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Pixel-Smartphones: Google ist im Update-Dilemma – Feature Drop und Abos erschweren Upgrades

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Google hat die ersten Pixel 9-Smartphones auf den Markt gebracht, mit denen man auch in diesem Jahr natürlich wieder möglichst große Käufermassen anziehen möchte. Doch gerade bei der neunten Generation scheint es gut möglich, dass Google sich selbst in ein Dilemma manövriert hat, aus dem man so leicht nicht mehr herauskommt: Die Pixel sind so gut, dass die Nutzer kein neues Pixel benötigen.


Ich hatte hier im Blog vor zwei Wochen darüber berichtet, dass es in diesem Jahr kaum Argumente für den Pixel 9-Kauf gibt und Google es den Nutzern somit schwer macht, sich selbst (und ihre Kreditkarte) zum Kauf zu überwinden. Dieser Artikel ist mehr oder weniger die Fortsetzung davon. Denn es sind nicht nur die fehlenden attraktiven Vorbestelleraktionen und die langsame Weiterentwicklung, sondern vor allem die großen Vorteile, die man selbst geschaffen hat.

Google hat ein Update-Dilemma
Spätestens seit der achten Pixel-Generation hat Google ein Update-Problem, das erst in den kommenden Jahren so richtig durchschlagen könnte: Denn man bietet nicht nur sieben Jahre Android-Updates und vollen Support, sondern mit den Pixel Feature Drops (jetzt „Pixel Drop“) auch noch eine Art Update-Versprechen, das den Nutzern zumindest in den ersten Jahren die Sicherheit gibt, neue Funktionen nachfolgender Generationen schon bald ebenfalls nutzen zu können.

Neben diesen beiden großen Update-Kanälen kommen jetzt auch noch die KI und die Abos dazu. Denn die lokale Künstliche Intelligenz wird von Google regelmäßig aktualisiert und die Cloud-KI (egal ob mit Abo oder ohne) sollte sich auf allen Geräten gleich verhalten. Da sich Google sehr stark auf Software-Features und KI fokussiert, gibt es daher kaum etwas, das die neuen Smartphones den alten wirklich voraus haben.




Hardware schreitet nur langsam voran
Dazu kommt, dass Smartphones im Hardware-Bereich kaum noch Raum für Innovationen bieten und jegliche Fortschritte eher untergehen. Wie viele Nutzer wissen schon, wie viel Gigahertz ihr Smartphone hat? Wie viele Kerne und wie viel RAM? Klar, in der Tech-Bubble hier im Blog mögen viele Finger nach oben gehen, aber abseits dessen interessiert sich niemand mehr dafür. Auch mit Kamera-Megapixeln, Zooms und sonstigen Dingen kann man die Nutzer nicht mehr locken.

Den großen Unterschied macht, nicht nur bei Google, die Software. Und die liefert man durch das Update-Versprechen und die Pixel Drops Frei Haus.

Eine Gratwanderung
Google hat daher das Problem, dass man die Smartphones zu sehr mit Updates versorgt. Doch die Nutzer erwarten sich genau diese zuverlässigen Updates. Bringt man neue Features nicht sehr zeitnah auf die alten Generationen, mosern die Nutzer, die auf ihre sieben Jahre pochen. Bringt man neue Features sehr zeitnah auf ältere Geräte, fragen sich die Käufer der neuen Generation zurecht, warum sie nicht zu einem günstigeren älteren Gerät gegriffen haben.

Mit der neunten Generation stößt man erstmals auf dieses Problem, doch es gibt sicherlich noch genügend Pixel 6- und Pixel 7-Nutzer, die jetzt upgraden. Ab der zehnten und elften Generation könnte es dann, wenn die gesamte Pixel-Gemeinde mit sieben Jahres Updates abgesichert ist, schon knirschen…


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