Vor etwas mehr als zehn Jahren hat Google die Infotainment-Plattform Android Auto gestartet und ermöglicht es seitdem vielen Nutzern, die wichtigsten Smartphone-Anwendungen direkt auf dem Fahrzeugdisplay zu nutzen. In einem sehr interessanten Video zeigt man jetzt, wie die Oberfläche von Android Auto aus sicherheitstechnischer Sicht entwickelt wurde und welchen Aufwand Google betreibt, um jedes Detail für die einfache Bedienung zu optimieren.
Android Auto ist ohne Frage die Google-Plattform, auf der die strengsten Regeln herrschen: Es werden nur wenige App-Kategorien zugelassen, die darin befindlichen Apps werden streng überprüft und nahezu alle Apps verwenden eine sehr ähnliche Oberfläche. Man könnte sagen, dass jede App innerhalb einer Kategorie ziemlich gleich aussieht. Der Funktionsumfang ist stark abgespeckt und einiges während der Fahrt gar nicht nutzbar.
All das kann man lästig finden, hat aber natürlich stets einen wichtigen Grund: Jegliche zusätzliche Ablenkung gefährdet den Straßenverkehr. Wir alle wissen (hoffentlich) noch, wie weit ein Auto bei Geschwindigkeit X innerhalb von nur einer Sekunde fährt, die man mit Starren auf das Display verbringt. Um das zu verhindern, haben Googles Designer nicht nur die bereits erwähnten strengen Regeln festgelegt, sondern auch das gesamte Layout mit allen Details in langen Studien erdacht und ausprobiert.
Im unten eingebundenen Video könnt ihr einen Blick in die Android Auto-Abteilung werfen. Diese besteht längst nicht nur aus Programmierern an ihren Schreibtischen, sondern aus einem echten Testlabor mit Fahrsimulator sowie bei erfolgreichen Simulationstest auch aus Testfahrten mit realen Fahrzeugen.
Im Video ist zu sehen, wie die Oberflächen in einem Simulator getestet werden. Dafür tragen die Testpersonen unterschiedliche Brillen. Einmal wird die Augenbewegung getrackt und dadurch erfasst, wie häufig und wie lange der Blick von der Straße gewendet werden muss, um bestimmte Dinge am Display zu erledigen. Ein weiterer Test erfolgt mit einer Brille, die nur einen kurzen Blick erlaubt und anschließend die Sicht verdunkelt. Ziel ist es, dass die Nutzer auf einen Blick die wichtigsten Informationen und Elemente finden. Ein weiterer Testlauf misst die gesamte kognitive Belastung des Fahrers.
Das Video hat zwar schon einige Jahre auf dem Buckel, aber ich gehe davon aus, dass es auch heute noch ähnlich ablaufen wird. Vielleicht wird man nicht jede Änderung ausgiebig studieren, aber bei neuen Elementen, geänderten Strukturen, zusätzlichen Icons oder sonstigen sichtbaren Veränderungen wird es sicherlich so manchen Testlauf geben, bevor das Ganze für alle Nutzer ausgerollt werden kann.
Letzte Aktualisierung am 2024-12-16 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!