Smartphone-Displays sind im Laufe der Jahre immer größer geworden, haben ihre Abmessungen nahezu verdoppelt und können dadurch natürlich sehr viel mehr Inhalte zeigen, als es vor 15 Jahren möglich gewesen wäre. Das verschafft auch den UI-Designern andere Möglichkeiten, die schon mit Android 16 zu einer deutlich häufiger genutzten Mehrfenster-Lösung führen könnten. Das lässt sich auch mit dem Sprung auf den Desktop in Verbindung bringen.
Die beiden dominierenden Smartphone-Betriebssysteme iOS und Android wurden 2007 bzw. 2008 veröffentlicht und natürlich auf die damals verfügbaren Geräte mit ihren Displays in der Größe von 3,5 bis 4 Zoll angepasst. Seit damals hat sich sehr viel getan, die Entwicklung ist sowohl bei den Geräten als auch den beiden Betriebssystemen im Raketentempo vorangegangen. Ein Android von heute ist mit einem Android von 2008 kaum zu vergleichen, bei iOS sieht es ähnlich aus. Aber eines hat sich niemals geändert.
Damals wie heute werden Smartphone-Apps im Vollbild verwendet und füllen stets das gesamte Display. Zwar haben sich im Laufe der Jahre diverse Technologien entwickelt, mit denen sich zwei Apps gleichzeitig zeigen lassen, Bild-in-Bild-Konzepte und Ähnliches, aber im Alltag der allermeisten Nutzer dürfte das keine Rolle spielen. Ganz anders sieht es am Desktop aus, denn dort ist eine Vollbildnutzung zwar ebenfalls üblich (je nach App), aber die Nutzung mehrerer Fenster ist vollständig nativ integriert und selbstverständlich. Ein Taschenrechner über dem Browserfenster und darüber noch eine Notizen-App oder ein Videostream? Am Desktop kein Problem, unter Android und iOS eine große Herausforderung.
Doch mit den wachsenden Smartphone-Displays, den Tablets und deren recht fließenden Übergang zum Desktop ändern sich auch die Oberflächen – das ist bei Android sehr deutlich zu sehen. Gerade erst haben wir darüber berichtet, dass Android auf Chromebooks zum Einsatz kommen und ChromeOS ersetzen könnte. Unterstützt werden kann ein solcher Plan davon, dass sich Android auch auf dem Smartphone in Richtung Mehrfenster-Nutzung bewegt.
Desktop und Bubbles für Mehrfenster-Nutzung
Um rund um Android 15 und Android 16 die Mehrfenster-Nutzung zu erleichtern, integriert man mindestens zwei neue Features: Zum einen der Android 15 Desktopmodus für große Displays sowie den Android 16 Bubble-Modus für kleine Displays. Vor allem der Bubble-Modus ist es, der die Android-Nutzung auf Smartphone-Displays mittelfristig verändern könnte. Denn man verkleinert die Apps nur geringfügig, bringt aber dennoch neue Features.
Beide Neuerungen haben vieles gemeinsam: Sie ermöglichen die gleichzeitige Nutzung mehrerer Fenster (Apps). Sie ermöglichen den schnellen Wechsel zwischen den geöffneten Apps und besitzen eine Art schwebende Taskleiste, um Apps starten und dazwischen wechseln zu können. Jeweils angepasst auf die Displaygrößen unterstützen sie das ähnliche Grundkonzept des schnellen App-Wechsels sowie der parallelen Nutzung mehrerer Apps. Durch den vor allem auf Smartphones (noch) ungewöhnlichen Fenstermodus ergeben sich ganz neue Möglichkeiten, die mit den bisherigen Splitscreen-Lösungen kaum möglich waren.
Vermutlich wird eine Mehrfenster-Nutzung auf Android-Smartphones nicht zum Standard werden, aber es könnte dennoch so selbstverständlich wie der App-Wechsler, der Drawer oder der Homescreen werden. Wir dürfen gespannt sein, wie Google dieses Konzept weiter verfolgen wird.
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