Google Chromecast: Ist das schnelle Aus des Dongles ein Fehler? Einstieg mit Google TV wird erschwert

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Google hat vor wenigen Tagen das Ende des Google Chromecast angekündigt und dieses durch das bereits erfolgte Produktionsende bereits besiegelt. Der Nachfolger steht in den Startlöchern, allerdings mit völlig anderen Vorzeichen und in einer anderen Geräteklasse. Einige Beobachter könnten der Meinung sein, dass das Aus des Chromecast-Konzepts ein Fehler ist, der Google TV noch teuer zu stehen kommen könnte.


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Mit der Vorstellung des Google TV Streamer wurde auch das Schicksal des Google Chromecast besiegelt. Dieser wird ersatzlos eingestellt und nur noch die Restposten abverkauft. Google-Nutzer mit Streaming-Bedürfnissen sollen sich stattdessen die neue Streamingbox kaufen. Es ist aber davon auszugehen, dass sehr viele Nutzer ihren hinter dem Fernseher versteckten Chromecast noch sehr lange behalten und wie ihren Augapfel hüten werden.

Technisch gesehen kann der Google TV Streamer den Chromecast problemlos ersetzen, ohne dass sich die Nutzer umgewöhnen müssen. Der Streamer überträgt das Mediensignal an den Fernseher, wird per WLAN angebunden, setzt auf Google TV und bringt die gleiche Fernbedienung mit lediglich leichten Überarbeitungen mit. Dennoch hinterlässt der Chromecast eine Lücke in Googles Streaming-Portfolio, die man aufgrund der Einstellung des Dongles nicht schließen kann.

Der Vorteil des Chromecasts ist seine kompakte Form, das Verschwinden hinter dem Fernseher und natürlich der im Vergleich deutlich günstigere Preis. Alles Dinge, die die Nutzer zum Amazon Fire TV Stick oder andere Streamingsticks treiben könnten. Wer einen Chromecast (bzw. Streaming-Dongle) wollte, möchte diesen aus gutem Grund und will eben keine weitere Box unter dem Fernseher, die mehr kostet und nicht so viel mehr leistet.




Hat Google mit der Dongle-Form abgeschlossen?
Die Einstellung des Chromecast wurde zwar erwartet (und von mir erst kürzlich prognostiziert), ist aber dennoch überraschend. Der Chromecast 4K hat zwar schon vier Jahre auf dem Buckel, aber der günstigere HD-Ableger ist noch nicht einmal zwei Jahre auf dem Markt. Dass man daher nicht wenigstens die HD-Variante auf dem Markt lässt, verwundert. Denn dieser war genau das Produkt, mit dem Google TV im absoluten Massenmarkt ankommen kann. Mit einer 119 Euro-Box, drei Mal so teuer wie der Chromecast HD, wird das schwer.

Ich lehne mich aus dem Fenster und blicke in wenigen Jahren gerne zurück: Google wird den Verlust des kompakten Dongles recht schnell bemerken und in zwei bis drei Jahren einen „Google TV Streamer XS“ auf den Markt bringen, der deutlich günstiger ist und wieder hinter dem Fernseher verschwinden kann. Das wäre dann ein echter Chromecast-Nachfolger, der wieder genau das erfüllen kann, was sich die Nutzer von Googles Erfolgsprodukt (immerhin mehr als 100 Millionen verkaufte Geräte!) erwarten.

Doch wie es bei Google oftmals so ist, scheint man das große Ganze aus den Augen zu verlieren. Denn die Dongle-interessierten Nutzer werden nicht darauf warten, sondern zur Konkurrenz greifen und damit dem starken Google TV-Wachstum der letzten Jahre einen erheblichen Dämpfer verpassen. Vielleicht irre ich mich, aber ich sehe wirklich nicht, dass sich auch der Streamer 100 Millionen Mal verkaufen könnte. Smart Home hin oder her…

Letzte Aktualisierung am 9.09.2024 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!




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