Mit dem Google Play Store dominiert Google seit jeher den App-Bezug unter Android und hat dabei nach Ansicht eines US-Gerichts ein illegales Monopol aufgebaut. Jetzt wurde bekannt, welche Änderungen Google nach dem Urteil am Play Store vornehmen muss – und diese sind tatsächlich sehr gravierend. Stores von Drittanbietern sollen einen umfangreichen Zugang erhalten.
Erst vor wenigen Monaten hatte ein US-Gericht geurteilt, dass Google ein illegales Android-Play Store-Monopol aufgebaut hat und es war bekannt, dass diese Entscheidung natürlich nicht folgenlos bleiben würde. Es war zu erwarten, dass größere Änderungen am Play Store notwendig sein würden, doch mit dem jetzt bekannt gewordenen Umfang hätte sicherlich keiner gerechnet. Denn Google muss den Drittanbietern einen umfangreichen Zugang in das Play-Ökosystem einräumen.
Diese Änderungen muss Google vornehmen:
- Drittanbieter-Stores müssen über den Google Play Store vertrieben werden. Diese müssen vollen Zugriff auf den gesamten App-Katalog von Google Play erhalten, außer die App-Entwickler entscheiden sich im Einzelnen dagegen.
- Nutzer sollen im Google Play Store auch mit anderen Bezahlplattformen bezahlen können. Die illegale Kopplung mit dem Google-Bezahlsystem muss übergangen werden können.
- Android-Entwickler dürfen im Google Play Store externe Links zum App-Download außerhalb des Play Store verbreiten.
- Jeder App-Entwickler darf seine Preise eigenmächtig und unabhängig von Play Billing festlegen.
Außerdem wurden umfangreiche Einschränkungen erlassen, die ein Umgehen dieser Forderungen durch Google verhindern sollen: Google darf die App-Umsätze nicht mit Dritten teilen, keine Vergünstigungen für App-Entwickler anbieten, um Apps exklusiv zu erhalten oder aus anderen Stores zu entfernen. Smartphone-Hersteller und Netzbetreiber dürfen nicht zur Vorinstallation von Google Play bezahlt werden.
Umgesetzt werden muss das Ganze ab dem 1. November 2024 bis einschließlich 1. November 2027. Google hat bereits angekündigt, in Revision gehen zu wollen. Ob sich das bis zum 1. November ausgeht, bleibt abzuwarten.