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Android Auto: Viele neue Apps für die Infotainment-Plattform? Google muss die Plattform wohl öffnen

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Mit Googles Infotainment-Plattform Android Auto lassen sich die wichtigsten Smartphone-Apps auch im Auto während der Fahrt nutzen – allen voran natürlich die Navigation, Kommunikation sowie das Audio-Entertainment. Doch schon bald könnten sehr viel mehr Apps für Android Auto angeboten werden, denn ein für die nächsten Monate erwartetes EU-Urteil soll eine vollständige Öffnung der Plattform anordnen.


Smartphone-Nutzung und Autofahren vertragen sich nicht. Darüber muss man gar nicht diskutieren, denn die Argumente liegen auf der Hand. Das weiß man natürlich auch bei Google und hat daher Android Auto geschaffen, mit dem sich einige wichtige Apps, die während der Fahrt relevant werden könnten, auf dem Display im Auto nutzen lassen. Diese Oberfläche wird bekanntlich vom Smartphone gesteuert, hat aber nur einen sehr eingeschränkten Funktionsumfang.

Google gibt sehr rigoros vor, welche App-Kategorien für Android Auto verfügbar sind und muss jede einzelne App vor der Verfügbarkeit freischalten. Dabei sind strenge Regeln zu beachten, mit denen man die Sicherheit im Straßenverkehr trotz Nutzung digitaler Medien hochhalten möchte. Wie man dies sicherstellt, haben wir euch erst kürzlich in diesem Beitrag mit Android Auto-Hintergründen gezeigt. Alles dreht sich um einheitliche Oberflächen, wirklich notwendige Funktionen und natürlich auch die unverzichtbaren App-Kategorien.

Doch schon bald könnte Google diese strengen Regeln aufgeben müssen, denn die Beschwerde eines italienischen Energiekonzerns ist beim Europäischen Gerichtshof auf sehr fruchtbaren Boden gefallen. Beobachter erwarten, dass Google Android Auto für mehr Drittanbieter öffnen muss oder gar jede Form von Vorauswahl unterlassen muss. Also ähnlich wie am Smartphone, wo der Google Play Store alle Arten von Apps zulässt und nur gefährliche Apps, Phishing-Apps oder ähnliche Böse-Buben-Apps entfernt werden.




Bald sehr viel mehr Apps für Android Auto?
Die Beschwerde drehte sich zwar nur um Apps für das Aufladen von Elektrofahrzeugen und die dazugehörige Navigation, aber der Europäische Gerichtshof sieht dennoch eine Notwendigkeit für eine vollständige Öffnung seitens Google. Es heißt, dass ein marktbeherrschendes Unternehmen wie Google seine Position missbraucht, wenn es von Drittanbietern entwickelte Apps behindert, verzögert oder von der Plattform ausschließt. Und genau das ist bei Android Auto der Fall, auch wenn dies laut offizieller Linie aufgrund von Sicherheitsbedenken geschieht.

Sollte Google daher die Schranken öffnen und alle Apps, die die technischen Voraussetzungen erfüllen, zulassen, dürfte es schon bald eine Flut an neuen Apps geben. Es liegt dann hoffentlich in der Verantwortung der App-Entwickler und auch Nutzer, ablenkende Apps und Oberflächen, Videostreaming oder gar Spiele nicht während der zu nutzen oder überhaupt nutzbar zu machen. Vernünftigerweise sollte eine erzwungene Öffnung solche Bereiche auch weiterhin ausschließen.

Dennoch kann die App-Auswahl deutlich anwachsen, denn es gibt bekanntlich unzählige Apps im Play Store, die die Nutzer nicht unbedingt ablenken würden, aber dennoch nicht zu den Kategorien gehören, in denen Google überhaupt Apps zulässt.

Letzte Aktualisierung am 17.09.2024 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!


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