Die Android-App Google Home wurde vor langer Zeit als Smart Home-Plattform mit großen Ambitionen gestartet, die ein ebenso riesiges Potenzial gehabt hätte. Doch trotz hoher Verbreitung hat die Plattform Google-typisch irgendwann den Schwung verloren, verstärkt vom Assistant-Stillstand und den stagnierenden Smart Speakern. Jetzt scheint man diesen wieder aufnehmen zu wollen, denn auf einmal geht es mit großen Schritten voran und die Smart Home-Steuerung wird auf viele Plattformen gebracht, denen es bisher schon gut getan hätte.
Das Ökosystem Google Home ist aus einer Kombination der damaligen Chromecast-App, den Smart Home-Ambitionen sowie der Notwendigkeit einer Plattform für die ersten Smart Speaker entstanden. Damals hat Google die Weiterentwicklung stark vorangetrieben und sich für immer mehr Geräte geöffnet, doch der Fokus auf die Sprachsteuerung und den Google Assistant sorgte dafür, dass sowohl die Nutzer als auch die Entwickler schnell das Interesse verloren. In den letzten paar Jahren konnte man gar den Eindruck bekommen, dass die Plattform trotz ihres eigentlich dauerhaft relevanten Marktes vor dem Aus steht.
Aber jetzt ist Google Home zurück, löst sich vielleicht von den Assistant- und Nest-Fesseln, sodass man sich auf das konzentrieren kann, was die Anwendung schon vor vielen Jahren hätte bieten sollen: Eine breit aufgestellte Plattform mit vielen unterstützten Geräten sowie einer großen Reichweite zur Steuerung. Genau diese Schritte ist man in den letzten Wochen gegangen und könnte damit ganz ohne echte Innovation wieder für eine größere Verbreitung sorgen.
Die ersten zaghaften Schritte wurden schon vor längerer Zeit getan, als man sich endlich dazu durchringen konnte, auf eine starke visuelle Oberfläche zu setzen, statt manche Dinge auf Biegen und Brechen nur per Sprachsteuerung zu ermöglichen. Im vergangenen Jahr gab es dann das große Redesign und jetzt geht es daran, dieses in der Breite zu verteilen – auch außerhalb der bekannten Android-App.
Die wichtigsten Schritte von Google Home:
- Google Home für Wear OS: Weil man für die Smart Home-Steuerung vielleicht nicht immer das Smartphone oder Tablet zücken möchte, lassen sich die wichtigsten Bedienelemente jetzt auch direkt in ein neues Tile auf der Wear OS-Smartwatch legen. Das Smart Home am Handgelenk, sehr praktisch.
- Google Home-Komplikation: Nicht nur die Kachel für Wear OS ist neu dazugekommen, sondern auch eine zusätzliche Komplikation für Watch Faces gibt es nun für alle Nutzer.
- Google Home-Widget: Um die Nutzung möglichst komfortabel zu machen und den App-Start zu überspringen, gibt es jetzt die neuen Google Home-Widgets. Diese lassen sich in unterschiedlichen Größen ablegen und bringen die Smart Home-Steuerung direkt auf den Homescreen.
- Google Home-Displayschoner: Auch im Standby-Modus kann die Google Home-Kontrolle jetzt genutzt werden. Das jüngste Update ermöglicht die Nutzung von Google Home als Displayschoner, was besonders bei Produkten wie dem Pixel Tablet sehr sinnvoll sein kann.
- Google Home API für 600 Millionen Geräte: Um die Anzahl der unterstützten Geräte und Apps weiter zu steigern, bietet Google Home jetzt endlich eine offene API, die von allen Entwicklern genutzt werden kann. Laut Google sind darüber 600 Millionen aktiv genutzte Geräte steuerbar.
Außerdem hat man in diesen Tagen die Google Home-Aktivitäten erneuert, um auch den Bereich der abrufbaren Ereignisse zu optimieren.
Eigentlich nur noch ein neues Smart Display aus dem Hause Google oder eine ähnliche Hardware, mit der sich all das noch besser verkaufen lässt. Vermutlich werden wir darauf aber noch etwas länger warten müssen, denn die Ablösung des Google Assistant durch Gemini steht bevor und es ist zu vermuten, dass das Google Home-Team derzeit hart daran arbeitet, die Smart Home-Steuerung zu Gemini zu bringen.
Letzte Aktualisierung am 2024-12-09 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!