Mozilla Firefox: Google finanziert Konkurrenz-Browser im Alleingang – das könnte bald vorbei sein (Meinung)

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Google lässt sich den Platz als Standardsuchmaschine Jahr für Jahr viele Milliarden Dollar kosten, die an die unterschiedlichsten Unternehmen überwiesen werden – darunter auch an das Team des Mozilla Firefox. Dieser Deal steht allerdings schon seit längerer Zeit auf der Kippe und könnte durch das kürzlich Urteil gegen Googles illegales Monopol ins Wanken geraten. Und dann?


google money

Google zahlt mittlerweile etwa 30 Milliarden Dollar pro Jahr dafür, um auf allen relevanten Geräten und Plattformen die Standardsuchmaschine stellen zu können. Der Löwenanteil dieser Zahlungen geht an Apple, ein weiterer großer Batzen an Samsung sowie hohe Millionenbeträge an viele Smartphone-Hersteller. Aber auch am Desktop hat Google einen langjährigen Partner, der für den Nichtwechsel der Suchmaschine etwas mehr als 500 Millionen Dollar pro Jahr erhält.

Zwar sind diese 500 Millionen Dollar im Vergleich zu den über 20 Milliarden Dollar für Apple eher ein geringer Betrag, aber er spielt für beide Seiten eine sehr große Rolle. Denn trotz seit Jahren sinkender Marktanteile ist Firefox nach wie vor ein relevanter Browser neben Google Chrome, Edge und Safari. Der Standardbrowser in Google Chrome ist klar, für Safari zahlt Google ebenfalls und lediglich bei Edge wird Microsoft wohl für kein Geld der Welt Bing gegen Google tauschen.

Wofür zahlt Google überhaupt?
Schon seit Jahren gibt es Diskussionen über diese Zahlungen, aus mehreren Perspektiven. Denn man kann Firefox-Nutzer wohl in zwei Gruppen aufteilen: Die, die Google meiden und die Standardsuchmaschine ohnehin auf DDG oder Ecosia umstellen und somit für Google verloren sind. Oder die andere Gruppe, die unabhängig von der voreingestellten Suchmaschine sowieso nur Google nutzen und auch dei Standardsuchmaschine umstellen. Daher die Frage: Warum sollte Google zahlen?




Mozilla braucht Google
Auf der anderen Seite steht Mozilla, dass etwa 600 Millionen Dollar Umsatz pro Jahr erwirtschaftet – über 500 Millionen davon durch Google. Fallen die Google-Zahlungen weg, gehen bei unzähligen Mozilla-Projekten und vielleicht auch dem Firefox die Lichter aus. Sicherlich würde man den Platz neu ausschreiben – aber wer könnte Google nachfolgen? Mit Ausnahme von Bing gibt es keine weitere finanzkräftige Suchmaschine. Und ob ausgerechnet Microsoft und Mozilla in einem Boot sitzen könnten, würde ich nicht unterschreiben wollen.

Könnte Google Mozilla opfern?
Das kürzlich gegen Google ergangene Urteil des illegalen Monopols wird das Unternehmen in den nächsten Jahren noch schwer beschäftigen und dreht sich genau um solche Zahlungen. Vor allem aufgrund der Dimension und der praktisch in alle Richtungen fließenden Gelder. Doch so lange es möglich ist, wird Google diese wohl nicht einstellen. Die Apple-Nutzer sind dafür viel zu wichtig. Unter Android finanziert Google das gesamte Ökosystem und könnte dieses dadurch schwächen.

Bleibt nur Mozilla, das man nicht unbedingt benötigt und vielleicht als Zeichen des guten Willens als Erstes vom Geldfluss abgeschnitten werden könnte. Das würde nichts am Monopol-Vorwurf ändern, könnte Google aber mehrere Jahre Zeit verschaffen und auch eine Neubewertung der rechtlichen Situation durch alle Seiten erfordern. Wie auch immer es kommen mag: Mozilla hat es in zwei Jahrzehnten nicht geschafft, sich von den Google-Geldern unabhängiger zu machen und es ist nicht anzunehmen, dass sich das in den nächsten ein bis zwei Jahren ändert…

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Letzte Aktualisierung am 6.09.2024 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!




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