Mein Gerät finden: Googles Handbremsen-Start rächt sich – wird das Netzwerk das nächste ‚Dead on arrival‘?
Google hat das Netzwerk Mein Gerät finden vor einigen Monaten gestartet und sich leider für einen Rollout mit fest angezogener Handbremse entschieden, der noch lange nachwirken wird. Es war absehbar, dass dem Unternehmen diese Entscheidung auf die Füße fallen wird und nach den Meldungen dieser Woche kann man den Eindruck bekommen, dass Googles globales Gerätenetzwerk eigentlich schon tot ist, bevor es überhaupt richtig gestartet wurde.
Die Geschichte von ‚Mein Gerät finden‘ reicht schon viele Jahre zurück, denn Google betreibt seit über einem Jahrzehnt eine gleichnamige App mit eher bescheidenem Funktionsumfang. Diese erhält durch das dazugeschaltete globale Gerätenetzwerk ein sehr umfangreiches Upgrade und hat das Potenzial, weltweit alle Geräte aufzuspüren – und das auch ohne aktive Internetverbindung, ohne zwingend notwendiges GPS und in einigen Fällen sogar ohne die Voraussetzung, dass das Gerät eingeschaltet sein muss.
Kein Unternehmen hat so extrem gute Voraussetzungen für ein solches Gerätenetzwerk wie Google – doch man macht nichts draus. Man hat sich für einen sehr datenschutzfreundlichen Ansatz entschieden. Das ehrt das Team, ohne Frage, aber es führt das gesamte Produkt regelrecht ad absurdum. Denn aufgrund des Rollouts mit der Handbremse, bei dem man sich dazu entschieden hat, für alle Nutzer standardmäßig die geringstmöglichste Stufe einzustellen, kann das Netzwerk seine Kernfunktion überhaupt nicht verrichten.
Denn in der Grundeinstellung ist es so, dass die Geräte der Nutzer nichts zum eigentlichen Gerätenetzwerk beitragen und verlorene Smartphones / Tracker oder sonstige Geräte maximal in Regionen gefunden werden können, in denen sehr viel Bewegung herrscht. Eigentlich war oder ist die Stärke des Netzwerks aber, dass man durch das weltweite Netzwerk alle Geräte überall aufspüren kann. Allein Android hat eine solch dichte globale Abdeckung, dass es davon kaum Ausnahmen gibt, wenn man das Gerät nicht gerade im Amazonas-Dschungel oder im dichten Eis verloren hat.
Google liefert ein Dead-on-arrival
Und so hat Google jetzt ein globales Gerätenetzwerk, das potenziell aus mehreren Milliarden Geräten bestehen könnte, von denen nur wenige Millionen (wenn überhaupt) ein Teil davon sind. Man hat die Kernfunktion, Geräte immer und überall aufzuspüren, kann diese aber bei weitem nicht einhalten. Ein vor wenigen Tagen veröffentlichter vergleichender Praxistest hat gezeigt, dass ‚Mein Gerät finden‘ noch nicht einmal im Ansatz funktioniert. Und das wohlgemerkt in den USA und mehrere Monate nach dem Start.
Google hat schnell auf diesen Test reagiert, allerdings ganz anders, als man es erwartet hätte. Denn statt nachzuschärfen, verteidigt man das Konzept und will nichts ändern. Es wäre für Google ein Leichtes, die Standardeinstellung zu ändern oder die Nutzer per globaler Android-Benachrichtigung über die Möglichkeiten zu informieren. Man hat die Macht, das jederzeit zu ändern – will dies aber nicht tun. Und nachdem man mehrfach den strengen eigenen Datenschutz betont hat, wird man das in Zukunft vielleicht auch nicht mehr ohne gewaltigen Shitstorm ändern können.
Stattdessen verspricht man den Nutzern, dass das Netzwerk im Laufe der Zeit besser werden wird. Das mag so sein, allerdings ausgehend vom derzeitigen Niveau, dass es so gut wie gar nicht für den Zweck nutzbar ist, für den es konzipiert wurde. Man könnte das Statement auch damit übersetzen: „Das Netzwerk funktioniert zwar nicht, aber kauf die Tracker doch bitte trotzdem. Gib Geld aus und drücke mit uns die Daumen, dass es in ein paar Jahren funktioniert. Wenn wir nicht schon vorher den Stecker ziehen.“
Meine aktuelle Meinung: Das Gerätenetzwerk ‚Mein Gerät finden‘ ist schon jetzt so gut wie tot. Denn die Millionen Nutzer, die man heute durch die Nichtfunktionalität verprellt, wird man so schnell mehr zurückgewinnen können. Ein typischer Google-Anlauf eben, der sicherlich in den nächsten Jahren noch den einen oder anderen weiteren Neustart mit sich bringen wird…
» Mein Gerät finden: Google verteidigt schwachen Start des Netzwerks – soll irgendwann besser werden
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