällen um Einzelaufnahmen, bei denen lediglich ein einzelnes 360 Grad-Bild aufgerufen und in allen Himmelsrichtungen betrachtet werden kann. Mangels Nebenaufnahmen ist eine Navigation durch die ganz sicher nicht an dieser Stelle platzierten Räumlichkeiten nicht möglich. Die Aufnahmen stammen etwa aus einem deutschen Autohaus, aus einem polnischen Restaurant oder auch aus der Sanitärabteilung eines brasilianischen Baumarkts. Ein Zusammenhang ist in keinster Weise zu erkennen.

Natürlich handelt es sich dabei um einen Fehler, denn auch wenn manche Nutzer spotten, dass ja niemand dorthin gereist ist und die Nicht-Existenz belegen könnte, müssen wir darüber nicht diskutieren. Ein schwimmendes Autohaus oder Baumarkt wird es an diesen Stellen sicherlich nicht geben. Die große Frage lautet eher, wie die Aufnahmen an diese Stelle gelangt sind und wie sie vom Google Maps-Team unentdeckt geblieben sein können.




Wie kamen die Aufnahmen in den Atlantik?
Bei den Aufnahmen handelt es sich nicht um Fotos vom Google Maps Streetview-Team, sondern diese wurden von Nutzern erstellt und auf die Kartenplattform hochgeladen. Jeder Nutzer hat die Möglichkeit, 360 Grad-Aufnahmen beizusteuern und diese auf der Karte zu platzieren. Normalerweise werden für die Positionierung allerdings GPS-Metadaten verwendet und laut Maps-Support wird die Positionierung auf Plausibilität geprüft. Wir sind uns wohl einig, dass es in diesen Fällen keine Prüfung gegeben hat.

Wie zuverlässig ist Streetview?
Das wirft die Frage auf, wie zuverlässig Google Maps Streetview eigentlich ist. In diesen Beispielen sind die Fehler eindeutig zu erkennen, wenn diese Aufnahmen aber in belebten Orten positioniert wären, würde es Niemandem auffallen. Daher können wir uns bei 360 Grad-Aufnahmen, die nicht von Google selbst stammen, wohl nicht sicher sein, ob sie tatsächlich die Gegebenheiten vor Ort zeigen. Das ist auch bei Nutzerfotos bekanntlich nicht der Fall, die recht häufig falsch positioniert sind. Allerdings ist die Relevanz zwischen einzelnen Fotos und einer 360 Grad-Aufnahmen zur Erkundung schon eine ganz andere.

Fraglich ist auch das auffällige Muster der einzelnen Bilder, denn diese sind gitterförmig über den ganzen Atlantik verteilt. Daher scheint das kein Bug oder Zufall zu sein, sondern eine bewusste Manipulation. Die Frage ist nur, zu welchem Zweck diese Aufnahmen dort platziert wurden und ob sich das Gitter möglicherweise über dem Festland fortsetzt, wo es aufgrund der Masse von Bildern nicht so leicht entdeckt werden kann.

[golem]


Keine Google-News mehr verpassen:
GoogleWatchBlog bei Google News abonnieren | Jetzt den GoogleWatchBlog-Newsletter abonnieren