Pixel Watch 3: So funktioniert das neue ‚Loss of Pulse‘ – KI und Sensoren sollen Herzstillstand erkennen (Video)

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Mit dem Start der Pixel Watch 3 führt Google die neue Notfallfunktion Loss of Pulse Detection ein, das potenziell einige Leben retten kann. Dementsprechend hat man einen hohen Aufwand betrieben, um dieses Feature zu entwickeln, das zwar nach eigenen Angaben noch nicht perfekt ist, aber in vielen Situationen einen Herzstillstand erkennen und darauf reagieren konnte.


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Wir haben euch die neue Pixel Watch 3-Funktion Loss of Pulse-Detection bereits vorgestellt, die ihr als deutsche Leser leider so schnell nicht nutzen können werdet. Denn Google führt die Funktion zwar in vielen europäischen Ländern ein, darunter Österreich und Schweiz, macht um Deutschland aber aus unbekannten Gründen noch einen Bogen. Dennoch wollen wir uns diese wichtige Funktion einmal im Detail ansehen.

Da die Pixel Watch 3 über einen relativ zuverlässigen Pulsmesser verfügt, ist der erste Schritt der Erkennung nicht ganz überraschend: Der Pulsmesser meldet, keinen Puls mehr zu erkennen und löst dadurch eine Kette von Aktionen aus. Zunächst schalten sich Infrarot- und Rotlichter ein, um mögliche Anzeichen für einen Puls zu entdecken. Gleichzeitig wird der Bewegungssensor auf die höchste Stufe geschaltet. Eine lokale KI auf der Smartwatch wertet anschließend all diese Signale aus (mehr dazu in den nächsten Absätzen) und entscheidet, ob ein „Loss of Pulse“ vorliegt oder nicht.

Kommt die KI zu dem Schluss, dass der Träger einen Herzstillstand erlitten hat, setzt sich die nächste Aktionskette in Gang: Der Träger wird auf der Smartwatch per Audiosignal und Vibration sowie auf dem Display über die Erkennung informiert – inklusive einem 20-sekündigen Countdown. Ist alles gut, kann der Träger diesen jederzeit stoppen. Reagiert der Träger nicht, werden Notfallkontakte informiert sowie die Rettung angerufen. Es wird eine automatische Nachricht abgespielt und der Standort an die Notrufzentrale übermittelt.




Um die Erkennung zu optimieren und der KI eine wichtige Entscheidungsgrundlage zu geben, hat man einen hohen Aufwand betrieben: Zuerst hat man mit Kardiologen zusammengearbeitet und anschließend eine KI aktiviert, die auf Basis von Hunderttausenden Stunden aufgezeichneten Herzschlägen entscheiden kann. Als die Basis fertiggestellt war, wurden Stuntleute angeheuert, die spezielle Geräte trugen, um einen „Loss of Pulse“ zu simulieren und sich auch entsprechend realistisch fallenzulassen.

Außerdem hat Google mit Rettungsdiensten, Notrufzentralen, Disponenten und Sanitätern sowie weiteren Experten zusammengearbeitet, um Erkennungen, Maßnahmen und Rahmenbedingungen festzulegen.

All dies ist noch nicht perfekt und die Algorithmen werden nicht jeden Herzstillstand erkennen. Aber es ist ein großer Schritt und jedes gerettete Leben hat den ganzen Aufwand wert gemacht. Fast schon wichtiger ist es, dass keine Fehlerkennungen geschehen. Denn jedes false positiv wird dazu führen, dass ganze Nutzermassen die Funktion deaktivieren oder Rettungszentrale diese Meldungen im schlimmsten Fall nicht mehr ernst nehmen können. Hoffen wir, dass das so gut funktioniert, wie Google es im obigen Video zeigt.

[Google-Blog]

Letzte Aktualisierung am 24.08.2024 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!




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